KatiLa
so bin ich - so bist du
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Inhaltsverzeichnis
Zwischenmenschliche Beziehungen
Vorwort
Es gibt unzählige Informationen zur Borderline Störung.
Es gibt Informationen zu Symptomen und Begleiterkrankungen. Es wird auf Therapiemaßnahmen und Medikamente eingegangen und auch Ratschläge für Angehörige findet man immer häufiger.
Zwischen all den Informationen findet man Diskussionen zu Ursachen der Erkrankung und dem weiteren Verlauf. Und wenn man sich die Mühe macht intensiv zu suchen, dann findet man auch Beschreibungen über Beziehungen mit einem Borderliner mit passenden Ratschlägen für deren Partner. Doch egal was man auch lesen kann, es ist oftmals die Ansicht von außen. Die Ansicht von Wissenschaftlern, Psychologen oder Angehörigen.
Natürlich gibt es auch Blogs und Homepages von Borderlinern welche über ihr Leben als Borderliner berichten, doch auch diese Seiten gaben mir nicht die Antworten, nach denen ich suchte.
Ich war auf der Suche nach Antworten, die es so nicht gab. Ich wollte Erklärungen haben auf Fragen, die ich mir nicht stellen konnte. Ich wollte die ganze Wahrheit. Die Wahrheit über mich und meine Erkrankung. Ich wollte keine Theorie mehr lesen, sondern die Praxis erleben. Aufgeben gilt nicht, sagte mir mal jemand.
Doch gegen etwas Unbekannten kämpfen erschien mit als unmöglich.
Ich machte eine Reise in mir selbst. Ich suchte den Ursprung meiner Erkrankung und deren Auswirkungen. Ich suchte Erklärungen für meine Verhaltensweisen und meine ganz eigene Form des Denkens. Aktion und Reaktion, alles lässt dich erforschen und analysieren. Warum als nicht das Leben als Borderliner?
In meinem Buch „so bin ich – so bist du“ berichte ich sowohl von meinen eigenen Erlebnissen sowie Erfahrungen von anderen Betroffenen.
Ich zeige Wege euch Wege mit dieser Erkrankung im Einklang zu leben und biete Angehörigen die Möglichkeit das Denken eines Borderliners zu verstehen.
Keiner ist allein und kein Weg scheint unmöglich. Der Glaube an sich selbst und der Mut zu kämpfen lassen das Leben mit der Borderline Störung in neuem Licht erscheinen.
Erste Symptome
In der Fachliteratur gibt es viele verschiedene Meinungen darüber, wann sich die ersten Symptome zeigen. Die einen sagen es beginnt in der Pubertät und andere sagen es beginnt erst danach. Auch gibt es Meinungen darüber, dass sich die ersten Symptome bereits in der frühen Kindheit zeigen.
Mir wurde schon in der Kindheit oft gesagt ich sei ein schwieriges Kind.
Und wenn ich heute so darüber nachdenke, bin ich mir sicher es begann bereits in der Kindheit. Oft tat ich Dinge, die ich so bei keinem anderen Kind gesehen habe. Ich suchte noch vor Beginn der Pubertät den Kontakt zum anderen Geschlecht. Bereits mit 10 Jahren küsste ich fast jeden Jungen, der es wollte. Auch suchte ich immer wieder Gebäude auf, die kurz vorm Einsturz standen, ohne die Gefahr dahinter zu sehen. Auch fing ich, in dem Alter, an, den Reiz von Glasscherben auf meiner Haut zu spüren und verstand sehr schnell die dadurch entstanden Schnitte zu verstecken oder passend zu erklären. Und das ich aufsässig meinen Eltern gegenüber war und abgesprochene Vereinbarungen, so weit es ging, nicht einhielt, ist wohl jedem an dieser Stelle klar.
Auf meiner Reise in mich selbst musste ich sehr tief in mich gehen. Ich habe alle mir möglichen Erinnerungen durch den Kopf gehen lassen und eines wurde mir auf dieser Reise klar. Egal, an welches Alter ich dachte, ich kannte kein Kind, welches sich so verhielt, wie ich es tat, ausgenommen derer von denen ich weiß, dass auch diese an einer psychischen Erkrankung leiden.
Nun habe ich auch viel darüber nachgedacht, warum meine Familie, nicht gemerkt, hat das Ich anders war wie andere Kinder. Warum hat mir keiner Hilfe angeboten und so eventuell verhindert, dass der Verlauf meiner Erkrankung in diese Richtung ging?
Ich bin nun selber Mutter von 2 Kindern und ganz ehrlich, es ist schwer an seinem eigenen Kind zu merken, das es anders ist wie andere Kinder. Nur weil ein Kind etwas sensibler ist wie anderen, oder etwas aufmüpfiger, vermutet man nicht gleich eine schwere psychische Erkrankung dahinter.
Nachdem ich viel Zeit damit verbracht habe alles aufzuschreiben, was als Symptome gelten könnte und das auf meine Kinder umgelegt habe, könnte ich nun davon ausgehen das meine Kinder ebenfalls eine derartig schwere Erkrankung haben oder zumindest bekommen können. Ich könnte jetzt voller Sorge über die Zukunft meiner Kinder sein, oder ich schaue mir geduldig den weiteren Verlauf meiner Kinder an. Ich, als Borderliner, habe natürlich ein ganz anderes Augenmerk auf die Entwicklung meiner Kinder, doch selbst nicht betroffenen Eltern kann man keinen Vorwurf machen, wenn sie eine derartige Entwicklung weder sehen noch ahnen.
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