Hunde verlängern Ihr Leben. Georgius Anastolsky. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Georgius Anastolsky
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847693611
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bei bis zu 4.000 Herz (der Hund bei bis zu 8.000 Herz). Menschen, die sich Hunde vom Leib halten wollen, nutzen solche hohen Töne, die sie auf ihrem Grundstück in Verbindung mit einer Lichtschranke installieren. Diese Hochtöne nehmen wir Menschen nicht mehr wahr; aber für den Hund sind sie erbärmlich: Er sucht ganz schnell reiß aus. Das gleiche gilt auch für Katzen. Man setzt hohe Töne aus speziellen Pfeifen auch im Hundetraining ein. Der Hund hat noch einen entscheidenden weiteren Vorteil: Er besitzt nämlich bewegliche Ohrmuscheln und kann deshalb Geräusche ganz gut dreidimensional wahrnehmen. Menschen schaffen das nur schlecht; wir müssen unsere Ohren richten und justieren, um Geräusche besser zu orten. Für den Hund ist diese Fähigkeit auch ein Signalgeber für die optische Kommunikation.

      2. Das Auge des Hundes: Hunde könnten nur Graustufen (schwarz-weiß) sehen, so die Meinung früher. Die Wissenschaft hat dies aber mittlerweile durchkreuzt. Hunde sehen durchaus Farben, sind aber grün-rot-blind. In der Dämmerung sehen auch wir Menschen nur Graustufen – aber: Im Gegensatz zu uns sehen Hunde in Dämmerung um ein Vielfaches besser. Allerdings kennt das Hundeauge kein Rot. Weitere Unterschiede bestehen darin, dass ein Hundeauge im Blau-Bereich am besten sieht, während das menschliche Seh-Organ dies im Grün-Gelb-Bereich am besten kann. Die Sehschärfe wird beim Hund als geringer vermutet, dafür ist sie auf Bewegung optimiert. Das Hundehirn unterdrückt still stehende Objekte. Wie beim Wolf, der seine Beute erst einmal optisch aussuchen muss, weil sie sich vor seinem Auge bewegt, dürfte das auch der Grund beim Hundeauge sein. Das Gesichtsfeld des Hundes ist ebenfalls größer; er kann in einer horizontalen Ausdehnung von bis zu 240 Grad sehen, während der Mensch nur bis zu 180 Grad schafft. Dagegen ist das dreidimensionale Sehen beim Menschen doppelt so groß – nämlich im Bereich von 120 Grad (Hund: 60 Grad).

      3. Der Geruchssinn des Hundes: Hunde riechen besonders gut; ihre Nase ist wesentlich empfindlicher als die des Menschen, weshalb sie auch zu den so genannten Nasentieren zählen. Allerdings ist dieses Vermögen auch von Hunderasse zu Hunderasse verschieden. Ein Mopps mit einer platten Nase hat viel mehr Riechzellen als ein Schäferhund. Der Mensch – obwohl in China ein Westeuropäer Langnase genannt wird – hat nur circa fünf Millionen Riechzellen, wogegen ein Schäferhund auf bis zu 220 Millionen solcher Zellen kommen kann. Faustregel: Je länger die Hundeschnauze ist, umso besser riecht er auch, weil sein Organ mehr Riechzellen hat. Allein die Zahl zeigt, dass der Vierbeiner eine verdammt gute Nase haben muss, genauer gesagt etwa eine um eine Million Mal bessere. Dazu kommen kurze Atemzüge – etwa 300 in der Minute. Die „füttern“ die Riechzellen permanent mit neuen Geruchsstoffen. Wir haben zwar auch einen linken und einen rechten Nasenflügel, können aber nicht wie der Hund zwischen rechts und links differenzieren. Der Hund kann gar die Richtung riechen, sozusagen Stereo schnuppern. Das ist besonders wichtig, wenn ein Hund Spuren erschnüffeln soll, etwa die eines verschollenen Menschen. Mit seinem extrem ausgeprägten Geruchssinn kann er sogar alte Spuren verfolgen und zielgenau sogar die Richtung finden. Allein der Anteil seines Riechorgans im Hirn beansprucht zehn Prozent des gesamten Hundehirns (beim Menschen nur ein Prozent!). Das macht deutlich, warum der Mensch das Tier als Spürhund in so unterschiedlichen Bereichen einsetzt. Die Wissenschaft hat zudem festgestellt, dass Hunde Gerüche sogar schmecken können. Im Gaumen haben sie ein bestimmtes Organ, das diese so aufgenommenen Informationen sofort ans Hirn weiterleitet – an das so genannte Limbische System; dies ist lässt beispielsweise Gefühle und Triebverhalten entstehen und es sorgt auch dafür, dass Hormone gebildet werden.

      4. Der Geschmackssinn: Im Geschmack wiederum ist der Mensch mit 9.000 Geschmacksknospen gegenüber 1.700 des Hundes im Vorteil. Sie sind allerdings unterschiedlich angeordnet. Ein Vierbeiner kann schon auf seiner Zungenspitze schmecken und er hat zwei unterschiedliche Arten von Speichel: der wässrige ist zuständig für die Gemüsenahrung, der schleimige löst fleischige Nahrung auf. Beim Hund reagiert der seitliche Teil auf saure und süße Nahrung sowie salzige; erst im hinteren Teil der Zunge werden bittere Stoffe wahrgenommen, weshalb Hunde oft erst gefährliche Tierköder bemerken, wenn es zu spät ist. Und der Hund hat einen weiteren Nachteil bei der Nahrungsaufnahme: Sieht und schnuppert er Fressen, macht er sich gierig darüber her und schluckt die Brocken schnell ganz runter, weil er schon das nächste Stück im Visier hat und es nicht verpassen will. Wir Menschen fragen uns: Wo bleibt da der Genuss? Ein Hund will einfach so viel und so schnell von dem Fressen haben, wie er gerade abbekommen kann. Gibt man ihm eine Scheibe Mortadella, schluckt er sie ganz hinunter, weil er schon nach der nächsten Scheibe giert. Deshalb ist es auch verkehrt, dem Hund zu zeigen, dass man noch mehr für ihn in der Hand hat. Tierhasser packen zum Beispiel Rattengift in Frikadellen oder Rasierklingen in Leberwurstbällchen. Der Hund riecht nur die leckere äußere Hülle und frisst sich so ins Verderben. Wir Menschen würden sofort den bitteren oder scharfen Fremdkörper spüren und alles sofort wieder ausspucken.

      5. Der Tastsinn des Hundes: Ganz wichtig ist für Hasso und Fips der Tastsinn, denn über eine Berührung entstehen bei ihnen emotionale und soziale Bindungen. Wenn wir unseren Hund berühren, beruhigen wir ihn – man kann es fühlen: Ihr Puls verlangsamt sich, wenn sie zuvor aufgeregt waren; auch wird ihre Atmung langsamer, sie hecheln nicht mehr so. So bauen sie auch Kontakt mit anderen Hunden auf. Dazu kommen die so genannten Vibrissen, die langen Schnauzhaare. Bei Katzen sind diese noch viel sensibler. Sehr stark auf Druck reagieren Nase und Lippen – warum? Dort enden nämlich besonders viele Sinnesnerven. Über seine vier Pfoten spürt ein Hund sogar Vibrationen. Die Vibrissen im Gesicht sind starrer als die Haare am Körper. Sie gehen tiefer in die Haut; an ihrer Basis finden sich viele Tastrezeptoren. Man hat herausgefunden, dass 40 Prozent des Gehirnareals, das für den Tastsinn verantwortlich ist, allein für das Gesicht zuständig ist. Insofern kann man davon ausgehen, dass die Vibrissen eine wichtige Rolle einnehmen. Sie sind quasi das Frühwarnsystem des Hundes; sie schützen ihn vor Augenverletzungen und Zusammenprall. Wie hoch empfindlich die Schnurrhaare sind, beweist die Tatsache, dass ein Hund allein im Vorbeigehen eine Gefahr spüren kann, nämlich durch den erzeugten Luftwirbel. Der Hund hat keine Wärmesensoren – nur an der Nase. Verbrennt er sich, dann spürt er das nur über seine Schmerzsensoren, nicht jedoch über die Temperatur.

      Nun wissen wir also, was den Hunden von Natur aus mitgegeben ist. Leicht fällt es uns deshalb, ihre besonderen Fähigkeiten zu erkennen und sie für unsere Probleme zu nutzen. Erfahrene Hundetrainer schöpfen diese „Skills“ aus und prägen sie durch regelmäßige Übungen noch weiter aus. So kann man einen Hund dazu bringen, vermisste Personen zu suchen oder Schwarzgeld aufzuspüren, und man bildet auf diese Weise Blindenhunde aus. Das ist aber oft ein langwieriger Prozess, der bis zu drei Jahre dauern kann.

      Was können Hunde eigentlich alles?

      Wie wir oben schon erfahren haben, können Hunde Geld riechen, Drogen und Gold. Sie spüren verschüttete Menschen auf, führen Blinde durch Straßen und merken, wenn eine Wohnung brennt sowie Qualm eindringt. Hunde riechen sogar, wenn Herrchen Krebs hat, und sie holen Hilfe, wenn er mit einem Herzinfarkt umkippt. Hunde sind Beschützer und wehren Angreifer ab, verscheuchen Diebe von Grundstücken und aus Wohnungen. Vierbeiner trösten uns im Kummer; sie spüren, wenn es unserer Seele schlecht geht. Hunde sind gute Zuhörer; ihnen können wir alles erzählen. Sie nehmen Spuren auf, wenn wir vermisste oder entführte Menschen suchen, indem wir sie an der getragenen Kleidung riechen lassen. Hunde werden in der Therapie eingesetzt, damit Kranke schneller gesund und Einsame erheitert werden. Menschen mit Hund leben länger – aus vielerlei Gründen: Unsere Grundstimmung hebt sich und wir sind zu Bewegung gezwungen, gehen an die frische Luft und stärken so unser Immunsystem, um nur einige wenige Beispiele zu beschreiben. Vierbeiner zwingen uns zur Verantwortung: Wir haben die Pflicht, für sie zu sorgen, sie zu begleiten und auch für sie da zu sein. So mancher ist in der Verantwortung für einen Hund zu einem anderen Menschen geworden. Kinder, die sich einen vierbeinigen Begleiter gewünscht haben, lernen so frühzeitig, für jemanden zu sorgen, ihn zu pflegen. Das Tier ist ein ganz wichtiger Problemlöser gegen Einsamkeit und daraus resultierende psychische Probleme. Mit Hund sind Sie nie einsam und leiden erwiesenermaßen weniger unter Depressionen.

      Nehmen Sie nur den Imbissbuden-Besitzer, der den ganzen Tag alleine in seiner kleinen Hütte Kunden bedient: Was meinen Sie, wie wertvoll ein Hund da ist? Der Mann könnte den Tag kaum überstehen