Weil „Bili“ isch’ d’r Namæ’ vom männlichschtæ’ aller Weichteile vom kloinæ’ Bua’, æ’ wenn’s no’ so kloi’ isch’. Und „putt“ isch’ schlicht und oi’fach des Wort für „kaputt“ und hoißt in d’r Kombination „Bili putt“, dass d’r „Bili“ in æm u’eregiertæ’ Zuschtand halt nunterhängt.
Was diæ Kloine scho’ so alles denken, isch’ m’r durch dæ Kopf gangæ’. Und scho’ hæt uns d’r redselige, in seiner Wortbedeutung für Erwachsene ei’g’schränkte Kloine mit’m nägschdæ’ Spræchhindernis g’fordert.
Z’erscht hab’ i’g’moint, dass sei’ „io a – io a“ aus’m Liædrefrain von „Message in the bottle“ vom Softrocker Sting schtammt. Aber d’Muad’r hæt si’ glei’ wieder auskennt: „io a“ hoißt „I’ (möcht’) æ’ dæ’ hi“.
Guæt, hab’ i’ mir næch de’ hilfreichen Übersetzungæ’ von d’r jungæ’ Muad’r denkt.
Aber i’ hab’ sie net g’frægt, wo denn d’r Z’sammæ’hang von „barfuæß“ von æm uneregiertæ’ G’schlechtsdoil und von’ræ Art Ortsbeschreibung sei’ könnt’.
Vielmehr isch’ mir æ’ Schbruch vom groæßæ’ türkischæ’ Staatsmann Atatürk ei’g’fallæ’:
„D’Zukunft von unseræm Land liegt im Lachæ’ von seine’ Kinderaugæ.“
I’ hab’ m’r dann vorg’nommæ’, in Zukunft weniger næch vernünftige Erklärungæ’ in d’r Spræch’ von kloine’ Kinder zum suæchæ’, als mi’ oi’fach an ihrem G’schtammel zum freiæ’ und mit de’ Kloine’ zum lachæ’.
„Nackenun“, sagte bedeutungsvoll der Kleine mit seinem rosigen Pausbäckchen und richtete seine zweijährigen Wurstfingerchen auf den Fußboden. Er ließ ein zweites „Nackenun“ folgen, als ob er meinen verständnislosen Blick deuten könnte. Mit einem „Ja, ja, braver Junge“, versuchte ich zu kaschieren, dass ich absolut nichts verstand, was der Sprössling meiner Nachbarn mit seinem „Nackenun“ meinte. Der Mama war natürlich klar, was ihr Söhnchen mit dem eingeschränkten Wortschatz seiner Babysprache mitteilen wollte.
„Nackenun“ heißt „barfuß“ erlöste sie mich schließlich. Während ich noch über dieses eigenartige Wortgebilde nachdachte, sagte die Mama noch etwas über postnatale Sprachentwicklung. „Postnatal“? Schon wieder so ein komischer Begriff, der mir aber irgendwie bekannt vorkam. Dabei handelt es sich vielleicht um ein Postamt der südafrikanischen Provinz Natal, grübelte ich noch, als mich eine erneute Wortschöpfung des Nackenun-Babys in den Alltag zurückholte.
„Bili putt“, sagte jetzt der kleine Mann mit ernstem Gesicht.. Vielleicht meint er „Liliput“, das Zwergenland oder den Cousin von „Billy the Kid“ aus dem Wilden Westen? Wieder daneben,
ließ mich die Mama wissen. Denn „Bili“ bezeichnete das männlichste aller Weichteile ihres drolligen Söhnchens, auch wenn das seine noch so klein sein möchte. Und „putt“ beschrieb schlicht und knapp das Wort „kaputt“ und bedeutete in obiger Kombination, dass „Bili“ in uneregiertem Zustand nach unten hing! Was diese Kleinen schon so alles denken, ging mir durch den Kopf.
Schon konfrontierte uns der redselige, jedoch in seiner Wortbedeutung für Erwachsene eingeschränkte Filius mit der nächsten Sprachhürde: während ich die Erklärung seines „io a – io a“ noch im Liedrefrain von „Message in the Bottle“ des Softrockers Sting suchte (io, io, io, io,), wusste Mutti schon Bescheid. „Io a“, heißt „Ich (möchte) auch dorthin“, löste sie das Rätsel.
Schön - dachte ich mir nach den hilfreichen Übersetzungen der jungen Mama. Aber ich vermied es sie zu fragen, wo denn der Zusammenhang von „barfuß“, einem uneregierten Geschlechtsteil und einer Art Ortsbeschreibung sein mochte.
Vielmehr kam mir ein Spruch des großen türkischen Staatsmannes Atatürk in den Sinn:
„Die Zukunft eines Landes liegt im Lachen seiner Kinderaugen.“
Ich nahm mir vor, künftig weniger nach rationalen Erklärungen in der Babysprache zu suchen, als mich schlicht an deren Gestammel zu freuen und mit den Kleinen zu lachen.
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