Achtung: Orientierungskrise
„Analytisches Handgepäck“ – zum Mitbeobachten
Reihe: Krise und Revolution des Menschseins 2015-50 Nr. 1
Imprint
Christoph Obermaier
Achtung: Orientierungskrise
published by: epubli GmbH, Berlin
Copyright: © Dr. Christoph Obermaier
Lektorat: Dr. Stefanie Obermaier
Konvertierung: sabine abels | www.e-book-erstellung.de
www.zeitanalyse.de [email protected]
Inhaltsverzeichnis
Ein interdisziplinärer Thinktank
Prägendes modernes Bewusstsein des Wandels
Frage nach der Erklärung unserer Zeitsituation
Neues Paradigma: Reguläre Orientierungskrise
„Zeitanalytisches Handgepäck“ Merkmale des aktuellen Zeitenwandels
(1) Regulärer Zeitenwandel – Orientierungskrise
(2) Kriseneintritt wie zu erklären?
(4) Wo wir gerade (schon/noch nicht) stehen
(5) Worauf einstellen? Und wann?
B. Veränderungen des Menschen und der Zivilisation
(2) Viele menschliche Merkmale betroffen
(3) Großer, innovativer Wandel der Lebenswelt
(4) Was eine Orientierungskrise politisch bedeutet
(5) Was eine Orientierungskrise politisch bedeutet – Fortsetzung
C. Eine schwere Orientierungskrise?
(1) Nicht beendete große Krise (seit dem 19. Jahrhundert)
(2) Tiefe Spaltung der politischen Welt
(3) Keine ausreichende Neuorientierung (von 1950ff)
(4) Überlagerung zweier Krisen
D. Analytische Zukunftswerkstatt
(1) Rahmen sinnvoller Szenarien
(2) Doppelnatur einer Krisenphase
(3) Skizze zum kommenden Zeitenwandel: Stadien
(4) Ausblick: Welche Neuorientierung?
a. Überblick
Diese Publikation ist Teil einer analytisch-prognostischen Reihe zu einem großen Zeitenwandel der modernen Welt, der bisher auf den Bildschirmen fehlt. Er vollzieht sich von 2015 bis gegen 2050 und bringt einen tiefen, krisenhaften, aber zuletzt revolutionären Wandel des Menschseins. Der folgende Text führt in diesen Vorgang ein.
Er macht mit einer elementaren Erklärung vertraut, die wir, um unsere Zeit zu verstehen, kennen müssen: Wir befinden uns in einer rasch fortschreitenden schweren Orientierungskrise. „Wer ist daran schuld?“ Niemand. Orientierungskrisen treten regelmäßig ein – und enden regelmäßig durch eine Neuorientierung, nämlich durch eine funktionalere Grundhaltung. Die aktuelle geht auf die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück (1950ff). (Die Grundhaltung davor etablierte sich 1850.)
Jede Grundhaltung regelt die Orientierung der Zivilisation neu – und konkreter; jede Grundhaltung ist auf prioritäre Wertvorstellungen ausgerichtet. Sie formuliert sowohl vorrangige Erwartungen an die Gesellschaft – als auch der Gesellschaft an ihre Mitglieder (Normen). Im Laufe ihrer Geltung organisiert eine Grundhaltung den Werte- und Normenbestand um – und dünnt traditionelle Werte aus.
Immer die letzte Phase vor der neuen Grundhaltung hat den Charakter einer Orientierungskrise.
Man hat viele traditionelle Orientierungspunkte abgestreift – und ist einer Neuorientierung eigentlich schon bedürftig;
aber diese steht noch aus.
Sie erfolgt erst am Ende der Orientierungskrise – und resultiert immer aus einer vorausgehenden Entwicklung (die 70, 80 Jahre weit zurückreicht).
Forschungsneuland „menschlicher Wandel“
Doch diese Erklärungen sind analytisches Neuland – Forschungsneuland. Sie fügen sich in ein intensives Ringen der modernen Zivilisation, ihre eigene geschichtliche Dynamik zu verstehen. Schon im 19.