Jürgen Ruhr
Die Servator Verschwörung
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Inhaltsverzeichnis
III. Auf den Spuren des Einbruchs
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Die Servator Verschwörung
Thriller
© by Jürgen H. Ruhr
Mönchengladbach
Die Personen dieser Geschichte
sind frei erfunden.
Bezüge zur Realität
wären rein zufällig!
Servator: Erhalter, Retter
Prolog
Der Mann sah sich noch einmal um. Dann lauschte er angestrengt. Irgendwo lief leise ein Fernseher, der Ton war kaum zu vernehmen. Jetzt warf er einen Blick zum Himmel und grinste zufrieden. Den fahlen Mond verdeckten dichte Wolken. Es war stockdunkel. Genau das richtige Wetter für sein Unternehmen: kalt, dunkel und trocken. Immer noch grinsend zog er seinen Rucksack von der Schulter und kramte darin herum. Viel befand sich nicht darin und er hatte vor, das in wenigen Minuten zu ändern.
Nach ein wenig Herumtasten hielt er die gesuchten Gegenstände in der Hand. Einmal das vierundzwanzigteilige Einbruchwerkzeug, sowie das Nachtsichtgerät, das sich auf den Kopf schnallen ließ. Beides Investitionen, die sich lohnen würden. Jetzt war er zwar bis über beide Ohren verschuldet - und die Zinsen, die dieser Halsabschneider von ihm verlangte waren horrend - aber schon in Kürze würden diese Sorgen der Vergangenheit angehören.
Noch einmal lauschte er angestrengt, konnte aber immer noch keine Geräusche ausmachen. Es war an der Zeit! Langsam schob er das Nachtsichtgerät über den Kopf und schaltete es ein, so wie er es zuhause immer wieder und wieder geübt hatte. So lange, bis jeder Handgriff saß. Nicht, dass er ein Anfänger wäre, nein beileibe nicht, aber diese Dietriche und das Sichtgerät waren Neuland für ihn.
Die Umgebung erschien in einem fahlen Grün. Der Hintereingang des Hauses lag jetzt direkt vor ihm. Leise kämpfte sich der Mann durch das dichte Gebüsch hindurch, in dem er sich die letzten zwei Stunden versteckt gehalten hatte.
Auf eine Gelegenheit wie diese wartete er schon lange und lediglich dem Zufall war es zu verdanken, dass er diese Putzfrau des Hausbesitzers kennengelernt hatte. Eine dumme Person, denn schon nach wenigen Schnäpsen in seiner Stammkneipe redete sie wie ein Wasserfall. Er musste sie ständig ermahnen, leiser zu sprechen. Aber jetzt wusste er alles: Das Haus gehörte einem Generalstaatsanwalt, der sich bis morgen noch im Urlaub befand. Laut Aussage der Putzfrau gab es auch keine Alarmanlage, allerdings wusste sie das nicht so genau. Er würde doppelt vorsichtig sein müssen. Im Arbeitszimmer, das am Ende des Korridors lag, in den er nach dem Aufbrechen der Hintertür gelangen würde, gab es einen Safe, der recht einfach zu knacken sein müsste. Irgendein billiges Ding mit einer simplen Zahlenkombination. Auch kein Hexenwerk, schon gar nicht für ihn …
Nebenbei müsste er in den Schubladen eine umfangreiche Münzsammlung, sowie einigen Schmuck der verstorbenen Gattin dieses Generalstaatsanwaltes finden. Alles in allem dürfte es ein äußerst lohnender Abend werden. Oder besser Morgen, denn es war ja schon weit nach Mitternacht.
Immer wieder lauschend bewegte er sich auf die Hintertüre zu. ‚Ein einfaches Schloss‘, bemerkte er mit Kennerblick. Das würde kein großes Hindernis darstellen. Wie stundenlang zu Hause geübt, hielt der Mann innerhalb von Sekunden den richtigen Dietrich in der Hand. Das Öffnen der Tür war wirklich ein Kinderspiel!
Doch bevor der Einbrecher die Tür öffnete, suchte er in dem grünen Licht des Nachtsichtgerätes nach einem Hinweis auf eine Alarmanlage. Dann stieß er die Tür vorsichtig auf, immer darauf gefasst, das schrille Geheul einer Sirene zu hören. Doch nichts geschah. Lediglich das leise und offensichtlich sehr weit entfernte Klirren eines Glases schreckte ihn kurz auf. Lautlos huschte der Mann in den Flur und schloss die Tür sorgfältig hinter sich. Dann schlich er weiter zu dem Arbeitszimmer.
Der Einbrecher hatte den Grundriss des Hauses komplett im Kopf. Schließlich war die Putzfrau sehr auskunftsfreudig