Nun ist der Ehmsenweg wahrscheinlich keine historische Altstraße wie die Heerstraßen oder Handelswege, aber ein Höhenweg ist er allemal. Südwestlich vom Arnsberger Eichholz geht es ins Ruhrtal und über die Ruhrbrücke hinauf zum Hohen Nacken. Waldpfade führen mich durch die Nonnenkuhle und weiter zur Ehmsenhütte, früher im Dreißigjährigen Krieg versteckten sich hier im dichten Wald Nonnen aus dem Kloster Rumbeck vor den französischen Truppen. Auch die sauerländische Waldroute, die von Iserlohn nach Marsberg führt, kreuzt hier den Ehmsenweg. Durch die dichten Wälder geht es weiter hinauf auf den Ochsenkopf (403,7m). Hier befindet sich zu Ehren des hl. Antonius von Padua ein Bildstock.
Nach wenigen Kilometern bergab, weiterhin durch die Sunderner Wälder, erreichte ich das Städtchen Sundern. Schutzpatron der Stadt ist der Evangelist Johannes. Hier besuchte ich die Katholische Pfarrkirche St. Johannes. An der Kirche, zu Ehren der 700 Jahrfeier Sunderns, befinden sich zwei Kunstobjekte (Grobblechschneidarbeiten) von Friedel Schültke, die den Apostel Johannes und Jakobus d. Ä. darstellen. Auch im Inneren der Kirche fand ich eine schöne Jakobusfigur mit zwei Jakobsmuscheln um den Hals. Die Muscheln tragen auf der Rückseite die Namen der Fuß- bzw. Fahrradpilger aus Sundern, die Santiago de Compostela erreicht hatten. Graf Ludwig von Arnsberg gründete die Freiheit Sundern und die Kirche im frühen 14. Jahrhundert. Die zwei Flüsse Röhr und Linnepe durchfließen den Ortskern.
Der Ehmsenweg führt nun zum Dorf und Sunderner Stadtteil Recklinghausen mit einer Jakobuskapelle, dabei verläuft der Wanderweg zunächst am Südhang des Hohen Hagen (356m) entlang bis in den Stadtteil Selschede. Diese Gegend nennt man auch das „Alte Testament des Sauerlandes“. Von Sundern-Recklinghausen führt der Weg weiter über Endorf und Fretter nach Elspe, hier trifft der Wanderweg (X8) auf die Heidenstraße. Interessant für Jakobspilger, die nach Köln pilgern wollen. Aber auch der Ehmsenweg, der weiter nach Olpe führt, ist für Jakobspilger nicht weniger interessant, denn von hier führt ein Fernwanderweg weiter über Siegburg nach Bonn.
Sundern war für mich der Endpunkt meiner heutigen Spurensuche, ich hatte viel gesehen und erfahren und war froh, das vorgenommene Tagesziel erreicht zu haben. Die Rückfahrt ins Ruhrgebiet ging zunächst mit dem Bus von Sundern nach Neheim-Hüsten und weiter mit der Bahn über Dortmund nach Herne. Fazit dieser doch großartigen und geschichtsträchtigen Tour ist, mit der Ortschaft Arnsberg eine außergewöhnliche Stadt des Sauerlandes besucht zu haben. Zu Recht kann man die Stadt an der Ruhr als die Perle des Sauerlandes bezeichnen. Und zum guten Schluss der Tagestour wurde ich noch mit einer Jakobusfigur belohnt.
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