Wenn Sie sich mit Server-Infrastrukturen beschäftigen, wissen Sie dass es nicht nur um die Frage geht, wie viele Server benötige ich oder wie schnell sollte die Netzwerkanbindung sein. Es geht ebenfalls darum, wie Sie Ihre Computer schnellstmöglich in Betrieb nehmen, wie Sie Service-Ausfälle vermeiden, wie Sie unterstützende Dienste implementieren, ob Sie virtualisieren oder Dienste in eine Cloud auslagern und ganz wichtig, wie Sie die Geschäftsanforderungen Ihrer Organisation mit Ihrer Strategie unterstützen. Sie müssen ein Gleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen herstellen, wenn Sie eine geschäftskritische Dienstleistung mit Ihrer IT bereitstellen.
Damit bewegen Sie sich im Bereich des IT-Service Managements und Sie sollten bei allen technischen Überlegungen an die Nutzer denken, die Ihren IT-Service verwenden. Ihre Nutzer möchten schnelle, gut nutzbare, effiziente und effektive Services zur Verfügung gestellt bekommen, welche in der Lage sind die Geschäftsanforderungen und –abläufe sehr gut abzubilden und zu unterstützten. Wenn Sie das in Ihren Infrastrukturplanungen berücksichtigen, implementieren Sie bessere Server-Infrastrukturen.
Das Thema ist umfangreicher als es in einem Buch komplett abgedeckt werden kann. Daher konzentriert sich der Inhalt auf die Anforderungen, die Sie mit der Microsoft Zertifizierungsprüfung 20413 erfüllen müssen. Diese Prüfung ist Voraussetzung für die Zertifizierung zum MCSE für Server-Infrastrukturen. Mit vielen Bildern und dokumentierten Konfigurationsbeispielen können Sie dieses Buch daher sehr gut für die Prüfungsvorbereitung nutzen. Darüber hinaus ist es hervorragend zum Nachschlagen geeignet.
Tipps für das Ausprobieren von Funktionen
Vieles erschließt sich leichter, wenn man es ausprobieren kann. Einige Tools, auf die im Buch zurückgegriffen wird, können kostenlos von Microsoft heruntergeladen werden. Die meisten Microsoft-Betriebssysteme sind als 180 Tage lauffähige und voll funktionsfähige Demoversion herunterladbar, auch Windows Server 2012 R2. Das gilt ebenfalls für das System Center. Ganze Infrastrukturen lassen sich (im kleinen Maßstab) virtuell nachbilden. Ich habe für dieses Buch sämtliche Server virtualisiert und auch Hyper-V in einer virtuellen Umgebung betrieben.
Welche Themen werden im Buch behandelt?
Das Buch gliedert sich in 5 Hauptbereiche, die alle relevanten Themen abdecken. Dabei habe ich versucht, die aufeinander aufbauenden Abläufe zu berücksichtigen. Verstehen Sie das aber nicht als starres Schema. Ihre persönlichen Voraussetzungen können sich sehr deutlich von den Voraussetzungen anderer Leser unterscheiden. Beispielsweise möchten Sie eine Server-Infrastruktur aus dem Nichts aufbauen, ein anderer dagegen muss bereits existierende Strukturen berücksichtigen und möglicherweise einbinden. Betrachten Sie die Themenreihenfolge daher nur als mögliche Richtschnur und passen Sie Ihre Planung an Ihre Anforderungen an. Das wäre damit der erste Best Practice Tipp in diesem Buch.
1. Die Server-Infrastruktur
In diesem Kapitel geht es um Überlegungen zu Upgrades und Migration, Virtualisierung und Cloud und wie Sie physische und virtuelle Maschinen bereitstellen und installieren. Sie erhalten ersten Einblick in den „Virtual Machine Manager“ und erfahren, wie Sie diesen für eine effiziente Verwaltung von Ressourcen für virtuelle Maschinen einsetzen.
2. Die Netzwerk -Infrastrukturdienste
Hier beschäftigen Sie sich mit der Planung von DHCP und DNS. Dabei geht es auch um die Sicherstellung von Verfügbarkeit und um eine übersichtliche Verwaltung mit IPAM.
Wichtig ist auch Zonenreplikation und Sicherheit. Sie erfahren darüber hinaus wie Sie Speicher- und Datendienste effektiv einsetzen.
3. Die logische Active Directory -Infrastruktur
Bei der Planung und der Implementation von logischen AD-Infrastrukturen müssen Sie wissen, wie Sie die Gesamtstruktur mit Domänendienten, Organisationseinheiten und Gruppen effektiv an den Anforderungen ausrichten. Dabei sind auch Vertrauensstellungen ein wichtiges Thema.
4. Die physische Active Directory -Infrastruktur
Wenn es Um Infrastrukturfragen geht, geht es auch um Gruppenrichtlinien. Sie erfahren wie Sie diese Erstellen, Einsetzten und Verwalten. Ebenso geht es um Standorte, AD-Replikation und die effektive Platzierung von Domänencontrollern. Die Virtualisierung ist auch hier ein wichtiger Bereich und es wird beschrieben, wie Sie für Hochverfügbarkeit sorgen.
5. Remote Access und Netzwerkzugriffsschutz
Der Fernzugriff wird immer wichtiger in einer Infrastruktur: Welche Technologien gibt es und wie werden diese effektiv eingesetzt. Darüber hinaus erfahren Sie wie Sie Ihre Infrastruktur schützen und wie Sie Regeln und Richtlinien effektiv einsetzen.
1. Die Server-Infrastruktur
Zusammenfassung: In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie vorhandene Infrastrukturen auf einen aktuellen Stand bringen, was Sie dafür benötigen, was Sie bedenken müssen und welche Konsequenzen Ihre Entscheidungen auf die Bereitstellung haben. Dabei wird auch die private und öffentliche Cloud (Microsoft Azure) in die Strategie mit einbezogen und wie Sie eine Bereitstellung und eine einfache Verwaltbarkeit sicherstellen können.
1.1 Serverupgrades und Servermigration
1.1.1 Upgrade und Migration
Wenn es um das Windows Server 2012 R2 Betriebssystem geht, müssen Sie festlegen welche Edition am besten zu Ihren Anforderungen passt. Dazu müssen Sie die Anforderungen kennen und die Kosten mit dem „Return on Investment“ abwägen.
Ebenso müssen Sie wissen, welche Hardwarekonfiguration erforderlich ist, ob Sie virtualisieren oder eine Cloud nutzen und wie Sie eine große Anzahl von Computern effizient mit Betriebssystem und Anwendungen ausstatten können.
Folgende Windows Server 2012 Editionen sind erhältlich:
Die Foundation Edition als kostengünstiger Basis-Server mit Basis-Funktionen, ohne Hyper-V, maximal 15 Benutzer, maximal 32GB RAM. Keine Active Directory Domänendienste.
Die Essentials Edition für kleine Unternehmen mit Basis-Funktionen, ohne Hyper-V, maximal 25 Benutzer und 50 Geräte, maximal 64GB RAM. Muss der einzige Domänencontroller der Domäne sein.
Die Standard Edition für kleine virtualisierte Umgebungen, mit vollständigen Windows Server Funktionalitäten für zwei Virtualisierungen, maximal 64 Sockets und 4TB RAM.
Die Datacenter Edition ist wie die Standard Version, aber ohne die Begrenzung auf zwei Virtualisierungen je physikalischem Server.
Für welche Edition sollten Sie sich entscheiden?
Die Entscheidung zwischen den ersten beiden oder den letzten beiden Editionen hängt also im wesentlichen von der Anzahl der Benutzer ab, die auf den Server zugreifen sollen. Sind es mehr als 25, muss entweder die Standard- oder die Datacenter-Edition gewählt werden. Auch unter der Grenze von 15 Nutzern sind sie nicht