Für immer Shane ~3~. Simone Lilly. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Simone Lilly
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738098860
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sagte sie und knuffte ihn lachend in die Seite. „Ist schon komisch.“, ernst lehnte sie sich an ihn und wippte langsam hin und her. „Das ich einmal heiraten werde. Mit jemandem zusammenwohnen werde.“

      „Es ist nur eine Hochzeit.“

      Abwehrend schüttelte sie den Kopf. Ihre Haare kitzelten ihn in seinem Nacken. „Nein, es ist etwas besonderes, für immer eben. Du willst dein Leben mit nur einem Menschen verbringen.“

      „Ha, in Wahrheit willst du doch nur sichergehen, dass dir der eine Mensch ganz und gar allein gehört, dass keiner ihn dir wieder nimmt.“

      Auch Mall musste lachen. „Ja, vielleicht auch das.“

      „Wirst du dann schwanger?“, fragte Shane neugierig und leerte sein Glas in nur einem Zug, stellte es auf dem Nachtisch ab und legte seine aufgewärmten Hände auf seine kalten Oberschenkeln.

      Mall nickte. „Vielleicht. Bestimmt sogar. Freu‘ dich, du wirst Onkel.“

      Müde legte er seinen Arm um sie und lehnte sich nach hinten an die harte Wand. „Super. Kann ich also babysitten.“

       5.

      Gegen vier Uhr war sie gegangen. Hatte „Danke Shane und gute Nacht“, gesagt und war verschwunden. Nicht einmal fünf Minuten später war auch er eingeschlafen.

      Seine Träume waren undurchsichtig. Tatsächlich ging es um eine Hochhzeit. Es war dunkel und Shane selbst irrte in einem Wald umher, mit der Aufgabe, die Trauringe zur vollen Stunde beim Brautpaar abzugeben. Doch er konnte sie nicht finden, schweißgebadet hechtete er durch enge Pfade, über wacklige Äste und steile Hügel hinweg, hinter ihm schlug eine Turmuhr und er wusste schmerzlich, dass er sie niemals zur rechten Zeit erreichen würde. Unachtsam und in Eile stieg er auf einen knarrenden Ast, rutschte aus und fuhr erschrocken aus dem Schlaf.

      „W … was?“, murmelnd blickte er um sich, rieb sich mit einer Hand über das Gesicht und traf Fanny’s überraschten Blick.

      Im blauen Schlafanzug kniete sie auf seinem Bett und hatte ihn ungeduldig angetippt. Erst jetzt wurde Shane bewusst, dass genau dieses Gefühl, dass ihn in seinen Arme getroffen hatte, in seinem Traum ein knorriger Ast gewesen war.

      „Ja?“, brummend richtete er sich gerader auf und rieb sich die Stirn. Durch den dünnen Schleier auf seinen Augen erkannte er nur nach und nach wieviel Uhr es auf der gegenüberliegenden Uhr über seinem Schreibtisch war. 7:30 Uhr. „Seid ihr wahnsinnig!“, fluchend fiel er mit verschränkten Armen auf dem Bett nieder und kugelte sich auf den Bauch. „Es ist Samstag.“

      Fanny nickte, rückte aber näher an ihn heran. „Shane …“

      Er reagierte nicht, versuchte ihre Stimme zu überhören.

      „Shane komm‘ …“

      Darüber erleichtert endlich aus diesem Traum geweckt worden zu waren, aber auch unendlich traurig darüber, wach zu sein, wälzte er sich wieder zu seiner Schwester. Flehend biss sie sich auf die Lippen und erhob sich, dabei zupfte sie ihre Schlafhose zurecht.

      „Was ist?“, fragte er missmutig und stützte seinen schweren Kopf auf seinen Oberarm. Um ansatzweise wach zu werden.

      „Komm‘ mit runter.“

      Rasch fuhr er nach oben. War etwas mit ihrem Dad? Hatte er einen Herzinfarkt gehabt? Oder seine Mutter? War seiner Familie etwas passiert? „Was ist?“

      Beschwichtigend hob sie die Hände. „Nichts schlimmes … hoffe ich … komm‘ jetzt.“

      Ihre Stimme klang brüchig. Klang ungeduldig. So als könnte sie es kaum erwarten ihm etwas zu zeigen.

      Neugierig schlüpfte er aus dem Bett, griff nach einer Jogginghose die er am Abend einfach über den Schreibtischstuhl gehangen hatte, stieg hinein und folgte ihr die Treppe hinunter. Aus der Küche drangen mehrere Stimmen, laute Stimmen. Alle waren da, alle kannte er. Und zwar tatsächlich alle.

      Kaum hatte er auch nur eine Stufe betreten, die Stimme erkannt, gab es für ihn kein Halten. Rasend schnell sprang er in die Wohnküche und auf den Tisch, an welchem sie alle versammelt waren zu. Blieb dort ungläubig stehen und rieb sich die Augen.

      „B … Britney?“

       Das Gemurmel verstummte. Sachte und schüchtern rückte jeder von seiner Freundin und half ihr sogar, aufzustehen.

      „W … was machst du hier?“, sagte er als erstes, wusste aber gleichzeitig, das es die wohl dümmste erste Frage an sie war.

      Wieder sagte niemand etwas. Seine Mutter hatte Britney einen Tee gekocht, sein Vater – im Morgenmantel – war dabei ihr eine Semmel zu belegen, beide fixierten ihn stetig. So als wollte nsie sagen : Tu‘ doch was Junge.

      Tun, ja das war gut, aber was?

      Langsam kam sie auf ihn zu. Ihre Lippen waren aufgesprungen und sie leckte sich schnell darüber. Sie war in einen Wollpullover gehüllt, hatte einen weiten Kragen, der ihr beinahe bis über die Schultern hing, eine enge schwarze Jeans und lange Ohrringe. Ihre Haare hatte sie zu einem festen Zopf geflochten.

      „Wie bist du …?“

       Matt lächelte sie als Shane wieder verlegen nach Worten suchen musste, kam auf ihn zu, umarmte ihn und küsste ihn auf die Stirn.

      Die Frage, das Vermögen, Sätze zu bilden hatte seinen Kopf verlassen. Als hätte Britney sie ihm als sie ihren Mund auf seine Stirn gesetzt hatte, mit einem Mal ausgesaugt.

      „ Können wir reden?“, fragte sie und wandte sich zu seinen Eltern. „Nichts gegen Sie, aber ich würde gerne mit Shane alleine sprechen.“

      Sie nickten einverstanden.

      „Also?“

       Nach einer Weile kamen die Worte in seinem Inneren an. Reden, alleine. Gut. Schnell hechtete er nach Vorne zum Garderobenständer, holte sich seine Jacke und half auch Britney die ihre anzuziehen. „Komm‘“, befahl er leise und öffnete die Tür. „Gehen wir spazieren.“

      Wortlos huschte sie an ihm vorüber und zur Tür hinaus.

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