Unbeirrt sprach er weiter. »Ja, und ich denke …«, plötzlich war er vor mir auf den Knien, legte seine Hände auf meine Schenkel und rieb sie schüchtern, » …ich kann so sein, wie du es willst.«
Oh Shit, das hätte ich kommen sehen müssen.
Doch das hatte ich nicht, seine Anmache traf mich vollkommen unvorbereitet.
»Äh, Mica, du musst nicht …«, so tun, als wärst du jemand, der du nicht bist. Aber ich bekam die Worte nicht über meine Lippen, viel zu peinlich, zu intim, zu schwulstig. »Ehrlich, ich hab dir doch gesagt …«
»Dass du mich nicht liebst, ich weiß.« Er seufzte schwer und hockte sich vor mir auf den Boden, ließ seine schmalen Schultern und den hübschen blonden Kopf hängen, sodass ich mich wie der größte Arsch auf Erden fühlte.
Fuck, ich wollte ihm doch nicht wehtun.
»Mica …« Ich setzte mich auf und legte meine Hand auf seinen Kopf, als wäre ich sein Onkel. Ich war echt beschissen in so etwas. »Ich hab dich wirklich gern, aber …«
Plötzlich war er wieder in Bewegung, schubste mich zurück, sodass ich auf den Ellenbogen landete, und vergriff sich an meiner Hose. Ich trug nur Shorts, weshalb ich seine Berührungen durch den dünnen Stoff fühlen konnte als wäre ich nackt. Und verdammt, er hatte immer schon geschickte Finger gehabt. Ich wurde natürlich unversehens hart, als er mein Gehänge durch die Hose rieb.
»Wir können es doch trotzdem machen.« Seine zwanglosen Worte passten nicht zu seinem unschuldigen, flehenden Blick. Ich wusste, was das werden sollte. Er wollte mich in den Wahnsinn ficken, damit ich ihn zurücknahm. Und ich war schwach.
»Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen«, sagte ich, ließ aber sehr bereitwillig zu, dass er mir die Shorts von den Beinen zog.
Er zuckte mit den Schultern, konnte mir dabei aber nicht in die Augen sehen. »Okay. Aber ich kann ja einfach so hierbleiben.« Er schob mein T-Shirt nach oben und hauchte feuchte, liebliche Küsse auf meinen flachen Bauch, sodass mir unversehens der Schwanz vor Freude zuckte. »Ich will hier schlafen, ja?«
Wie könnte ich diese Bitte ausschlagen? Außerdem war er alt genug, um zu wissen, was er tat, und ich hatte ihn gewarnt, ihn auf meine Gefühle hingewiesen. Wenn er dennoch glaubte, wir könnten einfach so ficken, ohne dass es ihn am Morgen verletzte, war mir das gleich.
Ich schloss die Augen und lehnte mich zurück.
Mica war gut, er war zwar schüchtern, aber ich hatte ihm seine Hemmungen bereits beim ersten Mal vergessen lassen. Er verwöhnte mich gerne ausgiebig mit Küssen, die er erst über meinen Bauch verteilte, und dann tiefer wanderte. Meinen Schwanz ließ er links liegen, er bahnte sich einen Weg an meiner Leiste hinab und glitt ohne Umwege zu meinen Eiern.
Ich stöhnte, als er sie hingebungsvoll leckte. Dabei erinnerte er mich stets an eine Katze, die ihr Fell putzte und mit Wollknäulen spielte. Er schloss dabei genüsslich die Augen, und seine Zunge neckte verspielt meinen Sack. Abwechselnd ließ er erst das linke, dann das rechte Ei in seinen Mund wandern. Mica wusste wirklich, wie er den Saft aus meinem Schwanz trieb, noch bevor er ihn sich vornahm.
Als er seine weichen Lippen um meine Eichel schloss, drängte ich mich seiner feuchten Mundhöhle entgegen. Meine Hand fand in sein Haar, ich kraulte es, um zu kaschieren, dass ich ihn sacht auf meine Erektion drückte, damit sie bis zur Wurzel in seinem herrlich süßen Mund verschwand.
Stöhnend legte ich den Kopf in den Nacken und ließ ihn weiter machen. Ich hörte sein feuchtes Schmatzen, während er mir hungrig den Schwanz lutschte.
Dann ließ er von mir ab, und ich war mir sicher, was folgen würde. Stoff raschelte, und gleich würde er rittlings auf mich steigen und mich wild reiten. Was ich nicht schlecht gefunden hätte, aber mit ein Grund dafür war, weshalb er mich auf Dauer langweilte. Ich brauchte auch mal wieder einen Kerl, der mich fickte. Wollte mal wieder von jemanden ausgefüllt und genommen werden.
Er überraschte mich, als er sich zwischen meine Schenkel drängte und mit etwas Samtenen gegen mein Loch stupste
Ich öffnete meine Augen und sah ihn mich verlegen anlächeln.
Okay! Ja! »Moment!« Ich drehte mich unter ihm um auf den Bauch, weil ich es liebte, wie ein Köter von hinten gevögelt zu werden, und streckte ihm meinen Arsch entgegen.
Er drang in mich ein und besorgte es mir dann, wie ich es ihm niemals zugetraut hätte. Mein Kleiner konnte kräftig zustoßen, sein Becken pumpte unaufhörlich in mich, und sein Gestöhne verriet mir, dass es ihm gefiel. Was diesen Fick für mich natürlich noch ein Stück berauschender machte.
Mica packte meine Pobacken und hielt sich daran fest, während er mich weiter trieb. Dieses Mal stieß mein Bett gegen die Wand, und ich grinste wölfisch, weil ich wusste, dass Chris es hören konnte. Ich erlaubte mir einen weiteren Scherz mit meinem Bruder, indem ich Mica anfeuerte, schnell und härter zuzustoßen. Sollte Chris sich doch ein Bild dazu malen.
Nicht destotrotz schloss ich dann doch die Augen und konnte nicht verhindern, dass ich mir insgeheim vorstellte, es wäre Mr. Olsson, der mich ausfüllte. Der immer und immer wieder in mich eindrang, mich aufspießte, mit der weichen Spitze seines Schwanzes gegen meine Prostata stieß und eine Pfütze Lusttropfen aus meiner Erektion trieb. Ich ging derart in meiner Fantasie auf, dass ich beinahe »Oh ja, Mr. Olsson« stöhnte, es aber dann doch rechtzeitig in ein gemurmeltes: »Oh ja, M-Mica« umwandelte.
Mica zog mich auf die Knie, ich umfasste mich selbst, und wir kamen kurz hinter einander. Es muss ihm Spaß gemacht haben, sehr viel Spaß, denn mir lief eine ganze Ladung seines Samens hinten raus.
Danach geschah etwas mit mir, dass ich beinahe jedes Mal nach dem körperlichen Akt feststellen konnte: Ich wurde zum zahmen Hauskater. Ich kuschelte mich an Mica und küsste zärtlich seine Schulter, während ich meinen Schenkel über seine Knie schob und einen Arm um ihn schlang. Er hatte mir einen Orgasmus geschenkt, es mir gemacht, mich befriedigt, und irgendwie schienen diese ausgestoßenen Glückshormone nach dem Sex immer dafür zu sorgen, dass ich das Bedürfnis hatte, mich dankbar zu zeigen. Seltsamerweise war ich das wirklich.
Ich freute mich, dass er da war, dass er in meinem Bett lag, freute mich über seinen Saft, der aus mir herauslief, über seinen Duft auf meiner Haut und auf meinem Kissen, über seine Wärme und Nähe. Und ich wollte ihm etwas Gutes tun, ihn liebhaben. Ich knuddelte ihn wie meinen ganz eigenen, lebendigen Teddybären und seufzte zufrieden.
Milde Abendluft wehte herein und kühlte unsere Haut, während wir schmusten, und für einen Moment gaukelte mir die Chemie in meinem Kopf vor, wir könnten doch wieder ein Liebespaar werden. Dass ich mit ihm zusammen sein konnte, jetzt und bis in alle Ewigkeit. Dass alles, was ich zum Leben brauchte, er war und immer nur er sein würde. Dass er mein Schicksal war.
Doch als ich mir danach eine von Chris` Kippen anzündete und sie mit Mica teilte, wusste ich, dass meine Hormone mir Streiche spielten.
Ich lag auf dem Rücken und blies Rauchringe an meine Decke, Mama würde ausflippen, wüsste sie, dass ich rauchte und dann auch noch in meinem Zimmer. Aber sie war ja nicht da, niemand war da, nur Chris, und dem war es egal, er tat es selbst.
»Du liebst mich wirklich nicht, kann das sein?« Eine traurige, nüchterne Frage. Ich konnte seinen Blick auf meiner Wange spüren, und ich hörte ihn schlucken.
»Doch, ich liebe dich«, musste ich mir eingestehen, denn das tat ich wirklich. Irgendwie. Ich zog wieder an der Kippe. »Aber es reicht nicht.«
»Warum nicht?«, wollte er wissen und stützt sich auf einen Ellenbogen. »Was mache ich falsch?«
»Gar nichts.« Er war perfekt, und er war bereit, alles für mich zu sein, wenn ich ihn nur niemals verließ. »Ich steh auf ältere Männer, Mica«, gestand ich ihm schließlich, weil ich es sonst niemanden erzählen konnte, genau wie er niemanden erzählen konnte, dass er schwul war.
»Oh.«