„Stromausfall“, schrie Kitty. Natürlich. Auch das gehörte zu den Begleiterscheinungen eines Unwetters auf den Philippinen, vor allem in abgelegenen Ortschaften mit einem maroden Kabel- und Verteilersystem. Aber ich war für eine solche Situation gewappnet. In meinem Rucksack befand sich neben zwei Kerzen und einer in Plastik eingeschweißten Streichholzschachtel, womit ich auch nach Katastrophen größeren Ausmaßes noch in der Lage war Licht zu machen, falls ich dann noch lebte, auch eine dieser kleinen, praktischen LED-Taschenlampen. Und Ersatzbatterien.
„Lass uns auf mein Zimmer gehen, du brauchst was Trockenes zum Anziehen“, bot ich brüllend an, als ich merkte, dass Kitty zu frösteln begann. „Sonst erkältest du dich noch.“ Mein Vorschlag beruhte zu etwa gleichen Anteilen auf Fürsorge und Hintergedanken. Um Kitty gar nicht erst die Gelegenheit zu geben, irgendwie darauf zu reagieren, nahm ich sie an die Hand, marschierte los und zog sie durch die Fluten hinter mir her. Das Unternehmen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Das Licht der Taschenlampe drang nicht weit genug durch die Wasserwand, um eine Orientierung zu ermöglichen. Um Zusammenstöße mit Hausmauern und anderen Hindernissen zu vermeiden, tastete ich mich im knöcheltiefen Wasser langsam voran. Schließlich erreichten wir den Fluss, in den sich die leicht abschüssige Straße verwandelt hatte, und folgten der Fließrichtung, die den Weg zur Lodge wies.
Ohne jemandem begegnet zu sein, betraten wir mein Zimmer im ersten Stock. Durch die hohe Feuchtigkeit war der ständig im Raum stehende Schimmelgeruch noch intensiver geworden. Ich zündete eine Kerze an und befestigte sie mit flüssigem Wachs am Rand des Waschbeckens. Dann zog ich das frische Handtuch, das ich zum Glück noch hatte, aus meiner Reisetasche und reichte es Kitty. Um sie nicht in Verlegenheit zu bringen, schaute ich weg und wühlte in der Tasche unnötig lang nach einem sauberen T-Shirt. Als ich mich wieder umdrehte, hatte Kitty nichts mehr an und machte keinerlei Anstalten, ihre Nacktheit vor mir zu verbergen. Sie stand einfach da, mir zugewandt, und hielt das Handtuch in der herabhängenden Hand. Ihren Blick konnte ich im schwachen, flackernden Licht der Kerze nicht deuten, was mir jetzt aber auch egal war. Für mich bedurfte es jedenfalls keiner weiteren Aufforderung, mir meine nassen Kleidungsstücke vom Leib zu zerren und auf Kitty zuzugehen. Mein Vorhaben, sie an mich zu drücken, um ihren warmen Körper auf meiner Haut zu spüren, vereitelte Kitty mit ausgestrecktem Arm. Die Hand gegen meine Brust gedrückt, schob sie mich so weit rückwärts, bis ich mit den Waden an die Bettkante stieß und nach hinten fiel. Dann setzte sie sich auf mich.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.