Niemand aus der Klasse wollte noch etwas mit Sibylle zu tun haben. Alle mieden näheren Kontakt. Als die grosse Klassenfahrt nach Berlin anstand, ersuchten die Mädchen sogar ihre Klassenlehrerin, dass niemand das Zimmer mit ihr teilen möchte. Doch die Lehrerin winkte ab und so fanden sich vier von Ihnen mit Sibylle auf einem Zimmer. All die Ablehnung schien Sibylle aber nichts anzuhaben. Sie war völlig aufgekratzt und schien große Pläne in Berlin zu haben. Bestgelaunt putzte sie sich am ersten Abend in der grossen Stadt heraus. Auf die Frage, was sie vorhabe, antwortete sie nur „während ihr kleinen Spiesserchen brav mit allen ins Theater geht, weiß ich, was man wirklich in Berlin macht“. Und verschwand aus der Tür. „Ahhh, diese hochnäsige, hinterhältige Kuh, wie gerne würde ich es ihr mal heimzahlen.“ „Sonja, wir verstehen Dich alle sehr gut. Wenn es jemand verdient hätte, dann Du“, erwiderte Barbara, ein kleines pummeliges Mädchen, das im selben Zimmer schlief.
Im Laufe der nächsten zwei Tage stachelten die Mädchen sich immer mehr gegen Sibylle auf. Und Sibylle tat das ihrige dazu, sparte nicht mit sarkastischen Kommentaren. Abends nach einigen Cocktails brachte dann Carmen den Ball ins rollen. „Ich finde, es wird Zeit, dass wir etwas tun. Immer nur auf sie fluchen, stört sie nicht im geringsten. Ich will sie auch einmal blossgestellt sehen.“ „Einmal den Tränen nahe, das wär's.“ „Aber die stört ja nichts, eiskaltes Luder.“ „Und wenn wir sie an der Schule blamieren?“ „Wie denn?“ „Wie wär's mit Fotos?“, warf Sonja ein. „Was für Fotos?“ „Solche, die sie nicht zeigen möchte.“ Alle waren aufmerksam. „Du meinst, Nacktfotos?“ „Aber wie sollen wir an die rankommen?“ „Wir machen sie.“ Alle schauten Sonja an. „Wir fotografieren Sibylle und hängen die Fotos ans Schwarze Brett.“ „Aber wie bekommst Du Sibylle dazu?“ Sonja blickte ernst in die Runde. „Wir geben ihr Schlaftabletten. Meine Mutter hat mir welche mitgegeben, weil ich manchmal auf Reisen so schlecht einschlafe. Wenn Du davon zwei genommen hast, bekommst Du gar nichts mehr mit.“ Zunächst schauten die Mädchen erschrocken ob des ernsthaften Vorschlags. Dann frage Carmen nur „wann?“. „Morgen Abend“, antwortete Sonja entschlossen.
Den ganzen nächsten Tag waren alle sehr aufgeregt. Der Abend stand zur freien Verfügung und die Mädchengruppe erzählten allen, dass sie ins Kino wollten, in einen Film, der garantiert niemand sonst interessieren würde. Sibylle hatte nur laut aufgelacht. „So ne Zeitverschwendung.“ Dann war es soweit. Beim Abendessen fingen Maria und Carmen hysterisch zu lachen an und als Sibylle sich nach ihnen umdrehte, lies Sonja die zerbröselten Tabletten in Sibylles Tee gleiten. Alle beobachteten heimlich, wie Sibylle nach und nach den ganzen Tee trank. Zurück auf ihrem Zimmer war ihr zunächst nichts anzumerken. Wie jeden Abend verschwand sie mit einem Bündel von Klamotten im Bad, und erschien bald darauf gestylt zurück. Diesmal stürmte sie aber nicht sofort aus dem Zimmer, sondern setzte sich auf ihr Bett. Leicht benommen blickte sie auf die Uhr und meinte, dass sie sich erst noch etwas setzen müsste. Die Mädchen gingen nicht näher auf sie ein. Fünf Minuten später war Sibylle eingeschlafen. Vorsichtig schüttelte Carmen sie an der Schulter. „Sibylle, hallo. Aufwachen, es ist Abends. Hallo.“ „Die ist für die nächsten fünf Stunden abgemeldet“, sagte Sonja. Die Aufregung stieg. „Lasst uns noch eine halbe Stunde warten, bis alle anderen gegangen sind.“ Die Zeit verging sehr langsam. Endlich blickte Sonja auf. „Last uns anfangen“.
Maria packte ihre Kamera aus. Carmen und Sonja traten an das Bett von Sibylle. Vorsichtig fingen sie an, Sibylles schwarzen Blazer auszuziehen. Überrascht schauten sie sich an, als sie beim Aufknöpfen von Sibylles Bluse einen edlen Spitzen-BH vorfanden. Und einen ersten Blick auf Sibylles große, runde Brüste werfen konnten. Maria schoss die ersten Fotos. „Warte einmal“, sagte Carmen. Sie schob die eine Hälfte des Büstenhalters zur Seite und drehte die Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger. Sofort verdickte sich die Warze. „Man soll ja sehen, dass sie Spass hatte“, meinte Carmen grimmig. Nach und nach packten sie Sibylle aus, bis diese nur noch in Unterwäsche auf dem Bett lag. Mit großer Spannung spreizte Sonja Sibylles Beine und schob den Slip zur Seite – ein edles Teil aus Seide. Gerade als Maria ein Foto von Sibylles intimsten Bereich schoss, klopfte es an der Tür. Die Mädchen erstarrten. Blitzartig schoss ihnen durch den Kopf, wie unrecht es war, was sie gerade taten. Und welche Konsequenzen es hätte, würde man sie erwischen. „Was ist denn“, fragte Barbara angespannt. „Hier ist Tobi. Ich hab bei Euch noch Licht gesehen und wo schon alle weg sind, wollte ich fragen, ob ihr noch mit mir ins Irish Pub wollt.“ Ausgerechnet Tobi. „Wie kriegen wir den jetzt los“, zischelte Barbara. Gerade wollte Sonja antworteten, da fasste ihr Carmen an den Arm. Leise sprach sie in die Runde: „Wenn hier jemand noch fehlt, dann ist es Tobi.“ Alle starten sie an und schauten zu Sonja. Sonja dachte nach, dann trat sie an die Tür. „Tobi, wir ziehen uns gerade um, komm doch noch mal in 10 Minuten vorbei“.
In den folgenden 10 Minuten gab es leise aber heftige Diskussionen. „Geht das nicht zu weit.“ „Nein, sie hat es verdient.“ „Denk doch, wie sie Tobi behandelt hat.“ „Und wenn er uns verrät.“ „Wenn das rauskommt.“ Endlich ein abschließendes „ich bin dafür“. Schon klopfte es an der Tür. Sonja warf schnell ihre Decke über Sibylle und Carmen öffnete die Tür. Tobi trat herein und schaute in die Runde. „Fertig, können wir los.“ „Tobi“, setzte Sonja an. „Du weißt, wir alle fanden die Sache mit Sibylle furchtbar unfair.“ Tobi wurde rot. „Das hätte Sibylle nicht tun dürfen. Wie so vieles.“ Tobi nickte leicht. „Tobi, was wäre, wenn wir Dir eine Chance bieten würden, es Sibylle heimzuzahlen.“ Er schaute verwirrt. „Heimzahlen?“ „So richtig.“ „Ich sage mal, da wäre ich schon interessiert.“ „Es wäre aber nicht ungefährlich. Vor allem müsstest Du uns allen versprechen, dass Du schweigen kannst. Sonst bringst Du uns alle ins Teufels Küche.“ „Ich weiss ja nicht, was ihr meint. Aber wenn ich was verspreche, halte ich es.“ „OK, Tobi. Dann versprich uns, dass Du nichts tun wirst, was uns hier in Schwierigkeiten bringen könnte.“ „Versprochen. Und nun sagt mir, worum es geht.“ Doch Sonja trat einfach zur Seite und zog die Decke weg. Da lag Sibylle, tief schlafend, nur in Spitzen-BH und Slip auf dem Bett. Tobi erstarrte. Er blickte in die Runde, in die Gesichter von Carmen, Sonja, Maria und Barbara und zurück zu Sibylle. Auf sein sprachloses Unverständnis hin zeigte Sonja auf Sibylle „Schlaftabletten. Schläft erst mal tief und fest.“ Maria hob die Kamera „ein paar nette Fotos.“ Und Carmen meinte „Du kennst doch unser Schwarzes Brett.“ Tobi stand der Mund offen. Dann entspannte er sich. „Das ist ja ein Ding. Das würde einschlagen wie der Hammer“. „Wird. Wird einschlagen“, sagte Sonja. Tobi dachte nach. „Und ich? Warum habt ihr mich reingelassen?“ Carmen sprach „Du warst nicht geplant. Aber dann hast Du an die Tür geklopft.“ „Und uns ist klar geworden, dass Nacktfotos zu wenig sind. Dafür hat Sibylle schon zu viel angerichtet. Auch Dir.“
„Und was wollt Ihr von mir?“ „Tobi – wir mögen Dich. Wir bieten Dir etwas einmaliges. Drei, vier Stunden mit Sibylle. Zu Deiner Verfügung.“ Tobi schien nachzudenken. Dann lief er knallrot an. „Ihr wollt mich reinlegen.“ „Nein, das ist unser Ernst.“ „Und ihr?“ „Wir wollen auch unseren Spass. Das heisst wir bleiben da.“ „Und macht Fotos von mir?“ „Natürlich nicht, wir wollen Dich und uns ja nicht ins Gefängnis bringen.“ Tobi schien hin und hergerissen. Da trat Sonja auf ihn zu. Schaute ihn in die Augen und gab ihm einen gefühlsvollen Kuss auf den Mund. „Du bist doch ein Junge.“ Carmen war die nächste, auch sie gab Tobi einen Kuss auf den Mund. „Du magst doch Mädchen.“ Barbara streichelte ihn über den Rücken. Und Maria küsste ihn scheu und schaute ihn dabei direkt auf den Schritt. „Lässt Dich das alles kalt?“ Tobi wurde noch roter. Sonja