Pia Wunder
Pulsbeschleuniger
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Inhaltsverzeichnis
Auf glückliche Kinder, einen vollen Kühlschrank und guten Sex
Kann Mutters Hühnersuppe noch helfen?
Kündigung von Haus und Freundschaft
Romantisches Date mit Überraschung
Beweise - für Verbrechen und Liebe
Pralinen und Wein - können gefährlich sein
Widmung
DANKE
für zwei so wunderbare Kinder,
ihr bedeutet alles für mich.
Prolog
„Oh mein Gott, die Wehen kommen schon alle 5 Minuten, Paul. Wir müssen jetzt wirklich ins Krankenhaus fahren.“ Mein Mann sitzt völlig entspannt auf der Couch und sieht sich eine Auto-Tuning-Sendung im Fernsehen an, da wir ja heute Morgen schon in der Klinik waren. Naja, genau genommen war nur ich dort, denn Paul meinte, wenn die Wehen eingeleitet werden, wird das bestimmt eine Weile dauern, er käme dann später nach. Damit hatte er am Ende auch Recht behalten. Der kleine Ben machte einfach keine Anstalten, sich auf den Weg zu machen, und so hat man mich wieder nach Hause geschickt, bis es ernst wird.
Den ganzen Tag versuche ich nun schon, solange wie es geht, auszuhalten. Noch eben die Wäsche aufhängen. Schnell noch die Buchführung fertigmachen. So vergeht Stunde um Stunde, die Abstände der Wehen werden mittlerweile dramatisch kurz und die Schmerzen beinahe unerträglich. Als es nur noch 5 Minuten Abstand zwischen den Wehen sind, läuten bei mir alle Alarmglocken, und so kann ich Paul endlich überzeugen, uns nun auf den Weg in das große Abenteuer zu machen.
Er bewahrt trotz allem die Ruhe. Ich kenn´ Paul lange genug, um zu wissen, dass er in jeder Lebenslage immer zu einem kleinen Scherz aufgelegt ist. Trotzdem bin ich kurz verwirrt, als er beim Einsteigen ins Auto meint: „Auf dem Weg halten wir aber noch bei McDonalds an, wer weiß, wann ich das nächste Mal was zu essen bekomme!“ Wenn ich mit seinem Humor nicht so gut umgehen könnte, hätte mich das schon aus der Ruhe bringen können. Ich habe auch gar nicht viel Zeit, nachzudenken, da schon wieder die nächste Wehe im Anmarsch ist. „AAAAAH!“ – ich kann den Schmerzensschrei kaum unterdrücken. Aber ich versuche mich zu erinnern, was ich im Vorbereitungskurs gelernt habe: langsam und tief einatmen und entspannen.
Die Entspannung hält so lange an, bis Paul den Blinker setzt und an der völlig falschen Ausfahrt herausfahren will. Ich habe davon gehört, dass Väter wegen der Aufregung der bevorstehenden Geburt schon mal etwas durch den Wind sind, aber was soll ICH denn erst sagen? „Du bist … AAAAH … hier falsch, (vorsichtig einatmen) … die Ausfahrt zum Krankenhaus ist noch eine weiter“, versuche ich unter einer neuen Wehe mitzuteilen und halte mich verkrampft am Türgriff fest. Paul dreht verständnislos den Kopf zu mir und sieht mich kurz von der Seite an, als wolle er sagen: „Haben wir das nicht eben besprochen?“ Ich kann nicht glauben, dass er jetzt wirklich zu McDonalds fährt, bin aber nicht in der Lage, etwas zu sagen, weil mir zum einen die Luft, aber auch die Worte fehlen.
Er parkt in aller Seelenruhe ein, steigt aus und fragt, bevor er die Türe schließt, noch: „Soll ich dir was mitbringen?“ Wieder brauche ich einen Moment, um meine Worte wiederzufinden und bekomme nur ein verkrampftes „NEEEEIIIIN“ heraus. „OK“, sagt er, und verschwindet im Hamburger-Paradies.
Keine Ahnung, wie lange ich nun schon warte, aber ich sehe schon die Schlagzeile in der größten deutschen Tageszeitung: Baby hat auf McDonalds Parkplatz das Licht der Welt erblickt – Wir lieben es. Wahrscheinlich wird McDonalds für die kostenlose Werbung eine Patenschaft übernehmen und der kleine Ben darf lebenslang mit seinem Papa dort einmal in der Woche kostenlos so richtig zuschlagen. Oder vielleicht benennt man ja einen Burger nach ihm. Den SWEET