Die industrielle Kultur und die harten Gegebenheiten in den 19. und 20. Jahrhunderten formten die arbeitenden Klassen und prägten ihr Weltempfinden in ihrem trostlosen Kampf ums Überleben. Die Wahnvorstellung "Stalin" ging in die Geschichte als Beispiel für die Verhältnisse, in denen die menschliche und die männliche "Natur" eindeutig interpretiert wurde: Die (re)produktive Leistungsschwäche wurde mit der Lebensunfähigkeit und mit dem Lebensunwerten gleichgesetzt. Die Geistesschwäche der muskulösen aber gefühllosen Körper kam trotz ihrer Heiligsprechung und der von ihnen verfassten Heiligen Schriften zum manifesten Vorschein in den Enthüllungen, die von den Kontrahenten und Antipoden verfasst wurden. Es dauerte sehr lange, bis man überhaupt das Gefühlsleben entdeckte (bemerkte), es entwickelte und ermöglichte, sowie die "weichen" Bilder der Männlichkeit entwarf und sie zuließ.
Eine der Gründe für die geistige Armut ist die Armut an Bewegung. Seit Urzeit bastelt man permanent an einer Tretmühle, an die man weitere Gerätschaften anschließen kann. Mit der Zufuhr weiterer Energien wurde menschliche Bewegung noch reduzierter, die Verknüpfung und Synchronisierung zwischen Mensch und Maschine (die Verkrüppelung des Körpers) nahm ihren Anfang. Aus Maschinenverwaltung wurde Gefangenschaft im Maschinenraum. In weiterem Verlauf reduzierten die Werkzeuge, die den Menschen ihre manuelle Arbeit wegnahmen, die vielseitigen körperlichen Anstrengungen auf fast Knopf- und Tastaturdrucken, auf stereotype, automatische Bewegungen, so daß die Erzeuger der Maschinen selbst automatisiert und maschinisiert wurden. Nie war die Umweltzerstörung so einfach wie im 20. Jahrhundert: Per Knopfdruck konnte man ganze Landstriche vernichten und die Massenschlachtungen einleiten. Das schablonenhafte Denken wurde durch vorgegebene Texte gefördert; bei der Erfüllung von Befehlen, Gesetzen, Vorschriften und Bedienungsanleitungen vernachlässigte man die Pflicht, über ihre Ursprünge und Gründe nachzudenken: Man brauchte sie nur auszuführen, um belohnt und befördert zu werden. Der Mensch wurde zum Pawlow'schen Hund reduziert. Diejenigen, die das Monopol an sich zogen, die Befehle zu erteilen, taten das aufgrund automatisierter Lebensumstände, in denen das Schablonenhafte wie in einer Möbius-Schleife kursiert, sich selbst erhält, reproduziert, wiederholt und widerspiegelt. In diesem Kreislauf trennt sich das Bildnis von Dorian Gray, die Gesellschaft erkrankt an Schizophrenie, zerfällt in Gegensätze, die nebeneinander und gegeneinander existieren. Der überregulierte Mensch verfällt in den Zustand der Geistesabwesenheit und Gefühllosigkeit, in denen er nur die Funktionen erfüllt, die ihm vorgegeben werden. Das System nimmt den Einzelnen in Besitz, bemächtigt sich seinen körperlichen Energien, indem es ihm mit den Instrumenten der Konditionierung und Befriedigung seine Vorstellungskraft beschneidet, ihn entpersonifiziert und an das System der anonymen Kräfte anschließt. Ohne zu merken, werden die Massen in die kriegsähnliche Handlungen hineingezogen, zu den Armeen formiert, und nehmen unter der Leitung der anonymisierten Verwaltungen an den militärischen Operationen teil. Mit vielen Millionen Fluggästen, Zug- und Schiffsreisenden verfügen die deutschen und europäischen Generalstäbe über ein äußerst einsatzbereites und mobiles Heer, von dem die Generäle der Vergangenheit nicht einmal träumten. In den Expansionskriegen der Nationen erscheint das Kriegsgerät harmlos und friedfertig, tarnt sich als Reisemittel (Lufthansa, Volkswagen und Kreuzfahrtschiff anstelle von Luftwaffe, Panzer und Marine).
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