Ich lege mich ins Bett, und liege noch eine Zeit lang wach. Wie begegnen wir uns, wenn die Familie dabei ist? Ob die Familie merkt, dass mit Leni und mir etwas passiert sein muss? Ich weiß es nicht. Aber ich muss diese ungeklärte Frage unbedingt mit Leni besprechen. Am besten ist es wohl, wenn Leni und ich ..... wenn wir ........ in der Familie erkennen lassen, dass wir uns mehr als nur oberflächlich mögen? Wie sollte man unser Verhältnis verheimlichen, ohne dass es verkrampft wirkt? Und damit erst recht den Argwohn und die verstohlenen Blicke der Familie hervorrufen?
Ich denke, dass insbesondere meine beiden Schwestern und Ma - selbstverständlich sie in erster Linie - nicht zu täuschen sind, dass zwischen Leni und mir sich etwas verändert haben muss. Und Stefan? Der ist noch zu klein, ihn dürfte das alles nicht interessieren. Wie ist es mit Pa? Ach er! Pa würde sicher erst von Mama informiert werden müssen, bevor er ahnt, was sich im Verhältnis zwischen Leni und mir tatsächlich verändert hat. Macht nichts, ich liebe ihn auch dafür, dass er - wie sagt Ma sagen würde - weniger sensibel ist. Es entlastet in gewisser Weise das Verhältnis zwischen Pa und mir, unser Verhältnis ist weniger "bedrängend", wenn ich das so sagen kann, bedingt durch dieses weniger sensible Aufspüren von zwischenmenschlichen Beziehungen. "Männer sind nun 'mal so!", würde Ma sagen. Und da hat sie wohl Recht.
In dieser Nacht schlafe ich unruhig und fühle mich wie durchgedreht als ich am nächsten Morgen aufstehen und in die Schule gehen muss. Ich meine, dass ich Leni am Frühstückstisch wie immer begegnet bin, sie hat mich angelächelt, ich habe zurück genickt.
In den nächsten Tagen war es fast wie immer. Ich habe Leni manchmal fragend angeschaut und sie schüttelte jedes Mal den Kopf. Dann endlich - nach etwa drei Wochen - nickte Leni auf meine fragenden Blicke und ich war erleichtert.
Abends habe ich Leni zur Sicherheit noch einmal gefragt und sie versicherte mir, dass wir uns keine Sorgen machen müssten. Leni sagte "wir" und das war der Anfang einer neuen, das war der Anfang einer erfahrungsreichen Beziehung, die wir nun auch im Familienkreis nicht mehr verheimlicht haben. Das war auch gut so. Überrascht? Ob unsere Familie überrascht war, dass es mit Leni und mir so gut ging? Ich glaube nicht. Und ich glaube auch nicht, dass sie etwas geahnt haben, dass es mit Leni und mir tatsächlich mehr gegeben hat als nur das vertrauliche Händchenhalten. Sollten sie etwas geahnt haben, hätten sie sich Leni und mir gegenüber doch anders verhalten. Oder??????
* * *
Leni und ich sind noch einige Male zusammen gewesen. Es war schön, sie zu erleben, aber wir spürten auch, dass unsere Beziehung wenig Zukunft hatte. Als Leni nach einem Jahr die Uni wechseln musste (oder wollte?), nahmen wir regelrecht Abschied voneinander, mit heimlichen und offenen Tränen, es war herzzerreißend, ihr zusehen zu müssen. Ich war tief traurig als Leni fort war. Traurig für einen Monat. Wir schrieben uns hier und da noch Briefe, schrieben Ansichtskarten aus den Ferien und dann ..... dann liefen unsere Wege langsam aber stetig auseinander. Die Entfernung zwischen uns war zu groß geworden. Im räumlichen wie im psychischen Sinne.
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