Blue. Melody Adams. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Melody Adams
Издательство: Bookwire
Серия: Alien Breed Series
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783750221987
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dort aussahen. Ob meine kleine Gefangene eine von ihnen war? Ich hoffte nicht, denn wenn ich sie nicht gezähmt bekam, würde ich nicht so viele Credits für sie bekommen. Frauen die über Männer herrschten waren für alle Rassen die ich kannte ein Ding der Unmöglichkeit. Auf den meisten Planeten waren die Frauen devot und sanft. Einige Rassen hatten so eine Art von Gleichberechtigung, doch auf keinem Planeten den ich kannte waren die Frauen derart aggressiv und aufmüpfig. Und sie wusste wirklich zu kämpfen. Mein Schädel dröhnte noch immer und ich war mir sicher, dass ich eine hübsche Beule hatte.

      Stöhnend richtete ich mich auf und Schwindel erfasste mich.

      „Fuck! Kleines Miststück, wenn ich dich kriege ...“, knurrte ich missmutig.

      Die Frage war, wo sich das Weib jetzt befand und was sie in der Zwischenzeit angerichtet hatte. Ich hoffte, sie hatte nicht meine gesamte Crew ausgelöscht. Fluchend stand ich auf und machte ein paar wackelige Schritte auf die Tür zu.

      „Bei den Feuern der Kalali“, murmelte ich, als mir Sterne vor den Augen tanzten.

      Ich musste mich an einem Sessel abstützen und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Dieses kleine Miststück hatte wirklich eine Nummer mit mir abgezogen. Ich fühlte mich als hätte ich einen Kampf gegen ein Dutzend Barrakas hinter mir.

       „Ich schwöre dir, du wirst den Tag bereuen, an dem du mich entführt hast ...“

      Oh ja, ich bereute es bereits. Wenn ich gewusst hätte, wie viel Ärger die Kleine mir einbringen würde, dann hätte ich sie auf ihrem verdammten Shuttle gelassen. Dann hätte ich nicht die Demütigung erfahren müssen, von einer Frau außer Gefecht gesetzt worden zu sein. Und mein verdammter Schädel würde nicht so brummen.

      Ein Klopfen riss mich aus meinem Selbstmitleid.

      „Öffnen!“, rief ich mit schwacher Stimme, und die Türen glitten auf.

      Thunder stand in der Tür und seine Augen weiteten sich, als sein Blick auf mich fiel.

      „Bei den Feuern von Kalali! Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er und kam in meine Kabine gestürzt.

      „Das Weib!“, knurrte ich.

      Erstaunen und Unglauben zeigte sich auf Thunders Gesicht.

      „Du meinst … das Weib hat dich so zugerichtet?“

      Ich nickte grimmig.

      „Was hast du mit ihr gemacht? Sie ausgeknockt oder – umgebracht?“

      „Nichts von alledem“, erwiderte ich peinlich berührt.

      Verdammt! Ich war der Captain und Leader. Wie sollte ich meinem Freund sagen, dass ein Weib mich überwältigt hatte und dass sie jetzt irgendwo auf dem Schiff frei herum lief?

      „Was …?“, begann Thunder, verwirrt den Kopf schüttelnd.

      „Sie hat mich ausgeknockt und ist geflohen.“

      „WAS?“, rief Thunder ungläubig. „Sie … sie ist nur ein Weibchen. Wie konnte sie ...“

      „Wenn du ihr begegnest und sie deinen Arsch zu Boden bringt, dann werden wir sehen, ob du immer noch denkst, sie wäre nur ein Weibchen!“, unterbrach ich ihn grimmig.

      „Sorry! Ich wollte damit nicht andeuten … Es ist nur … Es ist schwer zu fassen, dass eine Frau dich ausknocken könnte. Ich hab Jahre an deiner Seite gegen die fiesesten Gegner gekämpft und ich hab nie … Ich meine, du hast … Fuck! – Was machen wir jetzt?“

      „Wir müssen sie finden und dann wird sie bereuen, dass sie sich gegen mich gestellt hat“, erwiderte ich finster.

      „Ich denke, du solltest sie einfach eliminieren. Sie bringt mehr Ärger als sie wert ist und du wirst sie niemals gezähmt bekommen, damit sie einen guten Preis erzielt. Wir haben die Haltezellen voll mit ausgezeichneter Ware.“

      „Die Kleine ist allein so viel wert wie die anderen Frauen zusammen“, warf ich ein.

      „Nicht, wenn sie sich so aufführt“, gab Thunder zu bedenken. „Kein Mann wird eine Sklavin wollen, die ihn attackiert.“

      „Ich werde sie zähmen. Bis jetzt hat noch keine Frau es geschafft, mich zum Narren zu halten und ich gedenke nicht, sie gewinnen zu lassen. Wenn ich sie aufgebe, dann hat sie schon gewonnen.“

      „Was weiß sie davon, wenn sie tot ist?“

      „ICH weiß davon!“, knurrte ich. „Ich könnte mein Leben lang nicht mehr in den Spiegel gucken, wenn ich so eine Niederlage einstecken müsste. – Nein! Ich hab den Fehler gemacht, sie zu unterschätzen, das ist alles. Jetzt da ich weiß, was sie kann, werde ich auf alles gefasst sein. Sie wird mich nicht noch einmal so überraschen.“

      „Wenn du das sagst“, erwiderte Thunder skeptisch. Dann trat ein Grinsen auf seine Züge. „Pass bloß auf deine Männlichkeit auf. Vergiss nicht die Drohung, die sie gemacht hat. Nach allem was ich jetzt von ihr weiß, denke ich nicht, dass es eine leere Drohung war.“

      „Ich werde vorsichtig sein“, versprach ich.

      Allein der Gedanke, sie könnte mir meinen Schwanz abreißen, verursachte ein seltsam unangenehmes Gefühl in meinem Magen. Ja, Thunder hatte recht. Nach allem was passiert war musste ich damit rechnen, dass sie tatsächlich zu solch drastischen Maßnahmen greifen würde.

       Blue

      Ich kroch durch die Ventilationsschächte um nicht entdeckt zu werden. Für den Moment hatte ich noch keine Strategie entwickelt, wie es weiter gehen sollte. Ich war hungrig und durstig. Deswegen war Nahrung im Moment mein Hauptanliegen. Soweit hatte ich aber noch nichts gefunden, was einer Küche oder einem Vorratslager nahe kam. Irgendetwas mussten diese verdammten Teufel doch essen. Ein paar Meter vor mir gab es ein weiteres Ventilationsgitter. Ich kroch so leise ich konnte näher und spähte in den Raum. Bingo! Es handelte sich um eine Art Gemeinschaftsraum oder Kantine. Drei Männer saßen an einem Tisch zusammen und aßen etwas, was wie eine Art Steak mit Gemüse aussah. Sie kauten geräuschvoll und unterhielten sich mit vollem Mund. Mein Magen fing an zu knurren, als mir der Geruch des Essens in die Nase stieg. Wenn die drei Arschlöcher verschwanden, würde ich den Raum nach etwas zu Essen absuchen. Da waren zwei große Kästen in einer Ecke, die wahrscheinlich Essen produzierten, wenn man denn wusste, wie man die verdammten Dinger bediente.

      Mit wässerndem Mund schaute ich den Hurensöhnen beim Essen zu, als plötzlich ein Alarm erklang. Wahrscheinlich hatte man den Captain gefunden. War er tot? Mein Herz begann schneller zu klopfen. Die drei Teufel waren bei dem Alarm aufgesprungen und stürmten aus dem Raum. Das war meine Chance. Die Tabletts der Männer waren alle noch mehr als halb voll. Ich brauchte mir für's Erste also keine Gedanken über die Bedienung der Maschinen in der Ecke machen. Ich löste vorsichtig das Lüftungsgitter aus dem Rahmen und kletterte aus dem Schacht in den Raum. Eilig lief ich zu dem Tisch an dem die Männer gesessen hatten und begann wahllos Essen in mich rein zu stopfen. Ich wusste nicht wann die Männer zurückkommen würden und wollte hier so schnell wie möglich wieder verschwinden. Ich schmeckte kaum was ich aß. Ich nahm das vollste der drei Gläser und kippte den Inhalt hinab. Es schmeckte leicht bitter, doch angenehm erfrischend, ein wenig wie Bier mit einer leichten Anisnote. Ich leerte auch die beiden anderen Gläser, nicht wissend, wann ich wieder die Gelegenheit haben würde, etwas zu trinken. Meinen Hunger und Durst gestillt, gab es für mich keinen Grund mehr, noch länger hier zu bleiben, und so kroch ich zurück in den Lüftungsschacht und setzte das Gitter wieder an seinen Platz.

      Gesättigt und meinen Durst gelöscht, machte ich es mir an einer Gabelung der Schächte bequem und schloss die Augen. Ich dachte an Eden. Wie sollte ich jemals wieder zu meinen Leuten kommen? Selbst wenn ich die Teufel irgendwie dazu zwingen könnte mich dahin zurück zu bringen, wo sie mich entführt hatten, so wusste ich nicht, wie ich von dort aus nach Eden finden sollte. Wir waren nahe der Spacefalte gewesen, die nach Eden führte, doch die Spacefalte wurde von einer Maschine an Bord des Shuttles kreiert. Sie würde also nicht da sein, wenn ich mit diesem Raumschiff dort auftauchen würde. Ich hatte keine Ahnung,