Niemals ist eine verdammt lange Zeit! Der Direktor der Wiener Staatsoper wusste sicherlich viel über Gesangstechnik. Doch er wusste wenig über die Macht des Verlangens, vor allem, wenn es die Dimension einer Besessenheit annimmt. Denn hätte er mehr darüber gewusst, dann hätte er niemals den Fehler begangen, eine große Begabung abzuurteilen, ohne ihr Gelegenheit zu geben, sich zu offenbaren.
Vor ein paar Jahren wurde einer meiner Geschäftspartner krank. Mit der Zeit wurde es immer schlimmer, bis es nicht mehr anders ging und er schließlich zu einer Operation ins Krankenhaus gebracht wurde. Kurz bevor er in den Operationssaal geschoben wurde, sah ich ihn mir noch einmal an und fragte mich, wie jemand, der so dünn und ausgemergelt war wie er, jemals eine schwere Operation überstehen könnte. Der Arzt meinte, dass, wenn überhaupt, nur eine sehr geringe Chance bestünde, ihn lebend wieder zu sehen. Doch das war die Meinung des Arztes. Der Patient war da ganz anderer Ansicht. Kurz bevor er weggebracht wurde, flüsterte er mir noch matt zu: "Sorgen Sie sich nicht, Chef, ich werde hier in ein paar Tagen wieder raus sein." Die Krankenschwester schaute mich mitleidig an. Nachdem alles vorbei war, sagte der Arzt: "Nichts hätte ihn retten können als sein eigenes unbändiges Verlangen zu überleben. Er hätte das niemals überstanden, wenn er die Möglichkeit seines eigenen Todes nicht schlichtweg für ausgeschlossen gehalten hätte."
Ich glaube an die Kraft des Verlangens und des Vertrauens, weil ich gesehen habe, wie diese Kraft Menschen aus armseliger Herkunft reich gemacht und in einflussreiche Positionen gebracht hat. Ich kann bezeugen, wie diese beiden Mächte gemeinsam den Tod um seine sichere Beute gebracht haben. Ich durfte beobachten, dass sie Männern, die auf hundert verschiedene Weisen gescheitert waren, wieder auf die Beine geholfen haben. Und ich habe gesehen, wie sie meinem eigenen Sohn ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Leben ermöglichten, obwohl die Natur ihn ohne Ohren in diese Welt geworfen hat.
Wie kann man sich die Kraft des Verlangens zueigen machen? In diesem und den nachfolgenden Kapiteln dieses Buches soll darauf eine Antwort gegeben werden. Ich werde diese Botschaft der Welt zum Ende der längsten und vielleicht verheerendsten Depression Amerikas [Anm. d. Ü.: Wirtschaftskrise 1929-1941] zukommen lassen und denke, dass ich davon ausgehen kann, dass sie viele Menschen erreichen wird, deren Leben durch die Krise aus den Fugen geraten ist und die ihr Vermögen und ihre Anstellung verloren haben. Nicht wenige von Ihnen werden ganz von vorn anfangen müssen. Deshalb möchte ich Ihnen den Gedanken mitgeben, dass jede Errungenschaft, egal wie sie aussehen mag, mit einem heißen, einem brennenden Verlangen nach etwas anfangen muss – einem Verlangen, das eindeutig und endgültig ist.
Durch ein wunderbares und mächtiges Gesetz Geistiger Chemie, dessen Geheimnis sie nie vor uns gelüftet hat, kleidet die Natur jenes Etwas, dem nichts unmöglich ist und Versagen fremd, in unwiderstehliches Verlangen.
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