Lebe glücklich und zufrieden - wage den beruflichen Neustart. Marianne Ditsch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Marianne Ditsch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847694649
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wir uns richtig verstehen: Mit der Job-Aufgabe alleine ist es nicht getan. Eine Niederlage kann der Weg zum Erfolg sein, wenn wir sie richtig analysieren und aus den gemachten Fehlern lernen. Das passiert mir dann nicht mehr, dass ich zum Beispiel auf einen Blender oder Schauspieler als Chef reingefallen bin.

      Was, wenn wir so weiter machen?

      Man muss sich einmal die Frage stellen: Was passiert eigentlich, wenn wir einfach so im alten Job weitermachen? Es ist ganz wichtig, sich die Konsequenzen vor Augen zu halten:

      1 Wir werden von Tag zu Tag unzufriedener.

      2 Der nervige Job macht uns immer kranker.

      3 Unser Selbstvertrauen geht vollends zugrunde.

      4 Die Situation am alten Arbeitsplatz wird unerträglich und eskaliert.

      5 Du verlierst kostbare Zeit für einen Neuanfang.

      6 Dein Privatleben leidet immer mehr.

      7 Deine Beziehung geht in die Brüche.

      8 Dein Geld wird immer weniger.

      9 Dein Haus kommt unter den Hammer.

      10 Du verlierst immer mehr Freunde.

      11 Dein soziales Netzwerk zerreißt.

      12 Du verlierst den Anschluss im Beruf.

      13 Du vollziehst die innere Kündigung.

      14 Du wirst zum Spielball dich mobbender Kollegen.

      15 Du verpasst den richtigen Zeitpunkt für den Absprung.

      Wie geht es vorwärts?

      Ganz wichtig ist es, die vier „A´s“ für die Job-Pleite, oder sagen wir neutraler nach der Job-Aufgabe zu beherzigen:

      Phase eins: Antreten, sich wieder stellen und eben nicht den Kopf in den Sand stecken. Steh schnell wieder auf, nachdem du die Brocken hingeworfen hast. Verschwende keine Zeit in Selbstmitleid und einer allzu langen „Trauer-Phase“.

      Phase zwei: Akzeptieren. Die Niederlage hinnehmen, annehmen, für sich und nicht als Ergebnis der Fehler von anderen. Es war dein Job, so akzeptiere es auch als dein Ding. Du gewinnst gar nichts, wenn du Schuldige suchst – und vielleicht auch findest. Was soll es bringen, wenn du sagen kannst, der Schiedsrichter hat uns den Elfer nicht gegeben? Dein Team hat es eben versäumt, die vielen Chancen in den neunzig Minuten zuvor zu verwerten. Oder auf die Arbeitswelt übertragen: Es hilft keinen Millimeter weiter, wenn du auf mobbende Kollegen oder einen cholerischen Chef hinweist. Frag lieber, warum sie dich gemobbt haben und warum dein Chef ausgerechnet bei dir immer so ausfallend wurde. Aber auch diese Diskussion ist überflüssig wie ein Kropf. Schau nach vorne und mach weiter.

      Phase drei: Analysieren (ganz wichtig). Was habe ich persönlich falsch gemacht, und wo muss ich in Zukunft noch besser werden? Suche also bei dir nach den Ursachen, warum es so weit gekommen ist. Was hast du falsch gemacht? Schonungslos und glasklar! Denn nur so kommst du wirklich weiter. Erkenne eben deine ganz persönlichen Schwachpunkte, um sie danach erfolgreich abzustellen.

      Phase vier: Abhaken. Die Niederlage endgültig zu den Akten legen. Das ist Schnee von gestern. Auf zum nächsten Job. Du musst nach einer gewissen Zeit die Dinge hinter dir lassen und darfst dich mit dem Vergangenen nicht mehr beschäftigen. Dein Blick muss in die Zukunft gerichtet sein. Je länger du darüber grübelst, wieso es dazu gekommen ist und warum, umso mehr Zeit verlierst du für kreative Lösungen und das Weiterkommen, einen beruflichen Neustart hinzubekommen.

      Bequem ist natürlich die Methode, einen Schuldigen zu suchen und zu finden. Sie delegiert Verantwortung aber auf andere. Geht´s uns danach wirklich besser, wenn wir einen „bösen Buben“ ausfindig gemacht haben? Wohl kaum. Wir verpassen es nämlich, bei uns mal nach den Ursachen zu forschen. Wo haben wir vielleicht auch Fehler gemacht und wo müssen wir uns noch verbessern? Wenn diese Analyse nicht knallhart erfolgt, werden wir das Desaster bald wieder erleben. Ja, es gehört eine Menge Mut dazu, sich offensiv mit einem Rückschlag zu beschäftigen. Man muss dafür nämlich auch Kritik einstecken können und fähig sein, Fehler bei sich einzugestehen.

      Danach folgen die vier Fragen zur Analyse und zum Geheimnis, das hinter dem Rückschlag steht:

      -Was kann ich beim nächsten Mal besser machen? Habe ich vielleicht nicht eisern bis zur letzten Sekunde gekämpft und den Sieg in Gedanken schon davor in der Tasche geglaubt? Habe ich von Beginn an einen falschen Umgang mit meinen Mitarbeitern oder Kollegen gepflegt? Bin ich zu offen gewesen, war ich nicht distanziert genug?

      -Habe ich mein Ziel zu hoch gesteckt? Habe ich die Latte beim Hochsprung zu hoch gelegt, mir einfach zu viel auf einmal zugemutet? Habe ich mir im Beruf zu viel vorgenommen, zu hohe Erwartungen geweckt oder war ich schlicht überfordert mit der Aufgabe?

      -Hat der Rückschlag mit Dingen zu tun, auf die ich keinen Einfluss habe (Schiedsrichterentscheidung, Unfall, defektes Instrument)? Hat es äußere Einflüsse gegeben, die unvorhergesehen eingetreten sind wie Personalabbau infolge konjunktureller Einbrüche? Hat der Chef gewechselt? Werden meine Aufgaben in der Firma künftig eingespart? Ist das Unternehmen verkauft worden?

      -War der Konkurrent einfach besser? Ich habe die Mitbewerber schlicht unterschätzt. Da war jemand, der einen Bruchteil schneller gelaufen, geschwommen oder einen Zentimeter weiter gesprungen ist. Ein Kollege hatte bessere Lösungen parat, war cleverer und hat mich ausgestochen.

      So analysieren wir unsere Pleite und kommen hinter das Geheimnis unseres Rückschlags. Nur wer das genau erkennt und weiß, kann auch die richtigen Konsequenzen daraus ziehen. So erkennt ein Fußballteam etwa, dass ein Spiel erst dann zu Ende ist, wenn der Schiedsrichter es abgepfiffen hat. Man muss also mental bis zur letzten Sekunde auf Sieg im Kopf programmiert sein. Wer die Nachspielzeit nicht einkalkuliert und nicht hoch konzentriert bleibt, verliert zwangsläufig. Das passiert einem Team nur einmal. Daraus lernt es für das nächste Finale. Auf das Berufsleben übertragen bedeutet das: Ich habe mich nicht genug angestrengt und meinen Job als zu sicher und selbstverständlich betrachtet. Mir hat der letzte Biss gefehlt, und kreativ genug war ich auch nicht. Ich hätte sicher mehr gute Ideen produzieren können. Ich kann das nämlich, war nur zu bequem.

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