Walter “Puggy” Pearson
Doyle Brunson
Jack “Treetop” Straus
Johnny Moss
“Jolly” Roger Van Ausdall
Jimmy Casella
Crandall Addington
Johnny Moss lag lange vorne, bis Doyle Brunson bei einem Board mit 9-7-2-10 und nur einem Out gegen Moss gewann, der ein Set 2er hatte. Brunson sei Gerüchten zufolge bereits auf dem Weg nach draussen gewesen, als die Riverkarte fiel, die ihm den Pot sicherte. Johnny Moss schied kurz darauf aus. Es verblieben noch Puggy Pearson, Jack Straus, Doyle Brunson und Thomas Preston im Turnier. Pearson war zu diesem Zeitpunkt Chipleader mit der Hälfte aller Chips. Preston hingegen war Shortstack mit ledliglich 2'000 chips. Dies änderte sich aber als Preston mit einem Set Fünfern bei einem Flop 5-5-3 Doyle Brunsons 10er Paar besiegte. Mit dieser Hand kam Preston wieder auf 5'000 Chips und war zurück im Spiel. Straus schied als Fünfter aus dem Turnier.
Dann geschah etwas, was bei den heutigen WSOP-Regeln nie passieren könnte. Preston, Pearson und Brunson trafen sich im Sombrero-Room im Binion’s um etwas zu diskutieren. Brunson hatte starke Bauchschmerzen, wollte aufgeben und verlangte, dass er ausbezahlt werden sollte. Man weiss heute noch nicht, ob Brunson wirklich krank war oder ob er nur etwas vorgespielt hat. Man entschied aber, Doyle Brunson mit US$ 20'000.- auszuzahlen und Pearson und Preston gingen zurück an den Tisch, um im Heads-up den Sieger der dritten WSOP zu ermitteln.
Pearson war mit 2:1 an Chips vorne, aber Preston gelang es durch aggressive Spielweise das Verhältnis wieder auszugleichen. Er stahl viele Pots, indem er Pearson immer wieder mit hohen Raises und Re-Raises unter Druck setzte.
Bei der Gewinnerhand bettete Pearson 700 und Preston machte den Call. Der Flop war K-8-8 und Preston ging sofort All-In. Pearson dachte, es wäre ein Bluff und callte. Preston zeigte aber KhJd und hatte somit Top Pair getroffen. Pearson hatte lediglich ein Paar Sechser aber weil auf dem Turn die Zwei und auf dem River die Acht kamen, verlor Pearson und Thomas „Amarillo Slim“ Preston gewann die dritte Ausgabe der World Series of Poker und nahm die Siegerprämie von US$ 60'000.-, die nach der Auszahlung an Doyle Brunson geblieben waren, mit nach Hause.
(Quelle: pl.pokerstrategy.com)
World Series of Poker 1973
Austragungsort: Binion’s Horseshoe, Las Vegas
Teilnehmerzahl: 13
Buy-in: US$ 10'000.-
Gewinner: Walter „Puggy“ Pearson
Siegerprämie: US$ 130'000.-
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Die dritte Ausgabe der WSOP bekam sehr viel Aufmerksamkeit. Dies hatte sie vor allem dem Vorjahressieger „Amarillo Slim“ Preston zu verdanken, der während dem Jahr nach seinem Sieg 1972 sehr viel Promotion für die WSOP machte. Die CBS war in diesem Jahr ebenfalls anwesend, um den Event für das TV zu filmen. Ausserdem wurden erstmals mehrere Side-Events durchgeführt.
Für den Main Event schrieben sich 13 Spieler ein, welche alle ein Buy-in von US$ 10’000.- einzahlten, was eine Gewinnsumme von US$ 130'000.- für den Sieger ergab. Benny Binion war sichtlich zufrieden, dass sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr erhöht hatte und er meinte, dass es im nächsten Jahr sicherlich 20 und vielleicht einmal sogar 50 Teilnehmer haben wird. Wie wir heute wissen, wird seine Vision um ein vielfaches übertroffen werden. In diesem Jahr gab es mit Eric Drache auch erstmals einen Turnier-Direktor.
Die Teilnehmer des Finaltable hiessen:
Walter “Puggy” Pearson
Johnny Moss
Jack “Treetop” Straus
Bobby Brazil
Bob Hooks
Brian “Sailor” Roberts
„Amarillo Slim“ Preston startete furios ins Turnier, um seinen Weltmeister-Titel zu verteidigen, lief aber gegen Mitternacht des ersten Tages in einen Herz-Flush von Jack „Treetop“ Straus und schied aus dem Turnier aus. Allerdings kam auch für Straus bald darauf das Ende und so verblieben Puggy Pearson und Johnny Moss im Turnier, welche das Heads-up um die Gewinnsummer von US$ 130'000.- unter sich ausmachten.
Pearson hatte grossen Respekt vor dem zweimaligen Champion Johnny Moss, aber er spielte 1973 sehr stark auf und nahm alleine insgesamt 8 Spieler vom Tisch. Moss lag mit den Chips zu Beginn des Heads-up weit vorne, nachdem er Straus eliminiert hatte. Aber Pearson kam durch aggressives Spielen schnell ins Spiel zurück, bis er mit einem Two Pair gegen ein grösseres Two Pair erneut in Rücklage kam und Moss mit einem 3:1 Chiplead wie der sichere Sieger aussah. Es war schon spät und Pearson wusste, dass Moss müde war. Pearson schaltete einen Gang zurück und wartete auf eine gute Hand. Diese Strategie zahlte sich aus, als Pearson mit Two Pair sein Turnierleben riskierte und einen Call machte, weil er glaubte, Moss’ Raise war nur geblufft. Er sollte Recht behalten und er gewann mit dieser Hand 84'000. Nun lag er mit 3:1 an Chips vorne.
Nur ein paar Minuten später ging Pearson mit As7s all-in, nachdem der Flop Qs10s3c zeigte. Moss machte mit KcJs den Call und hoffte auf eine Strasse. Die Turnkarte und auch die Riverkarte half aber keinem der beiden Spieler und so gewann Pearson mit Ass hoch die WSOP 1973 und strich US$130'000.- ein. Moss meinte noch: „Wenn es schon jemand anderes als ich bin, dann sollst Du es sein“.
Mit dem Gewinn kaufte sich Pearson ein Wohnmobil, welches er „Rovin’ Gambler“ nannte und mit welchem er zu den verschiedenen Pokerturnieren fahren konnte.
Walter Clyde „Puggy“ Pearson
(Quelle: launchpoker.com)
World Series of Poker 1974
Austragungsort: Binion’s Horseshoe, Las Vegas
Teilnehmerzahl: 16
Buy-in: US$ 10'000.-
Gewinner: Johnny Moss
Siegerprämie: US$ 160'000.-
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Der Wunsch von Benny Binion mit 20 Teilnehmern wurde nicht ganz erfüllt. Es waren insgesamt 16 Spieler, die am Main Event der WSOP 1974 teilnahmen. Trotzdem war er zufrieden, weil es zumindest eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr war und somit eine neue Rekordgewinnsumme von US$ 160'000.- für den Sieger bereitstanden.
Johnny Moss sagte an der WSOP 1973 zwar, dass er nie wieder Poker-Turniere spielen werde, weil er zu alt sei, aber er hielt sein Wort nicht und nahm 1974 dennoch wieder teil. Und wie sich später zeigte, sollte er dies auch nicht bereuen. Der damals 68-jährige spielte sein bestes Poker, was ihn am Ende ins Heads-up gegen Crandell Addington bringen sollte. Addington war nicht nur wegen seinen hervorragenden Poker-Skills bekannt, sondern auch wegen seinen extravaganten Outfits, die er jeweils bei den Turnieren trug. Er war ein charismatischer Millionär aus San Antonio und sein Style trug ihm den Kosenamen