V. A. Swamp
Sonnig mit heiteren Abschnitten
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Wärme, Zärtlichkeit und erste Leidenschaft
Doppelte Entjungferung und winterliche Pettingnächte
Die Nymphomanin, die Ehe und die Amis in Berlin
Die unbändigen Freuden des Ehebruchs
Der kleine rote Teufel und warum Sex im Käfer toll ist
Mona, das USA-Virus und die Midlife Crisis
Holocaust, Israel und das Wechselbad der Gefühle
Sex ja, aber bitte nicht im Schlafzimmer
New York ist das reinste Aphrodisiakum
Die vier Kategorien des weiblichen Geschlechts
Stimmen aus dem Dunkel
V. A. Swamp
Sonnig
mit heiteren Abschnitten
Roman
Für Mona, von der ich nicht lassen kann ...
Wenn es mir gut geht, dann schlafe ich wie ein Baby. Anscheinend geht es mir nicht gut. Ich bin wach, obwohl ich hundemüde bin. Ist mit mir alles in Ordnung? Ich mache Inventur: zwei Arme, zwei Beine, ein Kopf, ein Schwanz und irgendwas dazwischen, was das Ganze zusammenhält. Ich bin müde, aber ich spüre eine gewisse Leichtigkeit. Vermutlich könnte ich heute auf dem Golfplatz 18 Löcher schaffen, ohne mich allzu sehr zu verausgaben. Besser nicht. Meine Ergebnisse sind in der letzten Zeit gruselig. Wie ein lausiger Anfänger schlage ich die Bälle. Selbst Monas Score ist besser, und sie hat wirklich wenig Ahnung vom Golfspielen!
Sie sagen einem, man soll nur dann auf den Golfplatz gehen, wenn der Kopf frei ist. Wenn ich irgendetwas nicht brauche, dann sind es solche klugen Ratschläge, solange mir niemand sagen kann, wie ich Mona aus meinem Kopf kriege. Ein Schalter wäre hilfreich. Du legst ihn um, er macht ein kleines knackendes Geräusch und dann ist Ruhe. Sie ist weg oder zumindest in Quarantäne. Ich könnte mich all den anderen schönen Dingen widmen. Ich denke einen Moment darüber nach, was für schöne Dinge das sein könnten. Mir fällt nichts ein. Vielleicht sollte ich verreisen. Aber wohin? Ich habe bereits sehr viel von der Welt gesehen. Auf den Rest kann ich verzichten, oder? Lange Flüge sind mir ohnehin ein Graus. Zwölf Stunden in der Holzstuhlklasse? Habe ich früher auf einer Arschbacke abgesessen. Wann war früher? Ich kann mich nicht richtig konzentrieren. Für die Businessklasse bin ich zu geizig, sagt Mona. Sie nennt mich einen senilen Geizhals. Gottseidank hat sie nicht „impotenter Geizhals“ gesagt, das hätte mich verletzt. Senil ist mir egal, Geizhals auch. Mona weiß, dass beides nicht stimmt, glaube ich zumindest. Was ich jetzt vor allem brauche, ist Ruhe. Und Abstand zu Mona …
Warum nur diese Müdigkeit. Wie lange habe ich jetzt geschlafen? Welche Zeit ist jetzt? Es gibt zwei unterschiedliche Zeiten. Die Glückliche und die Beschissene. Glückliche Zeiten rauschen vorbei wie ein Blatt im Sturm. Eigentlich fühle ich mich nicht unglücklich, aber irgendwie beschissen. Ich denke an Mona. Sie ist omnipräsent, ohne tatsächlich da zu sein. Sie beobachtet mich, wenn ich aufwache, und auch wenn ich versuche, einzuschlafen. Ständig kommt sie mir dazwischen. Ich höre Stimmen. Was sind das für Stimmen? Ich bin so müde. Ich muss schlafen. Diese Stimmen, seltsam diese Stimmen …
Das „Albert-Schweitzer-Krankenhaus“ gehört zu den renommiertesten Kliniken der Stadt. Erst vor Kurzem wurden die Bereiche für die Intensivmedizin modernisiert und auf den neuesten technischen Standard gebracht. Damit im Internetauftritt des Krankenhauses die Neuerungen gebührend gewürdigt werden, führt der medizinische Leiter der Abteilung, Herr Professor Dr. Dr. Volker Isenbrink, die Verantwortliche für den Webauftritt der Klinik, Frau von Hummelsburg, in das Zimmer 112a.
Ich zeige Ihnen hier unseren modernsten Behandlungsraum für Patienten im sogenannten „künstlichen Koma“. Dieser Patient wurde mit einem Schlaganfall ausgelöst von einer schweren Gehirnblutung eingeliefert. Wir mussten ihn nach der Operation in ein künstliches Koma versetzen.”
Frau von Hummelsburg schaut sich interessiert um.
Für die Überwachung benötigen Sie all diese Geräte?
Nicht nur für die Intensivüberwachung, sondern auch für die Therapierung. Durch diese Technik sind wir in der Lage, schwere Störungen eines oder mehrerer Organsysteme wie beispielsweise der Atmung oder des Herzens frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Professor Isenbrink zeigt auf den Monitor.
Mit dem Monitor überwachen wir zum Beispiel den Blutdruck, die Herzfrequenz und die Körpertemperatur des Patienten sowie den Sauerstoffanteil im Blut. Mit diesem Gerät dort drüben beatmen wir den Patienten. Durch das künstliche Koma erreichen wir, dass der Patient nicht gestresst wird und auch den Beatmungsschlauch toleriert.
Frau von Hummelsburg deutet auf die Infusomaten und Injektomaten.
Die Geräte kenne ich, die hingen auch an meinem Krankenbett.
Sicher, wir nutzen sie hier , um den Patienten über die Vene mit Medikamenten, Schmerzmitteln, Flüssigkeit und gelösten Nährstoffen