100 Tipps für Ästhetisches Sterben. Pakhi E. Powels. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Pakhi E. Powels
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844254051
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Anfang an ist es notwendig, ein aufmerksames und waches Leben zu führen. Seien Sie bewusst über die kleinen Dinge, die Ihnen geschehen, wie zum Beispiel wie das Essen schmeckt, wie Sie es essen, was passiert mit Ihnen. Wenn möglich seien Sie bis zu Ihrem Tod wach und aufmerksam. Das hätte eine große Glückseligkeit für Sie zur Folge. Ist dies jedoch nicht möglich – die meisten Menschen werden unbewusst im Tode – dann macht das auch nichts.

      Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht. Doch seien Sie sich darüber klar, dass für den Prozess des Todes ein waches Bewusstsein hilfreich wäre. Vielleicht helfen Ihnen bestimmte Musikstücke, bestimmte Düfte, bestimmte Haltungen dabei, wach zu sein. Vielleicht sterben Sie lieber im Sitzen, denn dadurch wird Ihre Wachheit auch gefördert.

      Den Tod akzeptieren

      Aus vollem Herzen und mit ganzer Freude sollten Sie den Tod akzeptieren. Nicht aus einer Hilflosigkeit heraus oder weil Sie unter Stress und Angst stehen. Den Tod sollten Sie mit Stärke akzeptieren, ihn aus vollem Herzen willkommen heißen, ihn völlig bejahen.

      Ergeben Sie sich

      Ergeben Sie sich in Ihre Situation. Seien Sie bereit für alles und nehmen Sie alles an, was kommt. Ob es schöne Momente, Freude, Feiern oder auch Schmerzen, Zweifel, Traurigkeit sind. Was immer passiert, seien Sie offen und zustimmend. Ergeben Sie sich den Wegen der Existenz, sie weiß es besser.

      Vergegenwärtigen Sie sich, dass nur Ihr Körper stirbt

      Erinnern Sie sich so oft wie es nur geht daran, dass Sie nur der Zuschauer der Szenerie sind. Was immer Ihnen passiert, wie immer Sie sich auch fühlen, machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht sterben. Sie wechseln Ihr Haus, Ihre Schale zerbricht, Sie ziehen Ihre Kleider aus. Machen Sie es sich bewusst, dass Sie Ihren Körper verlassen werden, doch Sie selbst werden nicht sterben, die Reise wird weitergehen, Sie werden fortbestehen.

      Meditieren Sie so oft wie möglich

      Vielleicht immer vor dem Schlafengehen: Entspannen Sie zuerst Ihren Körper, dann Ihr Atmen, dann Ihren Geist, Ihre Gedanken, und dann bleiben Sie in der Stille liegen, die daraufhin geschieht. Dies ist die Vier-Schritte-Meditation. Sie ist äußerst hilfreich in dem Prozess des Sterbens. Erinnern Sie sich so oft wie möglich daran, dass Sie nicht sterben werden, sondern nur Ihr Körper. Sie sind nicht der Körper, nicht die Gedanken, nicht die Gefühle. Sie sind getrennt davon. Erinnern Sie sich.

      Wenn Sie im Bett liegen, können Sie gut Ihren Atem beobachten. Einfach zuschauen, wie er einströmt und ausströmt. Sie können auch, wenn Ihnen dies leichter fällt, beim Ausatmen mitzählen, bis 10, und dann wieder von vorne anfangen. Falls Sie sich verzählen, fangen Sie einfach wieder von 1 an.

      Vermeiden Sie die Vergangenheit und auch die Zukunft

      Versuchen Sie, Ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken. Lassen Sie sich nicht in vergangene Erlebnisse ziehen, sie sind vorbei und nicht mehr wichtig. Eine Ausnahme ist, dass Sie vielleicht noch unerfüllte Themen zu bearbeiten haben, vielleicht kommen immer wieder bestimmte Erinnerungen hoch. In diesem Fall ist es sicherlich sinnvoll, sich noch einmal mit diesen Ereignissen zu beschäftigen. Die vergangenen Erlebnisse sind ansonsten ohne Bedeutung, wenn man dem Tod begegnet. Sie sind wie die Haut der Schlange, die wir im Tod abstreifen. Es ist gut, sie hinter sich zu lassen und sich völlig dem jetzigen Moment zu widmen.

      Auch zukünftige Ereignisse sind ohne Bedeutung, da Sie diese nicht wissen können. Es ist nicht nötig, sich auf die Zukunft einzustellen. Was immer essenziell in diesem Sterbeprozess ist, geschieht jetzt. Alles, was es wert ist, ist hier. Der Augenblick, in dem Sie leben, in dem der Prozess des Sterbens geschieht, gibt Ihnen alles, was wesentlich ist. Er hat eine Tiefe und eine Höhe an sich, die man immer nur in diesem gegenwärtigen Moment finden kann, egal ob man stirbt oder lebt, es ist genau das Gleiche.

      Das Leben findet sich nur in diesem Moment, seine Intensität gibt es nur hier und jetzt zu erleben. Schweifen Sie ab in die Vergangenheit oder die Zukunft, sind Sie in Gedanken und damit nicht im Leben. Die existenzielle Energie kann Sie nicht mehr nähren, wenn Sie nicht hier sind. Daher ist die Grundvoraussetzung für Leben, seine Aufmerksamkeit hier und jetzt zu haben. Die kleinen Dinge sind wichtig, denn sie bilden eine Brücke zur existenziellen Energie, die immer da ist. Sie werden nicht nur durch die Luft und Ihre Nahrung genährt, auch universelle Energien fließen durch Sie hindurch und bauen Sie auf. Wie gesagt, egal ob Sie leben oder sterben.

      Seien Sie spielerisch

      Gehen Sie mit allen Situationen, was immer Ihnen auch passiert, spielerisch um. Ob Sie der Arzt anlügt, weil er Ihnen die Wahrheit verschweigen will oder er verkündet Ihnen mit Trauermiene, dass Ihre Werte schlecht sind, ob Sie von nervigen Verwandten besucht werden, ob Sie in einer Umgebung versorgt werden, die nicht zu Ihnen passt ... was immer Ihnen passiert, seien Sie spielerisch und offen mit der Situation. Nehmen Sie sich selbst nicht so ernst. Manchmal geht es nicht und wer weiß schon, warum Ihre Vorstellungen nicht erfüllt werden. Dann nehmen Sie eben auch diese Situation in Leichtigkeit an.

      Der spirituelle Moment der Schmerzen

      Schauen Sie auf Ihre Schmerzen. Rennen Sie nicht vor Ihnen davon. So können Sie eine Distanz schaffen, die Sie davon getrennt sein lässt. Sie sind nicht Ihre Schmerzen, sie sind getrennt davon, Sie können sie sehen. Sie sind nicht der Körper, der sie hat, Sie sind ein bloßer Zuschauer, ein Zeuge. Momente des Schmerzes können zu Momenten von spiritueller Disziplin werden. Dazu sollten Sie sie nicht vermeiden. Schmerzen und Leiden an sich sind keine gute Sache, doch wenn sie zur Meditation genutzt werden können, wirken sie sich sehr positiv aus.

      Sie lernen, sich von dem Körper zu desidentifizieren, zu lösen. Wenn es einem gut geht, dann hat man keine so günstige Gelegenheit dazu, denn es gibt keine Motivation, sich von dem Körper zu lösen. Doch in Schmerzen ist es einfach, sich als getrennt zu erleben.

      Verabschieden Sie sich von allem

      Versuchen Sie, sich mit Leichtigkeit von allem zu verabschieden. Vielleicht möchten Sie Ihren Lieben und Freunden noch etwas sagen oder mit ihnen erleben, vielleicht möchten Sie noch in der Natur sein und den Pflanzen und den Tieren auf Wiedersehen sagen. Auch von Ihrer Wohnung und den anderen Lebensumständen sollten Sie sich innerlich trennen. Ihr Leben hier in dieser Welt kommt zu Ende, es wird bald vorbei sein. Feiern Sie Feste zum Abschied, tanzen und singen Sie und freuen Sie sich, dass Sie Ihr Weg weiterführt, dass Sie Ihre Reise fortsetzen werden, dass es weitergeht.

      Begegnen Sie dem Licht

      Wenn die Sonne scheint, dann gehen Sie in die Natur und genießen Sie ihr Licht. Öffnen Sie sich wo Sie nur können, für Licht. Machen Sie sich vertraut mit ihm. Lassen Sie es tief in Sie einsinken, in jede Ihrer Zellen. Stellen Sie sich bewusst darauf ein. Vielleicht haben Sie ein Bild in Ihrem Zimmer gegenüber Ihrem Bett, auf dem eine Sonne zu sehen ist, vielleicht ist es eine Morgen- oder Abendsonne, die Sie täglich anschauen und auf sich wirken lassen können. Es geht nicht um die Entspannung durch das Licht, die können Sie in der Dunkelheit finden.

      Sie sollten sich mit dem Licht bekannt machen, die Energie, die Licht ausmacht, kennenlernen, sich an sie gewöhnen. Denn wir verschließen uns manchmal vor der Helligkeit, wir ziehen uns zusammen. Doch es wäre gut für unseren Tod, wenn wir lernen würden, uns in Freude auszudehnen, wenn wir Licht sehen. Das spirituelle Licht ist das gleiche wie das normale Sonnenlicht, das auf die Grashalme scheint, so sagt Osho.

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