Durch die Bank. Dieter Lüders. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dieter Lüders
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783737565554
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      B wie Beziehungswelt (Sachbuch)

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      D wie Dummheit (Sachbuch)

      Dieter Lüders

      Durch die Bank

      Roman

      Dieter Lüders ist Jahrgang 66, hat Ingenieurwissenschaften und Soziologie studiert. Er hat lange Zeit als Programmierer gearbeitet. Seit vielen Jahren hat er sich dem Schreiben gewidmet.

      Dieter Lüders

      Durch die Bank

      Roman

      © 2014 Dieter Lüders

      Umschlaggestaltung: Dieter Lüders

      Mitwirkende: Bärbel, Nicole und Gisela

      ISBN 978-3-7375-6555-4

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Vorwort

      Ehre deinen Vater und deine Mutter. 2. Buch Mose Kapitel 20, Absatz 12

      Der Glaube tut hier wenig zur Sache. Wichtig ist nur, dass man seine Eltern liebt oder hasst. Liebe ist gut, Hass geht auch noch. Schlimmer ist Verachtung. Denn ohne sie existierten wir noch nicht einmal, um sie hassen oder lieben zu können. Vielleicht wäre man ohne sie irgendwann ein anderes Mal, und ganz woanders in diese Welt geboren worden. Und da sie uns nun schon einmal zu dieser Zeit in diese Welt gesetzt haben, steht man vor dieser Herausforderung: seine Eltern zu ehren. Und wenn man seine Eltern dann nun auch noch liebt, dann kann es Probleme geben. Zum Beispiel, wenn die Eltern, oder hier, ein hinterbliebenes Elternteil im eigenen Sumpf unter zu gehen droht.

      Wenn man nicht einfach nur darüber hinwegsehen kann, dann bleibt einem nur eines: Man muss helfen! Das eigene Leben wird zum Tal der Tränen, wenn sich das Elternteil aber nicht mehr helfen lassen will. Gleichgültigkeit und Selbstaufgabe gilt es zu bekämpfen. Um andere zu retten, muss man aber erst einmal selber verstehen, wie so etwas funktioniert. Und da gibt es nur einen Weg: selber voraus gehen! Und nicht vorher, nicht bevor man über seine eigenen Fehler hinausgewachsen ist, niemals vorher, wird man ernst genommen. Authentizität und Integrität sind die Prüfsteine, die man erst selber im eigenen Leben bestanden haben muss, um anderen die Wege weisen zu können.

      Dieter Lüders

      Hamburg, im Oktober 2014

      Impressum siehe letzte Seite

      Inhaltsverzeichnis

       Worum es Claudia geht

       Herankommen lassen

       Erste Skrupel

       Das geht gar nicht

       Geht es vielleicht doch?

       Und dann dieser Lover...

       Der Einsatz wird höher

       Sein oder nicht sein?

       Warum habe ich das getan?

       Hätte ich mich bloß nicht darauf eingelassen

       Ist das das Ende?

       Und siehe, es war gut

       Wahrlich, es war wirklich gut

       Impressum

      Worum es Claudia geht

      Sie ließ ihren Schlüsselbund in die Handtasche gleiten. Auf den Pflastersteinen glitzerte der Tau der letzten Nacht, als sie sich dem Frisiersalon näherte. Hoch gewachsene Platanen, in deren Zweigen noch wenige Früchte des letzten Jahres hingen, säumten die Strasse. Ein Müllfahrzeug der Stadtreinigung brachte den Verkehr ins Stocken. Die Mitarbeiter kümmerten sich nicht um die wartenden Verkehrsteilnehmer, doch Claudia Petersen war zu Fuß unterwegs, und sie schaute, ob die Neonreklame schon brannte.

      Claudia Petersen hatte an diesem Tag einen Termin bei Chantal, um sich die Haare machen zu lassen. Ein neuer Job, eine neue Frisur! Alles sollte jetzt gut und neu werden.

      „Und was sagt dein Freund zum neuen Job?“, Chantal wusste es noch nicht.

      „Hab keinen mehr.“

      „Was? Du bist alleine? Seit wann?“

      „Offiziell seit drei Wochen.“

      „Du bist mir eine. Du bist so sozial eingestellt, du hast einen vernünftigen Beruf, und nie hast du lange einen Freund.“

      „Ich bin zu kompliziert für diese Einzeller.“ Claudia schmunzelte dabei und suchte Chantal im Spiegel. Ihr Blicke trafen sich. Chantal dachte an ihre eigene langjährige Beziehung und wollte sich nicht auf Zweifel einlassen.

      „Dass du nochmal einen Job gefunden hast, das ist ja ein Ding.“ Chantal hielt Claudia einen Spiegel hinter den Kopf.

      „Eine kleine Privatbank, unten an der Elbe.“ Claudia betrachtete sich ihre Haare in den Spiegelbildern.

      „Und der Chef? War es dem egal, oder weiß der nichts von Amerika?“

      „Er weiß es. Er hat mich gerade deswegen eingestellt. Ein verrückter Kerl.“

      „Na, dann weiß ich nicht, ob ich dir gratulieren soll?“

      „Warum das denn?“ Claudia sah Chantal immer noch im Spiegel.

      „Einen verrückten Chef würde ich nicht lange aushalten. Ich bin selber eine verrückte Chefin; frag meine Angestellten!“ Sie legte den Spiegel zurück in das Regal.

      „Was sollte ich machen? Die einzige Bank in Deutschland, die mich noch nimmt. Gut, der Chef ist etwas cholerisch, aber ich werde ihm beweisen, dass ich nicht jemand bin, der gleich wegrennt.“ Claudia sah aus dem Schaufenster und konnte beobachten, wie sie von einem Sportwagen zugeparkt wurde.

      „So kann man das auch sehen.“

      „Wie meinst du das?“ Claudia sah den Fahrer aussteigen, groß und gutaussehend.

      „Die Sparkasse, bei der du den Hartz-IV-Empfängern den Dispo kündigen solltest, da bist du doch nicht wieder hingegangen.“

      „Das ist was für Lehrlinge oder meinetwegen für Praktikanten. Wie gesagt, verarschen lass ich mich nicht. An der Krise war ich ja nicht schuld. Aufrecht bleiben, das ist mir wichtig. Das hat mit Weglaufen nichts