„Okay, das sind mehr Freiwillige als ich brauche. Wir nehmen ... Milford ... Barry ... hmmmm ... DiSanto und ...“ Ihr Blick fiel auf mich. „Happy, ist es?“
Ich nickte.
„Okay, Happy, du bist auch dabei.“
Ich konnte meine Freude nicht verbergen und grinste über das ganze Gesicht. Sean klopfte mir auf die Schulter.
„Gratuliere zu deinem ersten Job, Happy. Wir gehen zusammen. Barry, das bin ich.“
„Okay! Ruhe bitte!“, rief Diane, als aufgeregtes Geplapper lauter und lauter wurde. „Alle bis auf die vier ausgewählten Agenten bitte raus. Danke für eure Bereitschaft, leider kann ich aber nicht alle schicken.“
Das eine oder andere unwirsche oder enttäuschte Gemurmel war zu hören, als die Leute sich von ihren Plätzen erhoben und nach und nach den Raum verließen. Nachdem sich die Tür hinter dem Letzten geschlossen hatte, klappte Diane ihr Laptop auf und gab etwas ein. Ich schaute mir die Agenten an, mit denen ich meinen ersten Job ausüben würde. Außer Sean waren da noch eine Frau mit kurzen roten Haaren und ein blonder Kerl mit stark tätowierten Armen.
„Milford! Du bist der Gruppenführer“, erklärte Diane, und der Blonde nickte.
Ein Drucker in der Ecke fing lautstark an zu drucken.
„DiSanto! Hol mir bitte den Ausdruck.“
Die Rothaarige erhob sich, um die zwei Seiten aus dem Drucker zu holen, und reichte sie an Diane. Die Leiterin überflog die Seiten und schob die Ausdrucke dann über den Tisch zu Milford.
„Dies ist eure Adresse und andere nützliche Informationen. Mach dich mit allem vertraut und vernichte die Zettel.“
Milford nickte.
Es klopfte an der Tür.
„JA!“, rief Diane.
Die Tür wurde geöffnet und ein Soldat kam mit einer jungen Frau in den Raum. Sie sah zerzaust und aufgelöst aus. Das musste die Frau sein, die den Russen entkommen war und die wir zu schützen hatten. Ich musterte sie mit Interesse. Sie regte etwas in mir an. Vielleicht war es nur ein normaler Beschützerinstinkt, doch vielleicht war es auch mehr. Ich konnte jedenfalls nicht die Augen von ihr lassen. Sie war zierlich gebaut, doch ich konnte an ihren wachsamen Augen und der Körperhaltung erkennen, dass sie kein hilfloses Dummchen war. Immerhin war sie ihren Entführern entkommen, das sprach für Kampfgeist und einen klugen Kopf.
„Miss Delesanto“, stellte der Soldat die Frau unnötigerweise vor.
„Kommen Sie herein, Liebes und setzen Sie sich“, sagte Diane freundlich. „Dies hier ist das Team, das Sie schützen wird. Wir gehen gerade über die Details.“
Die Frau setzte sich und der Soldat, der sie begleitet hatte verschwand. Sie schaute in die Runde und unsere Blicke trafen sich, doch zu meiner Enttäuschung wandte sie den Blick schnell wieder ab. Sie hatte wunderschöne Augen. Stahlgrau mit grünen und goldenen Flecken, umrahmt von langen blonden Wimpern. Sie trug kein Make-up, doch das brauchte sie auch nicht. Sie war eine natürliche Schönheit mit einem herzförmigen Gesicht, einer leichten Stupsnase und ein paar Sommersprossen, die sich auf der Nase und den Wangen verteilten. Ihre Lippen waren voll und wirkten so weich, dass meine Fantasy auf höchst unprofessionelle Weise mit mir durchging.
„Okay! Ihr brecht binnen der nächsten viertel Stunde auf, also packt schnell das Nötigste“, durchbrach Dianes Stimme meine Gedanken.
Ich hatte offensichtlich das Briefing verpasst, als ich damit beschäftigt war, erotischen Fantasien nachzugehen. Egal. Mein Team würde schon wissen, was zu tun war. Wir erhoben uns von den Plätzen und ich warf der Frau, die wir zu beschützen hatten, einen letzten Blick zu, ehe ich Sean zu unserem Zimmer folgte.
Kapitel 2
Milla
Meine vier Bewacher unterhielten sich während der Fahrt angeregt und lachten über schmutzige Witze. Nur der Alien Breed war still und schien in Gedanken versunken. Ich war nicht glücklich darüber, einen der Breeds unter meinen Beschützern zu haben. Doch ich hatte mich um Hilfe an das Alien Breed Task Force gewandt und da konnte ich schlecht einen Aufstand wegen eines Breeds im Team machen. Es war nicht so, dass ich die Breeds hasste. Ich wollte nur nichts mit ihnen zu tun haben. Sie waren eine Sünde gegen Gott. Nicht, dass sie irgendwelche Schuld traf. Es waren Männer und Frauen wie mein Großvater, welche sich versündigt hatten, indem sie Gott gespielt hatten. Die Alien Breed dürften nicht existieren. Nur Gott allein war der Schöpfer allen Lebens. Das Vermächtnis meines Großvaters war eine schwere Bürde für mich. Ich hätte die verdammten Unterlagen schon längst vernichtet, wenn ich denn wüsste, wo sie waren. Die Russen, die so gern ihre Hände an die Forschungsergebnisse meines Großvaters bekommen würden dachten, ich wüsste, wo sich die Aufzeichnungen befanden, doch sie waren im Irrtum. Nicht, dass sie mir das glauben würden. Sie würden mich trotzdem foltern, um an Informationen zu gelangen. Ich war der Schlüssel, um die geheimen Akten zu finden, ich wusste, dass, wenn ich hart genug dran arbeiten würde, ich die Unterlagen finden konnte. Es war nur so, dass ich sie gar nicht finden wollte. Ich wollte nichts damit zu tun haben. Wenn ich nicht wusste wo sie waren, dann konnten sie auch nicht in falsche Hände geraten. So wie in die Hände der Russen, die selbst ihre eigenen blasphemischen Forschungen in der Genetik betrieben. Solche gegen alle Gesetze Gottes verstoßenden Kreaturen wie die Breeds durften nie wieder gezeugt werden.
Ich gehörte nicht zu den Alien Breed Hassern, die, wenn immer sie Gelegenheit bekamen, Breeds oder Menschen, die mit den Breeds zu tun hatten, entführten und sogar töteten. Als gute Christin verabscheute ich Gewalt. Ich würde nie einen der Breeds etwas antun wollen, doch wie gesagt, mit ihnen zu tun haben wollte ich auch nichts. Und nun würde ich für die nächste unabsehbare Zeit auf engstem Raum mit einem leben müssen.
„Wir halten in etwa zehn Minuten an einem Walmart“, sagte Ted Milford, der Leiter des Teams. „Letzte Gelegenheit, dass Sie sich mit Kleidung, Hygieneartikeln und was Sie sonst noch brauchen einzudecken. Ich übernehme die Lebensmittel. Wir gehen in zwei Teams. Sean und ich gehen Lebensmittel einkaufe, Sie gehen mit Happy, damit Sie kaufen können was immer Sie so brauchen und Laura bleibt beim Wagen.“
„Warum kann ich nicht mit Laura gehen?“, fragte ich, wenig erfreut über die Aussicht, mit dem Breed shoppen zu gehen.
„Weil ich hier das Sagen habe und es so bestimme, Miss Delesanto. Ich bin für Ihren Schutz verantwortlich und werde meine Entscheidungen so treffen, wie ich sie für richtig halten. IHR Job ist es, meinen Anweisungen bis ins letzte Detail zu folgen. Haben wir uns verstanden, Miss Delesanto?“
„Vollkommen, MISTER Milford!“, erwiderte ich eisig.
„Gut! Dann wäre das ja geklärt.“
Der Walmart lag in einem Außenbezirk von New York. Ted parkte den Wagen und wir stiegen aus. Ich versuchte, den Breed so gut es ging zu ignorieren, als wir auf den Eingang zugingen. Ted schnappte sich einen Einkaufswagen, dann wandte er sich an Happy.
„Hier. Damit kannst du die Einkäufe bezahlen. Falls du auch noch etwas brauchst – kauf es. Für die nächsten zwei Wochen werden wir keine Shopping Touren mehr machen. Verstanden?“
Happy nahm die Kreditkarte entgegen und nickte. Er steckte die Karte ein und zog ebenfalls einen Einkaufswagen heran.
„Ich war noch nie einkaufen“, sagte Happy an mich gewandt. „Geh einfach vor, ich folge dir.“
Ich nickte nur, dann marschierte ich auf die automatischen Türen zu. Happy folgte mir wie versprochen auf dem Fuße. Ich war mir bewusst, dass wir hier und dort neugierige Blicke ernteten. Jeder der den Breed ansah