Welch einen magischen Zauber man im Moment des Absenkens zelebriert hat, lässt leicht vorstellen. Dampf und Blitze gebaren einen neuen Mythos.
Für die Zuschauer verschwand Cheops im Nichts.
Der höchste Adel, die hohe Priesterschaft und engste Familie, darunter zwei spätere Pharaonen, mussten auch Gelegenheit haben sich von ihrem Herrscher würdig zu verabschieden.
Ein ausreichend großes Treppenhaus war das mindeste was ihnen zustand.
Weiter führt der Weg der Prozession über eine sanft ansteigende Galerie und endet in der so genannten Königinnenkammer.
Eine solche Verbindungs-Galerie, oder besser Prozessionsgalerie, stellt sowohl geometrisch als auch nutzungsabhängig eine konsequente und angemessene Fortführung der außerhalb der Pyramide liegenden Tempelanlagen und Prozessionsstraßen dar. Die Würde des Pharao bleibt gewahrt.
Prozessionsgalerie ..Blick von der Königen-Kammer, abwärts in die Galerie.
Knapp 17° Steigung der Prozessionsgalerie sind notwendig um vom Bodenniveau des Raumes unter dem Pyramidentempel in die 104 m entfernte Königinnenkammer zu gelangen. Ein bequemer Weg.
Es gibt Hinweise, dass es diese Galerie wirklich gab. In der Königinnenkammer ist heute noch der Anschluss der Galerie in Form einer Kraggewölbenische zu besichtigen. Diese Nische ist, in Richtung Norden um wenige Meter versetzt auf die rückwärtige Mitte des Pyramidentempels ausgerichtet.
Urheber Bestands-Skizze :
MONNIER Franck… Fundstelle Wikipedia
Die vermutlichen Abmessungen und die Form des Kraggewölbes werden durch diese Nische vorgezeichnet. Die Prozessionsgallerie war wahrscheinlich etwas kleiner dimensioniert als die Nische, um einen großzügigen, imposanten Übergang zur s.g. Königinnenkammer zu schaffen.
Die Bestätigung liefert auch ein begonnener ca. 15 m langer Grabräubergang in der Rückwand der Nische. ..siehe Bestandsaufnahme auf der Skizze.
Offensichtlich hatten die Grabräuber überlieferte Informationen zu Bau- und Konstruktion der Pyramide. Dies beweist sich, wie ich im weiteren Verlauf des Buches noch häufig vorstellen werde, auch an anderen Stellen der Pyramide, an denen die Grabräuber immer sehr zielsicher vorgingen.
Ein weiterer Beleg für die Existenz der Prozessionsgalerie kann auf der Ostseite der Pyramide im Bereich des ehemaligen Pyramidenhofes besichtigt werden. ( rote Pfeile ) Hier findet man ein 5,3 m langes, 4,0 m breites und ca. 13 m tiefes Loch im unmittelbaren Anschluss an den Boden des Pyramidentempels (schwarzes Basaltpflaster).
In diesem Loch befand sich möglicherweise ein hölzernes Treppenhaus als Verbindung zwischen Pyramidentempel und 10 -13 m tiefer liegender Prozessionsgalerie. Sogar die ehemalige Halle über dem Treppenhaus ist noch ablesbar, denn in diesem Bereich ist der Boden um ca. 0,6 m abgesenkt.
Es sollte möglich sein, einen Anschluss an die Prozessionsgalerie, sowie den Senkschacht im Pyramidentempel, incl. darunterliegendem Raum im westlichen Bereich unter dem Boden des Tempels aufzuspüren.
Der Cheopsschacht.. Teil 1 …weiter geht’s im Aufzugsschacht.
Am Ende der Prozessionsgalerie erreicht man die so genannte Königinnenkammer. Hiermit alleine wäre noch nicht viel gewonnen. Cheops müsste, auf seinem weiteren Weg, nach wie vor durch enge Schächte gezerrt, steile Galerien hinauf geschleppt und durch schmale Gänge geschoben werden.
Die einzelnen Räume und Bauteile der Cheops-Pyramide sind jedoch geometrisch so angeordnet, dass sie einen vertikalen Schacht fast zwingend erforderlich machen.
Verbindet man das nördliche Viertel des Vorkammerbodens senkrecht mit der Königinnenkammer, ergibt sich ein Schacht mit den Abmessungen 1,09 m / 0,56 m, der im Mauerwerk (oder direkt dahinter) der Königinnenkammer endet. Hier hat es eine Aufzugnische gegeben. Dieser Schacht kann maximale Maße von 1,09 / 1,09 m annehmen. Die Höhe des Schachtes beträgt 22 m.
Auch an dieser Stelle gibt es nicht nur geometrische Hinweise, sondern auch örtliche Belege, dass dieser Schacht wirklich existierte.
Bitte betrachten Sie das linke Bild: Es handelt sich um das nördliche Viertel der Vorkammer, die wahrscheinlich Teil des Aufzugschachtes war.
Der Schacht, in dem der Mann steht, führt an dieser Stelle unter dem Boden in die Tiefe. Ein ausgewachsener Mann, auch wenn er sich in einem Behälter befindet, kann bequem durch die Gesteinsmassen der Pyramide nach oben gezogen werden… und wie die linke Grafik belegt, notfalls sogar quer zur Achse.
Die folgenden Bilder zeigen Stemmspuren der Grabräuber genau in der Ecke der Königinnenkammer in der sich die Aufzugsnische des Cheopsschachtes befunden hat. …die Grabräuber waren wieder gut informiert !
Auf diesem Wege konnte Cheops bis in die unmittelbare Nähe der Königskammer herauf gezogen werden.
Bei der so genannten Königinnenkammer handelt es sich folglich um keine Grabkammer, sondern um einen Ritualraum zur Verabschiedung des Pharao bevor er in die Gesteinsmassen entschwand.
Es muss ein göttliches Schauspiel gewesen sein, das die Priester dort inszenierten. Wahrlich eines Cheops würdig. Illusionisten unserer Zeit hätten ihre Freude daran.
Vielleicht lässt sich