Die große Ratlosigkeit. Anton Weiß. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anton Weiß
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Изобразительное искусство, фотография
Год издания: 0
isbn: 9783847692089
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Trotz einem internationalen Verbot des Walfangs, das nicht zuletzt durch den Einsatz von Greenpeace, deren Leute ihr Leben aufs Spiel setzen, zustande kam, kann das Töten der Wale nicht gestoppt werden. Japan beruft sich bei der Tötung auf wissenschaftliche Forschungszwecke.

      Unsere Zeit ist geprägt von Hetze, Hektik und Stress. Viele fühlen sich überfordert und reagieren mit Krankheit.

      Psychische Erkrankungen nehmen zu, besonders bei Jugendlichen, Lehrern und Erziehern (SZ 9.4.14). Die Burn-out-Quote insgesamt schnellte innerhalb von 10 Jahren um 1400 Prozent nach oben (SZ 27.4.14). 2012 wurden mehr Beschäftigte als je zuvor wegen psychischer Leiden krankgeschrieben; seit 1997 erfolgte eine Zunahme um 165 % (SZ 23.3.13).

      Ärzte bescheinigen 620 000 Kindern und Jugendlichen, am ADHS-Syndrom zu leiden (SZ 30.1.13). Das ist ein Anstieg gegenüber 2006 um 42 Prozent. Depressionen bei Kindern und Jugendlichen nehmen zu (SZ 2.3.14).

      Viele Schulkinder nehmen Medikamente, jedes fünfte Grundschulkind sei therapiebedürftig (SZ 27.2.13).

      Großes Entsetzen hat der Kindesmissbrauch in Kirchen, Sportvereinen, Schulen und anderen Betreuungseinrichtungen für Kinder hervorgerufen; alles Stätten, in die Menschen größtes Vertrauen gesetzt haben.

      Ein Polizist schlägt auf eine gefesselte, auf einer Holzpritsche liegende Frau derart mit Fäusten ein, dass sie eine gebrochene Nase und einen gebrochenen Augenhöhlenbogen davonträgt (SZ 6.2.13).

      Kriminalbeamte in der Drogenfahndung nehmen Rauschgift (SZ 10.3.14).

      „Gutachter bei Gericht urteilen häufig im Sinne des Gerichts (SZ 7.2.14). Nun gibt es auch noch wissenschaftliche Belege dafür, dass viele Gutachter nicht wirklich ergebnisoffen prüfen, sondern „von vornherein wissen, was bei dem Gutachten herauskommen soll, weil sie vom Gericht einen Wink bekommen.“

      Vogelschützer kämpfen verzweifelt, aber vergeblich gegen die massenhaften Vergiftungen von Vögeln und anderen Tierarten: Rotmilan, Schwarzmilan, Mäusebussard, Fuchs und Marder. Obwohl es schon schwer genug ist, Täter zu überführen –wenn dann einer gefasst ist, stellt die Staatsanwaltschaft, wie jetzt in der Rhön, das Verfahren gegen einen Täter, der Tiere vergiftet hat, ein, weil es kein öffentliches Interesse sehen kann (SZ 25.2.14).

      Die Machenschaften beim ADAC erschütterten ganz Deutschland: Beim Auto des Jahres wurden Zahlen frisiert und Tests manipuliert. Ferner bereicherte sich der ADAC beim Verkauf von Autobatterien, wobei die Pannenhelfer unter Druck gesetzt wurden (SZ 1.2.14, 8.2.14, 2.3.14). Bei der Pannenhilfe wurden die Helfer angewiesen, liegengebliebene Autos renommierter Fahrzeug-Marken bevorzugt gegenüber den ADAC-Mitgliedern zu bedienen.

      Immer mehr macht sich ein Gefühl der Verlorenheit in einer Welt des Wettbewerbs breit (SZ 25.3.14).

      Gehirntod ist die Voraussetzung für Organentnahme. Aber immer wieder unterlaufen Ärzten Fehler bei dessen Feststellung (SZ 4.3.14 u. 18.2.14).

      Die betrügerischen Machenschaften im Zusammenhang mit Organtransplantationen wie in Göttingen bewirkten, dass die Organspendebereitschaft drastisch zurückgegangen ist. Bei 105 untersuchten Fällen gab es 79 Verfehlungen. Der Grund: Steigerung der eigenen Reputation, finanzielle Anreize. Transprlanteure und Kontrolleure waren „einfach zu sehr miteinander verflochten“ (SZ 13.1.14).

      Der Chefarzt einer Münchner Privatklinik drängt eine junge geringfügig übergewichtige Frau zur Magenverkleinerung, die schief ging, so dass die Frau ihren Magen verlor. „Vor Gericht kam auf den Tisch, dass der Mediziner die unerfahrene Patientin unter Zeitdruck gesetzt und dann bar abkassiert haben soll“ (SZ 10./11.5.14).

      In der Medizin werden mit der Angst große Gewinne gemacht: „Wenn Sie die Operation nicht machen lassen, sitzen Sie in ein paar Jahren im Rollstuhl“ (SZ 16.4.14). Es wird nicht gemacht, „was für den Patienten nachweislich am besten wäre, sondern was bezahlt wird“ (ebd.).

      Wenn nach Operationen in der Hälfte der Fälle „keinerlei Unterschied zu einer Scheinbehandlung“ festzustellen ist (SZ 24./25.5.14), werden die Erfolge der Medizin sehr in Frage gestellt.

      Die Energiewende, das erklärte Ziel der deutschen Bundesregierung nach Fukushima, geht nur langsam voran. Viele verzweifeln an der Umsetzung (SZ 24.2.14). „Rationale Argumente sind oft nutzlos, um Menschen von neuen Stromtrassen oder dem Nutzen von Energiesparlampen zu überzeugen.“ Franken in Pegnitz protestieren gegen eine Stromtrasse, Thüringer gegen ein Pumpspeicherwerk und Hessen haben eine Biogasanlage per Gerichtsentscheid gestoppt.

      Die Industrie soll von den Kosten der Energiewende verschont werden; sie sollen vom Verbraucher allein getragen werden (SZ 9.4.14).

      Millionen Tonnen Nahrungsmittel – in Deutschland 6,7 Millionen, pro Kopf mehr als 80 kg - werden jährlich vernichtet, weil sie entweder EU-Richtlinien nicht entsprechen oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, obwohl bekannt ist, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum kein Verfallsdatum ist (SZ 19.5.14).

      In der Fischerei wird Beifang – oft 80 % des Gefangenen – entsorgt, d. h. mehr oder weniger tot zurück ins Meer geworfen, obwohl vieles davon verwertbar wäre. Bizarre Fangvorschriften tragen dazu bei.

      In vielen Staaten gehen Menschen gegen die Korruption ihrer Politiker auf die Straße, so jetzt in Argentinien.

      In Afghanistan sitzen nicht die Täter in Haft, sondern die 600 Frauen, die von ihnen vergewaltigt worden sind! (SZ 24.5.13). In Pakistan und Indien werden Frauen verbrannt oder mit Säure überschüttet, häufig aus dem Grund, um eine andere Frau heiraten und sich deren Mitgift aneignen zu können.

      Frauen sind Opfer von Menschenhandel (SZ 17.1.13) und werden zur Prostitution gezwungen.

      Gruppenvergewaltigungen gab es nicht nur in Indien, sondern auch in Brasilien (SZ 6.4.13).

      In Indien ist laut Unicef jedes dritte Vergewaltigungsopfer ein Kind (SZ 22.4.13) Ein vier Jahre altes Mädchen ist an den Folgen einer Vergewaltigung gestorben. In Neu Delhi liegen laut SZ vom 2. Mai 2013 noch zwei kleine Mädchen in einem Krankenhaus. Am Freitag missbrauchte ein Täter eine Sechsjährige in einer Toilette und schlitzte ihr den Hals auf.

      „Die Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist ein dauerhaftes Phänomen in unserer Gesellschaft“ (SZ 8.3.13) – das ist jetzt in Deutschland! Kaum eine Woche vergeht, dass nicht von einer Vergewaltigung oder einer versuchten Vergewaltigung in der Zeitung stünde.

      Eine EU-Studie ergibt, dass jede dritte Frau in Europa Gewalt erlebt hat (SZ 5.3.14). Fünf Prozent, also etwa neun Millionen Frauen, erklärten, Opfer einer Vergewaltigung gewesen zu sein. „Auch Deutschland schneidet alles andere als gut ab: So liegt der Anteil der über 15-jährigen Frauen, die physische oder auch sexuelle Gewalt erlebt haben, mit 35 Prozent knapp über dem EU-Durchschnitt (33 %).“

      Beim Prozess um die NSU-Morde wird um das im Gerichtssaal hängende schlichte Holzkreuz gestritten. Ein Mitglied einer türkischen Beobachter-Organisation übt heftige Kritik: Religiöse Symbole hätten in einem Rechtsstaat nichts zu suchen. Das Kreuz sei eine Bedrohung für Nicht-Christen (SZ 10./11.5.13).

      Jeder zweite Deutsche hält den Islam für eine Bedrohung, in Spanien sind es 60 %, in der Schweiz 50 %; 42 % der Amerikaner schätzen ihn als gefährlich ein (SZ 29.4.13).

      Bei Hungersnöten sind in Somalia von 2010-2012 258 000 Menschen gestorben, fast die Hälfte davon Kinder.

      Studien zeigen einen zunehmenden Narzissmus unter Schulabgängern. Es entsteht eine wachsende Kluft zwischen Anspruch und Einsatzbereitschaft bei den jungen Menschen. (SZ 2.5.13)

      Autofahrer überfahren mutwillig Kleintiere. Versuche zeigten, dass Männer zehnmal so oft grausam gegenüber Tieren waren als Frauen. Sie lenkten mutwillig ihr Auto auf die von Forschern ausgelegten (Plastik-) Schildkröten (SZ 2.1.13).

      Menschen haben