Secret Diary. Christina Ferch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Ferch
Издательство: Bookwire
Серия: Wenn Liebe zur Gefahr wird
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742788306
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entschied mich für die Scampis und wusste nach dem ersten Bissen, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Jack nahm den Thunfisch und ließ mich probieren. Es war köstlich. Wir unterhielten uns mit allen und genossen den Abend. Ich probierte verschiedene Cocktails und auch Jack trank für seine Verhältnisse viel. Für einen Moment dachte ich, ich erkenne meinen eigenen Mann nicht wieder aber ich gönnte es ihm auch mal gelassen seinen Geburtstag zu feiern. Nach dem Dessert verschwand Jack leicht torkelnd auf der Toilette. Als er nach 15 Minuten immer noch nicht wiederkam, machte ich mich auf den Weg um nachzusehen ob alles in Ordnung sei. Auf dem halben Weg kam mir Lucy entgegen, lächelte mich an und ging wortlos an mir vorbei. Mir war gar nicht aufgefallen, dass sie weg war, dachte ich mir. Als ich die Tür zum Herren-WC öffnete rief ich Jacks Namen.

      „Alles Ok. Mir war nur schlecht“, antwortete er, als er sich die Hände abtrocknete.

      „Das dachte ich mir schon", sagte ich neckisch zu ihm und schloss die Tür wieder.

      Dann ging ich selbst auf die Toilette. Als ich wieder aus der Kabine kam betrat auch Lucy den Raum.

      „Das muss wohl der Alkohol sein“, sagte sie, als sie versuchte sich zu erklären warum sie schon wieder auf die Toilette musste.

      „Das kenne ich. Ich hab auch eine schwache Blase, wenn ich was trinke“, sagte ich zu ihr.

      „Sollte man nicht auf Alkohol verzichten, wenn man schon seit Jahren versucht ein Kind zu bekommen?“, fragte sie mich während sie wieder ihr Grinsen aufgesetzt hatte.

      „Ich wüsste nicht was dich das angeht“, antwortete ich, waschte mir die Hände und verließ den Raum um wieder zu den anderen zu gehen.

      Am Tisch angekommen setzte ich mich wieder zu Jack. Es brodelte in mir. Am liebsten hätte ich ihn sofort gefragt warum er sich mit Lucy über unsere Beziehung unterhielt, aber ich wollte seinen Abend nicht ruinieren. Den restlichen Abend unterhielt ich mich mit Sarah, meiner besten Freundin. Auch sie war überrascht warum Jack gerade mit Lucy darüber redete aber sie meinte, dass er vielleicht jemanden außenstehenden zum Reden brauchte. Zum Schluss verabschiedeten wir alle. Sarah und mir fiel auf, dass Lucy, als Jack sich von ihr verabschiedete, etwas in sein Ohr flüsterte. Wir waren uns beide einig, dass sie es ihm gestand etwas ausgeplaudert zu haben. Nachdem wir uns von Michael und Sarah verabschiedeten nahmen wir das nächste Taxi nach Hause. Kaum in unserer Wohnung angekommen schlief Jack auf unserer Couch ein. Da er noch zwei Tage Urlaub hatte konnte er sich das auch leisten. Ich konnte mich nicht erinnern, dass er je so betrunken war wie diese Nacht. Ich deckte ihn zu und ging noch schnell ins Bad um mich bettfertig zu machen. Im Bett lag ich noch einige Zeit wach. In meinen Gedanken ließ ich den Tag noch einmal Revue passieren. Jack der normalerweise kein Alkoholfreund war, lag betrunken und schlafend auf der Couch. Sarah, die mir anvertraute, seit einer Woche überfällig zu sein. Und Lucy, die den ganzen Abend versucht hatte der Mittelpunkt zu sein. Bei mir hatte sie es geschafft. Selbst im Bett hatte ich ihr grinsen vor meinen Augen und hörte wie sie die Wörter aussprach. Irgendwann schlief ich ein.

      Donnerstag, den 14.April 2016Mein Wecker klingelte und ich wachte auf. Es war 10Uhr morgens. Ich ging ins Bad um zu duschen. Danach machte ich mir einen Kaffee, holte die Zeitung rein und setzte mich an die Bar um in Ruhe zu lesen. Jack lag immer noch auf der Couch. Er sah so lieb aus, wenn er schlief. Ich blätterte mich durch die Seiten voll mit Wirtschaft und Politik. Beim Sport blieb ich hängen. Ich sah ein Bild von Lucy mit einem Pokal in der Hand. Sie hatte den ersten Platz der Regionalliga belegt. Neben ihr stand Jack. Er wurde Zweiter. Mir fiel auf, dass wir uns nicht mehr so viel erzählten wie noch vor einem Jahr. Da wäre er strahlend nach Hause gekommen und hätte mir begeistert erzählt wie er seinen Gegner besiegte. Doch so war es nicht mehr, sowas erfuhr ich nur noch durch die Zeitung. Ich war glücklich mit meinem Mann, aber die Zeit hinterließ seine Spuren auf unserer Ehe. Wir lebten uns allmählich auseinander, aber an sowas glaubt man nicht, wenn man in so einer Situation ist. Ich schlug die Zeitung zu und nahm mir vor ein paar Sachen mit Jack zu klären, wenn er wach wäre. In der Zwischenzeit nahm ich meine Tasche zog meine Turnschuhe an und ging einkaufen. Im Supermarkt an der Ecke kaufte ich Obst, Gemüse, Fleisch und Schokolade. Bei Ritas Bäckerei holte ich ein ofenfrisches Eiweißbrot und 2 Bagels. Einen mit Salat, Käse und Tomaten, den anderen mit Salat, Putensalami und Gurke. Selbstverständlich war alles Bio-Ware, darauf achtete Rita sehr. Anscheinend hat sie auch eine neue Bedienung, da ich sie vorher noch nie gesehen habe und sie auch nicht wusste wer ich bin als ich nach Rita fragte. Auf dem nachhause Weg ging ich noch schnell in die Drogerie und holte eine Packung Aspirin, da ich mir schon denken konnte, dass Jack einen Kater haben würde. Daheim angekommen war Jack bereits unter der Dusche. Ich deckte den Tisch, machte zwei Tassen Kaffee und wartete auf ihn.

      „Guten Morgen mein Baby“, sagte Jack zu mir, als er in Boxershorts aus dem Bad kam.

      „Guten Morgen. Na hast du gut geschlafen?“

      „Alles andere als gut. Ich hab so einen Kater.“

      „Das hab ich schon vermutet. Hier nimm eine von denen“, forderte ich ihn auf und hielt ihm die Schmerztabletten entgegen.

      „Dankeschön.“

      Er nahm das Glas Wasser vom Tisch und spülte sich eine Tablette damit hinunter.

      Wir setzten uns beide an den Tisch und frühstückten.

      „Heute hast du wesentlich mehr Hunger als gestern“, sagte ich zu ihm.

      „Was meinst du?“, fragte er mit vollem Mund.

      „Gestern hast du dein Frühstück nicht mal berührt.“

      „Achso. Ich hatte keinen Hunger“, erklärte er.

      „Ich habe Lucy gestern auf dem Weg zur Toilette getroffen.“

      „Was hat sie gesagt?“, fragte er erstaunt.

      „Hätte sie mir was erzählen sollen?“

      „Nein.“

      „Warum fragst du dann was sie mir erzählt hat?“, fragte ich ihn gespannt.

      „Frauen haben sich doch immer was zu erzählen“, sagte er um sich herauszureden.

      „Sie hat mich auf unseren Versuch ein Kind zu bekommen angesprochen. Ich wüsste nicht was sie das angeht“, schimpfte ich mit lauter Stimme.

      „Jetzt mach mal kein Drama draus. Ich brauchte jemanden zum Reden“, versuchte er zu erklären.

      „Aber warum ausgerechnet sie, meinst du ich merke nicht, dass sie auf dich steht“, schrie ich.

      „ Jetzt bilde dir wieder was ein. Meinst du nicht, dass mir langsam alles zu viel wird. Nichts kann ich dir momentan recht machen. Tut mir leid, dass ich jemanden zum Reden brauche. Das kann doch nicht wahr sein“, schrie er zurück und verschwand türknallend im Schlafzimmer.

      Ich blieb traurig sitzen und trank meinen Kaffee, der mit Tränen gemischt war, weiter. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Er hatte Recht, ich war wirklich unausstehlich. Alles was er tat war in meinen Augen falsch. Selbst bei Kleinigkeiten, wenn er mal das Geschirr falsch aus der Maschine räumte, schrie ich ihn an. Die Tür öffnete sich und Jack kam aus dem Zimmer und ging an mir vorbei.

      „Was machst du?“, fragte ich ihn.

      „Ich geh joggen. Sieht man doch“, erwiderte er kopfschüttelnd.

      Kapitel 4

      JackIch lief 20 Minuten durch den Park. Ich konnte es einfach nicht verstehen warum Lucy Lisa darauf ansprach. Es hätte mir den Ärger erspart, wenn sie einfach ihren Mund gehalten hätte. Aber als ob das was geändert hätte, wir hätten uns so oder so wieder gestritten. So wie jeden Tag hätten wir etwas gefunden, womit wir uns wieder Sachen an den Kopf werfen konnten. Ich setzte mich auf die Parkbank und nahm mein Handy aus der Jogginghose. Nach längerem überlegen wählte ich Lucys Nummer. Wenige Sekunden später war sie zu hören.

      „Hi Süßer“, sagte sie.

      „Du sollst mich doch nicht so nennen, wenn ich dich anrufe“, fauchte ich sie an.

      „Ach komm schon.