Wer es gar nicht erst so weit kommen lässt, hat mehr vom Leben. Ausgeglichenheit erleichtert die Bewältigung des Alltags. Differenzen werden nicht überbewertet, schwierige Situationen leichter gemeistert. Die Leistungsfähigkeit steigt, die Arbeit geht besser von der Hand und auch eine ungerechte Behandlung durch den Vorgesetzten bringt nicht so schnell aus der Fassung. Die Mitmenschen werden nicht durch eine wie auch immer geartete Verstimmung vor den Kopf gestoßen, das Familienleben bleibt entspannter, etwaige Unstimmigkeiten können in Ruhe geklärt werden.
Dies alles führt dazu, sich auch an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen zu können, welchen bei Unausgeglichenheit oft keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt werden kann. Das hebt die gute Laune, die Welt kann mit anderen Augen betrachtet werden. Positive Gefühle und Gedanken wirken sich ebenso auf die eigene Person wie auf die Umgebung aus. Im Gegensatz zur Unausgeglichenheit bewirkt eine ausgeglichene Verfassung ein freundliches Gegenübertreten der Mitmenschen. Somit werden viele Alltagsprobleme von vornherein vermieden.
Glückshormone heben die Laune und steigern die Lebensenergie
In bestimmten Situationen setzt der Körper sogenannte Glückshormone frei. Diese rufen, wie der Name sagt, Glücksgefühle hervor und steigern das Wohlbefinden. Zu ihnen zählen verschiedene Neurotransmitter wie Dopamin, Noadrenalin, Serotonin und Endorphine. Gerne werden Glückshormone als körpereigene Drogen bezeichnet, da verschiedene Rauschmittel eine vergleichbare Wirkung haben. Im Gegensatz zu diesen haben Glückshormone jedoch keine unangenehmen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen, sind mit keinem Risiko verbunden, machen nicht körperlich abhängig und steigern die Lebensenergie.
Mit der Lebensenergie steigen zugleich der Optimismus und die Leistungsfähigkeit. Sorgen und Ängste nehmen hingegen ebenso ab wie Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Letztere Zustände haben neben einem damit einhergehenden unangenehmen Befinden einen weiteren Effekt: Sie begünstigen die Freisetzung von Stresshormonen. In der Folge nimmt das unangenehme Befinden zu, die Leistungsfähigkeit sinkt, ein Gefühl von Kraftlosigkeit stellt sich ein und die stressbelasteten Situationen im Alltag steigen.
Dopamin
Glückshormone entstehen im Gehirn und in den Nerven. Sie sind Botenstoffe, welche in den ganzen Körper geleitet werden. Dopamin wird bei jedem glücklichen Gedanken oder Gefühl freigesetzt. Das bedeutet, immer, wenn etwas Schönes wahrgenommen wird, hat das die Freisetzung von Dopamin zur Folge. Ein gesunder Lebensstil führt von selbst dazu, solche Momente gezielt herbeizuführen. Somit kann ein glückliches Gefühl bewusst erzeugt werden, indem regelmäßig Dinge betrachtet oder getan werden, die Freude bereiten.
Noadrenalin
Eine weitere Stufe des Dopamin ist das Noadrenalin. Dopamin wird in Noadrenalin umgewandelt, wenn eine freudige Stimmung in Begeisterung umschlägt. Auch kreative Tätigkeiten führen zu einem erhöhten Noadrenalinspiegel. Noadrenalin steigert die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit, fördert die Leistungsfähigkeit und erhöht die Lebenslust.
Serotonin
Ein weiteres Glückshormon, das Serotonin, sorgt für Ausgeglichenheit und Entspannung. Es wird ebenfalls in als schön empfundenen Momenten freigesetzt. Bereits positive Gedanken können Serotonin freisetzen. Durch das Zusammenwirken von Noadrenalin und Serotonin arten Begeisterung und Aktivität nicht in Stress aus. Serotonin sorgt weiterhin für einen gesunden Schlaf, denn nachts bildet die Zirbeldrüse daraus Melatonin, ein Schlafhormon.
Endorphine
Bei körperlichen Anstrengungen, in Notfallsituationen und bei der Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel werden Endorphine freigesetzt. Durch sportliche Aktivitäten erzeugte Endorphine führen zu einem Hochgefühl, wirken den Ermüdungserscheinungen des Körpers entgegen und erhöhen die Belastungsgrenze. Viele Sportler berichten von einem rauschähnlichen Zustand. Einen ähnlichen Effekt wie sportliche Aktivitäten hat das Lachen. In Notfallsituationen blockieren Endorphine Schmerzsignale des Körpers und tragen zur Handlungsfähigkeit bei. Auch UV-Licht kann zur Freisetzung von Endorphinen führen. Ein regelmäßiger Aufenthalt im Freien ist daher empfehlenswert. Daneben tragen Nahrungsmittel wie beispielsweise Chili zu einer erhöhten Endorphinausschüttung bei.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass jede Art sinnlicher Genüsse die Ausschüttung von Glückshormonen fördert. Dazu zählen ebenso ein leckeres Essen wie das Hören schöner Musik oder das Lesen eines interessanten Buches, das Küssen und Kuscheln, das Spazierengehen und das Schmusen mit dem Haustier, körperliche Aktivität und geistige Kreativität.
Glückshormone brauchen Nahrung
Um Glückshormone erzeugen zu können, müssen das Gehirn und die Nerven ausreichend Nährstoffe zugeführt bekommen. Sie benötigen zur Hormonbildung vor allem Eiweißbausteine, welche auch zum Erhalt anderer Körperfunktionen wichtig sind. Über das Blut werden die Zellen mit den wichtigen Rohstoffen versorgt. Ein Mangel bewirkt nicht nur, dass weniger Glückshormone erzeugt werden können, sondern auch depressive Verstimmungen, ein Gefühl von Leere und Motivationslosigkeit. Insbesondere Stress führt zu einem erhöhten Verbrauch von Eiweiß und anderen wichtigen Nährstoffen. Daher spielt die Ernährung eine wichtige Rolle für ein glückliches Leben.
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