Sidequest. Xander Loren. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Xander Loren
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847611363
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sieht es mit Kindern aus?"

      "Bisher nur ausgewachsene männliche Exemplare, keine Frauen und keine Kinder. Daher geht man davon aus, dass sie den Orks nicht unähnlich zwei Lager haben. Einem Kriegslager am Rande ihres Gebietes und dann noch ein verstecktes Lager für ihren Nachwuchs. Die Frauen kümmern sich augenscheinlich um den Nachwuchs, sonst hätte man schon welche gefunden.", meinte der Magier

      "Du wiederholst dich Fenth", sagte Quania und sah ihn mit leicht zugekniffenen Augen an, "...und das ist meistens ein böses Omen. Weißt du wirklich sowenig über Goblins, oder verschweigst du uns etwas?"

      Amanda sah zwischen Quania und ihrem Magier hin und her. Quania hatte dort einen guten Punkt angesprochen, dachte sich Amanda. Wenn Fenth ihnen etwas verschweigt...

      "Keine Scheu, Fenth...", sagte Amanda und legte ihre Hand auf seine Schulter. "Wir werden dich nicht umbringen, wenn du uns deine Meinung sagst, auch wenn sie nicht akademisch fundiert sein sollte. Ich vertraue gerne auf deine Expertise, doch dafür musst du uns daran teilhaben lassen...". Amanda lächelte ihn an.

      Fenth seufzte und machte wieder diese Mundbewegung, wenn er nachdachte, bemerkte Amanda zufrieden.

      "Ich sagte ja schon bereits, dass Goblins einzigartige Fähigkeiten besitzen, welche nur in einem Stamm vorkommen.", sagte Fenth. Amanda nickte ihm zu.

      "Es gibt die Vermutung, dass diese Fähigkeiten magischen Ursprungs sind. Wir hatten drei Exemplare in unserer Akademie und ich habe einige Beobachtungen angestellt. Zwei von ihnen kamen aus dem gleichen Stamm, nur der dritte war fremd. Der einzelne war deutlich stärker, ausdauernder, einfach stabiler als seine zwei Verwandten, daher dachten wir, hätten es mit zwei Weibchen und einem Männchen zu tun.". Fenth machte eine kurze Pause und Amanda nickte ihm zu und gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er weiter reden sollte.

      "Körperliche Untersuchungen haben dann ergeben, dass sie wohl alle drei typisch männliche Fortpflanzungsorgane aufwiesen, aber das eigenartige war, dass die beiden aus dem gleichen Stamm nie ein Wort miteinander gewechselt hatten, aber durchaus jeweils mit dem dritten gesprochen hatten."

      "Die können Sprechen?", warf Quania ein und sah zu Kynarus rüber, welcher bisher still in der Ecke stand. "Ist das normal?"

      Kynarus zuckte nur mit den Schultern. Quania sah wieder zu Fenth. "Also, ist das normal?"

      Fenth machte wieder seine Mundakrobatik und meinte dann.

      "Jetzt wo du es sagst, ja. Jeder Goblin konnte sich mit Brocken der Handelssprache verständigen, manchmal konnten sie aber auch andere Sprachen wie die Sprache der Orks. Ich habe sogar mal von einem Fall gelesen, wo der Goblin die elfische Sprache beherrschte..."

      Amanda runzelte die Stirn.

      "Inwiefern beherrschte? Einzelne Brocken oder Hochsprache?"

      "Ich habe nur ein Journaleintrag darüber gelesen. Ein Kollege von mir war mit ein paar Elfen unterwegs, als sie einen Goblin aufgegriffen hatten. Dieser flehte wohl die Elfen an und sprach eindeutig elfische Sprache. Die Elfen waren darüber aber nicht erfreut und haben mit ihm kurzen Prozess gemacht."

      "Könnte das wieder so eine besondere einzigartige Eigenart sein?", frage Amanda.

      "Was genau? Das der einzelne Elfisch konnte?"

      "Auch, dennoch meinte ich eher die beiden, die nur mit dem dritten, aber nie miteinander gesprochen hatten."

      "Ah, ja. Ich denke schon. Sie haben nämlich sehr stark den Eindruck vermitteltet, dass sie sehr genau wussten, was der andere wollte und haben dementsprechend reagiert."

      Amanda nickte und sah in die Runde.

      "Nun gut, legen wir die Fakten mal auf den Tisch und überlegen die weitere Vorgehensweise. Eine Horde Goblins greift ein Lager an und entführt die Reisenden. Wahrscheinlich zu diesem Kriegslager, welches dann in der Nähe sein müsste. Wir werden keine Hilfe von dem Fort bekommen, müssten dann also zu viert da rein, alle Sklaven befreien und wieder herkommen, bevor die Karawane wieder aufbricht. Da Sylvia gerade bettlägerig ist, haben wir vielleicht bis Übermorgen früh Zeit, etwas zu unternehmen. Wenn wir das überhaupt wollen..."

      Kynarus sah Amanda an und lächelte. Es war eins der wenigen Lächeln, die Amanda von ihm sah.

      "Wenn wir nicht planen würden, die armen Schausteller zu befreien, dann würden wir hier nicht hocken und darüber reden, oder?"

      Alle sahen Kynarus an und fingen an zu lachen.

      "Da hast du recht, Waldkauz", sagte Quania und warf ihm einen Blick zu, was Amanda mit einem Lächeln kommentierte.

      "Aber warum gehen wir eigentlich davon aus, dass die Goblins sich Sklaven verschafft haben und die Entführten nicht schon längst tot sind?", frage sie in die Runde.

      Amanda sah Quania an und meinte:

      "Das können wir nicht genau wissen, aber wenn es nur darum ging Mordlust zu befriedigen, dann hätten sie an Ort und Stelle ein leichteres Spiel gehabt. Daher gehe ich schwer davon aus, dass sie lebend wertvoller für die Goblins sind, als tot. Da wir an der Grenze zu einer Orktundra sind, gehe ich sehr stark davon aus, dass sie im Auftrag der Orks handeln und Sklaven gegen irgendwas eintauschen. Du hast natürlich recht, sicher sein können wir uns dabei nicht."

      "Wenn wir uns einig sind, dann würde ich vorschlagen wir gehen nochmal raus zum Lager und schauen uns die Spuren deutlicher an", meinte Kynarus und spannte seinen Bogen wieder.

      Amanda schloss hinter sich, als letzte ihre Tür und sah hinter ihren Kameraden, den Karawanenführer auf sie zukommen. Dieser musterte die Truppe von unten nach oben und meinte dann zu Amanda.

      "Ich dachte wir hätten diese Angelegenheit geklärt?"

      Amanda legte ihre Stirn in Falten.

      "Augenscheinlich habe ich mich unklar ausgedrückt für sie. Sie sind für Sicherheit meiner Person, und meiner Nichte verantwortlich und nicht für irgendwelche Reisenden, die zu geizig sind, sich um Sicherheit zu kümmern."

      Fenth sah erst zu Amanda, dann zum Karawanenführer.

      "Die Goblins vor der Tür, sind aber eine potenzielle Gefahr für ihre Person, was machen wir denn, wenn sie nächstes mal wieder angreifen, wir aber nicht im Schutz eines Fort kampieren?", fragte der Magier.

      Der Karawanenführer musterte den Magier genauer, sah dann aber wieder zu Amanda.

      Amanda wartete, doch er schien nicht sprechen zu wollen.

      "Wir werden rechtzeitig wieder da sein, um unseren Auftrag für sie wieder aufzunehmen"

      "Ich glaube ich muss wohl etwas deutlicher werden. Ich möchte nicht, dass sie der Sache weiter nachgehen, sondern gefälligst hier im Fort bleiben und ihre Aufgabe erfüllen!", sagte der Karawanenführer deutlich und mit klarer Stimme.

      "Wenn ihr noch weiterhin für die Gilde arbeiten wollt, dann ist die Diskussion auch hiermit beendet. Gehen sie schlafen, wir brechen morgen früh kurz nach Sonnenaufgang wieder auf. Die Waren müssen rechtzeitig zum Fest ankommen, sonst verlieren sie gewaltig an Wert."

      Mit diesen Worten drehte sich der Händler um und ging festen Schrittes den Gang entlang.

      Amanda ballte sie Hände zu Fäusten und ihre Knöchel traten weiß hervor. "Elender gieriger...", sagte sie, schluckte den Rest aber wortlos runter und sah zu den anderen.

      "Ihr hab den Monsignore gehört. Geht wieder schlafen!"

      "Aber Amanda...", sagte Fenth.

      "Kein aber, das ist auch mein letztes Wort dazu."

      Amandas Hände schmerzten, als sich ihre Fingernägel weiter ins Fleisch bohrten. Fenth und die anderen nickten nur wortlos und machten sich wieder auf in Richtung Schlafsaal. Amanda musste aber raus aus dem Gebäude, sie schluckte schwer und zog an ihrem Harnisch. Draußen angekommen ging sie um die Ecke und schmetterte ihre Faust gegen das Holz des Gebäudes.

      "Du kannst wohl auch nicht schlafen, was?", sagte eine weibliche Stimme. Amanda blickte sich um und sah Sylvia