Der Klan. Jonathan Alnish. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jonathan Alnish
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742796196
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mit einem Maschinenkarabiner meine ersten Schießübungen gemacht, na möglicherweise hatte sie das schon mit drei Jahren, war mir auch egal.

      Wir gingen langsam an den Männern an der Mole vorbei, die uns kritisch, aber nicht mehr so feindlich anstarrten in Richtung auf das Haus, dass sie mir gezeigt hatten. An dem Haus angekommen sahen wir auch das Schild »Fischermans-Friend - Gasthaus und Pension».

      Als wir in das Haus traten waren wir überrascht, eine alte Seemannskneipe, wie man sie nur von Bildern aus längst vergangenen Tagen kannte.

      Ein Mann hinter dem Tresen sah kaum auf als wir eintraten. Er trug eine blau-weiße Bluse, war unrasiert und kaute auf einem Zigarrenstumpen herum.

      Wir setzten uns an den breiten Tresen und sahen ihn erwartungsvoll an.

      »Was kann ich für die Ladys tun«, nuschelte er mit seinen Zigarrenstumpen im Mundwinkel.

      »Können wir bei dir was zu Essen bekommen.«

      »Wenn ihr zahlen könnt.«

      »Ja sicher.«

      »Womit.«

      »Tois».

      Das war eines der großen Probleme auf der Rest-Erde, das Wirtschaftssystem war natürlich restlos zusammen gebrochen und damit auch das Währungssystem, es gab keine Währung mehr.

      Einige Gruppen und Stämme hatten eine eigene Währung eingeführt, für die man außerhalb des Stammesgebiets nicht einmal ein Glas Wasser bekam.

      Die Mars-Foundation hatte damals als erstes eine Währung eingeführt, die sich schnell im Sol-System als einzig gültige Währung durchsetzte. Die Leute im Asteroidengürtel folgten, dann auf den Saturn- und Jupitermonden.

      Der 'Toi' war eine allgemein gültige Währung, die auch auf der Erde überall akzeptiert wurde.

      »Was soll's denn sein, wir haben Fisch natürlich, aber auch Garnelen, Langusten, Steaks von Longhorns, Ente, Gans und Huhn.«

      Uns lief das Wasser im Mund zusammen, wir hatten einige Wochen nur Fisch gegessen, ich wollte jedenfalls ein richtiges Stück Fleisch, zart rosa, mit viel Zwiebeln.

      Solair aß kein Fleisch wie sie mir einmal auf dem Schiff erzählt hatte und Naomi machte sich nichts aus Steaks, beide bestellten eine knusprige Ente und ich mein Klosettdeckelgroßes Steak. Jason bestellte genau wie ich ein Steak.

      Der Kröger bot uns selbstgebrautes Bier an, das wir ebenfalls nahmen. Nach zehn Minuten hatten wir jeder einen Krug mit Bier vor uns stehen und aus der angrenzenden Küche hörte man Geklapper von Tellern und Pfannen und der Geruch von gebratenen Zwiebeln zog durch den Raum. Mir lief das Wasser im Mund zusammen.

      Das Bier schmeckte gut, obwohl ich kein großer Biertrinker war, die Farmer bei uns brauten auch ein recht gutes Bier.

      Der Wirt stellte gerade den Teller mit meinem Steak vor mir ab, als wir die Schüsse hörten. Unser Bordgeschütz, unverkennbar. Wir sprangen alle drei auf und rannten hinaus.

      Ich erkannte sofort was los war, vor der Hafeneinfahrt lagen zwei Schiffe, die mit Maschinenwaffen auf unser Schiff, aber auch die Häuser am Hafen beschossen. Thor saß hinter der Panzerabdeckung unseres Geschützes und erwiderte das Feuer. Er hatte bereits auf einem der beiden Schiffe einen Treffer gelandet, denn es stieg Rauch auf.

      Wir rannten gebückt und in Deckung so schnell wir konnten zu unserem Schiff. Beide Schiffe in der Hafeneinfahrt schossen mit schweren Maschinenwaffen, ich tippte auf 2-cm-Geschosse. Die 'African-Queen' hatte einen Eisenrumpf, dem diese Geschosse nur ein paar Beulen verpassten, aber die Aufbauten auf unserem Schiff hatten schon stark unter dem Beschuss gelitten.

      Ich sprang mit einem Satz an Deck und ging hinter der Abdeckung für den Reaktor in Deckung. Thor zeigte auf den Raketenwerfer über mir.

      Bei einer kurzen Feuerpause raste ich die Eisentreppe nach oben und schaltete mit einem Griff den Raketenwerfer ein. Die Anzeigen leuchteten sofort aus und die Zielautomatik meldete mir 'ready'. Ich drehte die Zielerfassung auf das vordere Schiff der Angreifer, stellte auf 'Doppelschuss' und drückte auf 'Fire'.

      Fauchend verließen die beiden Raketen mit ihrer Thermik-Ladung die Rohre.

      Ich zählte in Gedanken 22, 23, 24 Rumms, eine riesige Feuerwolke stieg dort auf, wo das Schiff vorher noch gestanden hatte. Die Thermik-Ladung hatte sich in den Schiffskörper regelrecht hineingefressen und mit einer Temperatur von mehreren tausend Grad alles buchstäblich pulverisiert.

      Das andere Schiff drehte ab und versuchte mit Volldampf die Hafenausfahrt zu erreichen. Die Zielerfassung war innerhalb von Sekunden auf das neue Ziel eingestellt und der Feuerknopf betätigt.

      Ich hatte zu weit auf den hinteren Teil des Schiffes eingestellt und nicht die volle Fahrt des Schiffes berücksichtigt. Das Schiff wurde nur zur Hälfte zerrissen, der gesamte vordere Teil des Schiffs hielt sich etwas noch drei Minuten über Wasser, bevor er gurgelnd im Hafenwasser verschwand.

      Ich schaltete den Raketenwerfer ab und krabbelte nach unten.

      Thor kam mir entgegen.

      »Die haben mich fast überrascht«, fluchte er, »erst als die erste Salve durch das Steuerhaus ging, konnte ich an das Geschütz kommen.«

      Wir besahen uns die Schäden, »also fahrtüchtig ist die 'African-Queen' allemal, keine Lecks, aber doch ganz schöne Löcher in den Aufbauten, aber keine lebenswichtigen Teile beschädigt, stellte ich nach eingehender Prüfung statt.

      »Leute ich geh jedenfalls jetzt mein Steak essen und trinke mein Bier aus, das Steak wird der Kröger ja wohl noch mal in die Pfanne hauen müssen.«

      Am nächsten Tag legte sich das Wetter. Die mürrischen Leute aus dem Ort erzählten uns, dass sie schon öfter von Piraten bedroht worden waren, die sich aber noch nie soweit in den Hafen hineingewagt hatten. Vermutlich hatten sie uns als so einträgliche Beute ausgemacht, dass sie das Risiko eingegangen waren. Die Piraten sollten aus dem früheren Schweden kommen, wo sie die Ostsee unsicher machten, erzählte man uns.

      Drei Tage später liefen wir in unseren Fjord ein.

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