Der schöne Schwan. Ulrich Albaum Franz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Ulrich Albaum Franz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738087345
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und flog in ein anderes Gebiet. Auch hier gab es die Rotkehlchen, welche gerade ihre Eier ausbrüteten. Zwei Nester hatte sie gefunden und überlegte, wie viele Eier sie hier ablegen konnte. Normalerweise schob sie immer nur ein Ei den Gasteltern unter, aber da es hier zu wenige Nester gab, hatte Frau Kuckuck keine Wahl. In der Hoffnung, dass den Bewohnern der Nester zwei fremde Eier nicht auffallen, legte sie in den beiden Nestern jeweils zwei Eier ab. Da noch zwei Eier übrig waren, suchte Frau Kuckuck nach weiteren Eltern, die ihre Jungen groß ziehen mussten.

      Frau Kuckuck konnte ihr Glück nicht fassen, an einem nahen See gab es gleich mehrere Nester der Teichrohrsänger. Hätte sie das geahnt, hätte sie zuvor jeweils nur ein Ei bei den Rotkehlchen versteckt. So benötigte sie nur noch zwei Nester für ihre beiden Eier und versteckte die dort. Dass die fremden Eltern ihre Eier ausbrüten und später versorgen mussten, störte sie nicht. Habt ihr mitgezählt, wie viele Eier Frau Kuckuck insgesamt versteckt hat? - Richtig liebe Kinder, neun Eier hatte sie versteckt!

      Nach gar nicht so langer Zeit, schrien aus vielen Nestern hungrige Kuckuckskinder nach Nahrung. Frau Kuckuck hörte es und fragte sich: „In wie vielen Nestern habe ich meine Eier eigentlich versteckt? Ich möchte doch zu gerne wissen, ob meine Kinder gut versorgt sind?“ Traurig überlegte Frau Kuckuck, wo sie ihre Sprösslinge finden könnte. Ihr habt doch sicher gut aufgepasst und könnt Frau Kuckuck schon wieder helfen? Sicher wisst ihr noch, in wie vielen Nestern sie ihre Eier versteckt hat, oder? Richtig! Aus sieben Nestern riefen die Kuckuckskinder nach Nahrung, welche ihre Pflegeeltern herbeischaffen mussten.

      Ich hoffe liebe Kinder, euch hat das kleine Ratespiel gefallen und lasst euch auch die anderen Geschichten in diesem Band vorlesen. Extra für euch, erdachte ich mir auch all die anderen Geschichten, die euch hoffentlich auch gefallen!

      Kapitel 5Kasperle und der Eierdieb

      Kennt ihr noch Ferli, die Kasperpuppe? Bestimmt erinnert ihr euch noch, wie beide, Ferli und Pluzzo gemeinsam Musik machten? Auch heute ist Ferli wieder unterwegs, aber bis jetzt, noch ohne den Narr Pluzzo. Unsere kleine Kasperpuppe hat nämlich Hunger bekommen und will einkaufen gehen.

      Gerade betritt Ferli einen großen Laden und wundert sich über die vielen Menschen, die hier sind. „Ob die auch Hunger haben und einkaufen?“, fragt sich Kasperle. Nur sind die Leute sehr groß und Ferli hat Mühe, etwas zu sehen. Aber pfiffig wie er ist, kroch er durch die Beine der Menschen. Noch weiß Ferli nicht, was er eigentlich kaufen will und überlegt. Um nicht gestört zu werden, klettert er in ein Brotregal, das fast leer gekauft ist. „Toll, von hier aus kann ich ja alles sehen“, denkt Ferli. Von seinem Platz aus sieht er auf der anderen Seite ein Fach, indem größere und kleinere Pappschachteln aufgebaut sind. „Ob man die essen kann?, fragt sich die kleine Kasperpuppe. Neugier will Ferli ausprobieren, wie so ein komisches Teil schmeckt. Denn das Brotfach ist fast leer und so richtig Appetit hat er auch nicht auf Brot.

      Gerade steht er vor dem Stapel Pappschachteln, hört er etwas, dass sich wie ein Glöckchen anhört. Ferli lauscht, aber hören kann er jetzt nichts mehr. „So was hab ich doch schon einmal gehört?“, überlegt Ferli und schaut auf der anderen Seite des Stapels nach. Aber dann muss er nicht mehr überlegen, denn da lacht ihn der Narr Pluzzo von oben herunter an. Beide liegen sich in den Armen und freuen sich auf dieses Wiedersehen.

      „Hast du auch Hunger oder warum bist du hier Pluzzo?“

      „Nein Ferli, aber bei dem Puppentheater gestern, hörte ich ein Kind sagen, es würde gerne ein Ei essen. Aber ein anderes meinte, das geht nicht, weil da kleine Hühner drin sind.“

      „Und da wolltest du nachsehen, ob das auch stimmt?“, fragte Ferli und sah Pluzzo auf eine Antwort wartend an.

      „Ja, aber wenn du es besser weißt, können wir ja rausgehen und draußen spielen. So wie beim letzten Mal, weißt du es noch?“

      „Ach nein, ich möchte zu gerne wissen, ob da wirklich ein Hühnchen drin ist. Komm, kaufen wir uns ein Ei, dann können wir draußen nachsehen!“

      „Kaufen, wie die Menschen? Dann brauchst du aber Geld. Ich habe so was nicht, aber wenn du welches hast?“ Ferli sah seinen Freund verlegen an: „Geld, was ist das?“ Unsere kleine Kasperpuppe kannte leider das Wort Geld nur aus den Gesprächen der Menschen. Aber ihr liebe Kinder wisst was Geld ist und was man damit macht, oder? Leider hatten und kannten unsere Freunde kein Geld und überlegten, wie sie zu ihrem Ei kommen könnten. Pluzzo, der immer noch auf dem Stapel mit Eiern saß, hatte eine Idee.

      „Weißt du Ferli, hier in dem Karton sind doch so viele Eier drin, lass uns da mal ein Ei raus nehmen und nachsehen.“ Ferli fand Pluzzos Idee gut und öffnete gleich eine Packung, in der die Eier sein mussten. Pluzzo sprang zu Ferli hinab und beide sahen in die Packung.

      „Wenn da wirklich ein Hühnchen drin ist, müsste man es doch auch hören“, meinte Pluzzo. „Komm, halte mal dein Ohr an so einem Ei!“ Enttäuscht, meinte Ferli: „Also ich höre nichts! Mach mal deinen Mantel auf und verstecke das ein Ei! Lass uns draußen nachsehen, vielleicht schläft das Hühnchen!“

      Gerade wollten beide mit dem Ei das Geschäft verlassen, als eine Frau Ferli aus Versehen anstieß. Der schüttelte sich, als an ihm eine gelbe, glitschige Masse herunter lief. Während der Ladenbesitzer auf die Eierdiebe schimpfte, hatte Ferli andere Sorgen. Auch er schimpfte als er die Bescherung sah. „Habe ich mir doch gleich gedacht, da ist kein Hühnchen drin! Und wie bekomme ich das wieder sauber?“

      „Naja, jetzt wissen wir wenigstens was da drin ist. Aber noch einmal machen wir das nicht, verstanden Ferli?“ Jetzt wussten beide was in einem Ei ist. Ich denke liebe Kinder, ihr wusstet das schon immer. Aber auch, dass es sich nie lohnt, etwas ohne zu bezahlen mit zu nehmen.

      Kapitel 6Die Made

      Viele Äpfel hingen in diesem Jahr an dem Augustapfelbaum. Die meisten waren gesund und appetitlich. Nur wenige, die von Maden besetzt waren, lagen auf dem Boden. Eine Meise sah, wie es sich in einem Apfel bewegte, und flog heran, um der Sache nachzugehen.

      Auch ein Spatz hatte Interesse an dem Apfel und gönnte der Meise den nicht. Sich neben der Meise auf den Boden setzend, versuchte er schimpfend den anderen Vogel zu vertreiben. Die Meise aber war nicht dumm, sie wusste gleich was der Spatz wollte. Laut stritten sich beide Vögel um den Apfel, so laut, dass es der Made in dem zu dumm wurde.

      „Was soll das da draußen, kann man noch nicht einmal in Ruhe frühstücken?“, schrie die Made beide Vögel an. „Wartet bis ich fertig bin, dann könnt ihr den Apfel haben!“ Spatz und Meise sahen sich verblüfft an, war die Made nur frech, oder ahnte die nichts von ihrem Vorhaben?

      Ein Star, der wenige Meter daneben auf einem Ast saß, verstand beide Vögel nicht. Den frechen Schrei aus dem Apfel hatte selbst er gehört, waren Meise und Spatz taub? Er wollte sich die fette Beute nicht entgehen lassen und vertrieb Spatz und Meise von seinem Leckerbissen, wie er glaubte. Nur wenige Meter zur Seite fliegend, gönnten die beiden dem Star seine Beute nicht. Sein Versuch den ganzen Apfel am Stiel davon zu tragen, belohnten sie mit Lachen, da dem Star der doch viel zu schwere Apfel aus dem Schnabel fiel.

      Gerade wollte der Star sich wieder an den Apfel machen, brüllte ihn aus dessen Inneren jemand an: „Mach das nicht noch einmal, dann werde ich wütend! Hab gerade erst eine Gehirnerschütterung überstanden, als der Apfel vom Baum fiel!“ Während Spatz und Meise sich ein Lachen verkneifen mussten, flog der Star erschreckt zu einem Ast in seiner Nähe. Als könne er nicht glauben, was er da aus der Frucht hörte, stierte er die verblüfft von oben an.

      Als die Made den Apfel verließ, verstand weder der Star noch Spatz und Meise die. Wollte die sich umbringen lassen? Sich fröhlich aus dem Apfel windend, schien die sich keiner Gefahr bewusst zu sein. Sofort waren alle drei Vögel zur Stelle, ein jeder wollte die Made für sich haben. Während die Drei sich stritten, verschwand die aber in einem anderen Apfel, der dicht daneben lag. Nur die Vögel waren so in ihrem Streit vertieft, dass sie das Verschwinden der Made nicht bemerkten.

      Endlich war es dem Star gelungen