Dann verließ auch Heinz den Raum und ließ einen ratlosen Harry Menzel zurück. Aber schon nach kurzer Zeit wandelte sich seine Ratlosigkeit in Hass gegen Hans Meier, und er verspürte eine Energie wie schon lange nicht mehr. Er würde es diesem undankbaren Kerl schon beweisen, dass es auch ohne ihn ging.
Hans fuhr direkt nach Hause. Seine Frau war gerade vom Einkauf auf dem Markt zurück und die Hunde gingen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: sie schliefen zwischen zwei Mahlzeiten. Hans bat Birgit ins Wohnzimmer:
„Ich möchte, dass du es von mir zuerst erfährst. Ich habe gerade bei der Maschbau GmbH gekündigt.“
Birgit sah Hans verständnislos an. Sie hatte in zwei Stunden zehn Frauen zu einer Verkaufsparty zu Gast, war in Hektik und hörte deshalb nur halb zu.
„Gibt es sonst noch was? Du weißt, dass meine Damen gleich kommen und ich bin spät dran.“
In diesem Moment erklärte Hans Meier seine Ehe mit Birgit innerlich für beendet.
„Bitte entschuldige, Birgit, daran habe ich nicht gedacht“.
Er stand auf und ging in seine Stammkneipe, die am Wochenende schon um diese Zeit geöffnet hatte.
Heinz blieb noch kurz in seinem Büro, um seinen Schreibtisch aufzuräumen. Da seine Frau auf einem Wochenendausflug des Wandervereins war, wollte er Hans später anrufen, um noch einmal in Ruhe über den Verlauf des Vormittags mit ihm zu sprechen. Er hatte kein gutes Gefühl. Aber als er zu Hause ankam, sah er in der Einfahrt einen Krankenwagen stehen. Sein Vater hatte einen Schlaganfall erlitten und sollte gerade ins Krankenhaus gebracht werden. In der gleichen Minute hatte Heinz Meier seinen Freund Hans und die Firma Maschbau GmbH völlig vergessen.
Harry Menzel stürmte wütend aus seinem Büro. Auf dem Firmenparkplatz wartete ein Jagdkollege auf ihn, der ihn vereinbarungsgemäß zu einem besonderen Jagderlebnis abholen wollte. Nachdem die beiden Jäger die ersten Sätze gewechselt hatten, beruhigte sich Harry Menzel schnell wieder und dachte auch nicht mehr an die Unterredung, die er mit Hans und Heinz Meier vor wenigen Minuten im Büro geführt hatte und deren Ergebnis die Zukunft seines Unternehmens entscheidend beeinflussen sollte.
Am Sonntag informierte Hans telefonisch seine engsten Mitarbeiter über die veränderte Situation und bat sie, am nächsten Morgen um 7.00 Uhr in sein Büro zu kommen. Am Montagmorgen übergab er alle Projekte und versprach, bei Bedarf jederzeit zur Verfügung zu stehen, bis ein störungsfreier Übergang gewährleistet war. Anschließend räumte er seinen Schreibtisch und seine Büroschränke auf, übergab seiner Sekretärin seinen Firmenausweis und die Firmenkreditkarte und anschließend dem Fuhrparkleiter seinen Dienstwagen. Um 10.00 Uhr verließ er zu Fuß das Firmengelände. Als Harry Menzel wie an jedem Montag um 11.00 Uhr die Firma betrat, war Hans Meier schon Geschichte. Von seiner Sekretärin erfuhr Harry Menzel, dass Hans Meier seine Schlüssel abgegeben und alle Projekte übergeben hatte, Heinz Meier bei seinem Vater im Krankenhaus weilte und sich später melden wollte. Harry Menzel war nach einem sehr erfolgreichen Jagdwochenende schnell wieder in der Realität angekommen. Als er sich gerade hinter seinen Schreibtisch gesetzt hatte, ging das Telefon. Seine Tochter meldete sich am anderen Ende der Leitung.
„Hallo, Papi, wie ist das Wochenende verlaufen? Bleibt es dabei, dass du den Vertrag mit dem Engländer und dem Schweden unterschreibst?“
„Natürlich mein Liebling, mach dir keine Sorgen. Ich habe alles im Griff.“
„Ich bin stolz auf dich Papi, bis demnächst. Ich melde mich bald wieder, um zu erfahren, wie es weitergegangen ist.“
Harry Menzel war über das Interesse seiner Tochter an seinem Unternehmen so glücklich, dass er das Warum nicht weiter hinterfragte.
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