Kapitel II
Wir sahen uns jeden Tag in der Schule und soweit es unsere Zeit zuließ auch noch Nachmittags. Sie wohnte in Nauort, ich in Hillscheid, also etwa 18 km auseinander. Die Busverbindungen waren nicht so gut, so trampte ich zu ihr oder hoffte, dass mich ein Familienmitglied fuhr, was eher selten vorkam, da meine Mutter keinen Führerschein hatte, mein Vater bis 18.00 Uhr oder später arbeitete und meine Geschwister schon aus dem Haus waren. Uwe, mein genau 10 Jahre älterer Bruder, hatte schon ein Ehe hinter sich, er, wie hieß es so schön, musste mit 20 Jahren heiraten, 1 ½ Jahre später war die Ehe schon gescheitert. Er lebte zu der zeit mit einer Freundin zusammen in Höhr-Grenzhausen. Andrea, meine ältere und einzige Schwester, war auch schon verheiratet, hatte zwei Kinder und lebte in Hillscheid, nicht weit von meinem Elternhaus. Also musste ich viel trampen um zu Beate zu kommen. Wir hingen dann in ihrem Zimmer ab oder gingen spazieren. Ihre Eltern waren nicht gerade begeistert, dass sie schon einen Freund hatte, ließen es sich mir gegenüber aber nicht anmerken. Meine Mutter und Beate´s Vater kannten sich auch von früher, sie hatten zur Zeit unserer Geburt, wir waren Beide Jahrgang 1964, zusammen in einer Firma in Höhr-Grenzhausen gearbeitet, Beate´s Vater war der Meister meiner Mutter, die im Siebdruck tätig war. Später hatten Beide bei der Firma aufgehört, Beate´s Vater wurde Angestellter in der öffentlichen Verwaltung, meine Mutter arbeitete als Keramikmalerin.
Manchmal kam Beate auch zu mir, in einem der wenigen Busse die fuhren. Dann verbrachten wir die zeit in meinem Zimmer mit Musik hören, reden und knutschen. Ich hatte in unserem Haus ein großes Zimmer, früher hatten wir mit drei Geschwistern darin gelebt, nun war es mein alleiniges Reich. Der Raum war durch zwei Hochschränke, die bis zur Decke reichten, geteilt, so dass ich einen Wohnbereich mit Couchgarnitur, Stereoanlage, Regalen und einem Aquarium hatte, in dem anderen Teil war mein Schlafbereich. In dem Durchgang hing ein Vorhang aus kleinen Baströllchen.
Wir saßen also bei mir auf dem Sofa, hörten „Genesis“, „Supertramp“ oder ähnliches, unterhielten uns, knutschten und machten weitere Annäherungsversuche. Ich hatte ja schon sexuelle Erfahrungen, sprich, ich hatte mit meiner ersten Freundin geschlafen, Beate war aber noch Jungfrau. Ich wollte sie auch nicht bedrängen. Zum ersten Mal kam es dann durch ihre Initiative; wir saßen auf dem Sofa und erkundeten mit unseren Händen den Körper des Anderen. Ich hatte meine Hand unter ihrer weisen Bluse und versuchte, ihren BH zu öffnen, als ich sie sagen hörte: „Wollen wir nicht lieber gleich ins Bett gehen?“. Ich war total überrascht, aber natürlich wollte ich. Wir gingen also in den anderen Teil des Zimmers, wo sich mein Bett befand, wir zogen uns bis auf die Unterhose aus und kuschelten uns unter die Bettdecke. Wir waren Beide sehr aufgeregt, sie wegen ihres ersten Mal´s und ich, weil ich nichts falsch machen wollte; das erste Mal soll für Mädchen ja sehr wichtig sein und ich wollte ihr auch nicht weh tun. Ich berührte ihren sehr schlanken Körper, sie wog nur etwas über 45 kg bei einer Größe von 167 cm, streichelte sie, wir küssten uns, irgendwann streifte ich ihr den Slip unter der Bettdecke ab und mir auch. Kondome hatte ich in der Schublade meines Nachttisches. Ich streifte eins über, während sie sagte, an Verhütung hätte sie vor lauter Aufregung gar nicht gedacht, und so hatten wir unsere erste sexuelle Begegnung. Es war nicht so der Renner, aber das sollte sich mit der Zeit schon ändern.
Kapitel III
Ich baute Mist. Meine alte Realschulklasse feierte ein Klassentreffen. Dazu wollte auch eine alte Mitschülerin türkischer Abstammung kommen, die sich vor ihren Verwandten versteckt hielt, weil sie misshandelt worden war und in der Türkei zwangsverheiratet werden sollte. Sie lebte unter anderem Namen in Frankfurt und machte da eine Ausbildung. Ich hatte ständig Kontakt zu ihr, weil wir uns gut verstanden, nicht dass ich in sie verliebt gewesen wäre, es war halt eine Freundschaft. Wie gesagt, wollte sie zu dem Klassentreffen kommen. Ich holte sie von einem Bahnhof in etwas Entfernung ab, damit sie keinem Bekannten ihrer Eltern über den Weg lief, und sie konnte bei uns im Haus im Gästezimmer im Keller schlafen. Abends gingen wir zu dem Klassentreffen, dann nach Hause und ins Bett, nicht direkt zusammen, aber ich ging dann noch zum quatschen zu ihr ins Zimmer und es kam eins zum anderen, auf jeden Fall schliefen wir miteinander. Es war wohl jugendliche Geilheit, sie war gar nicht mein Typ, höchstens 160 cm groß bzw. klein und ich hatte eigentlich nie einen sexuellen Gedanken in Verbindung mit ihr gehabt, aber es war passiert. Sie wollte danach noch kuscheln, ich schämte mich nur und wollte auf keinen Fall, dass meine Eltern was davon mitbekamen und schlich zurück in mein Zimmer. Sie fuhr am nächsten Tag wieder ab, aber mich plagte mein schlechtes Gewissen. Wie sollte ich damit umgehen.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, verschweigen und mit der Lüge leben, oder ehrlich sein und riskieren, Beate zu verlieren. Wie stark war unsere Beziehung schon? Vielleicht nicht so stark, wie ich dachte, immerhin hatte ich mich dazu hinreißen lassen, sie zu betrügen. Ich hätte es rückgängig gemacht, wenn es gegangen wäre, aber diese Option bestand nicht. OK, ich konnte die Beziehung nicht weiterführen mit diesem Betrug. Ich erzählte ihr davon. Sie war enttäuscht und verletzt und es stand wirklich auf der Kippe, wie sie sich entscheiden würde. Zu meinem Glück verzieh sie mir.
Kapitel IV
Wir machten unser Abitur, ich leistete meinen Grundwehrdienst ab, während Beate schon mit dem juristischen Studium in Bonn begann. Auch ihre Schwester hatte Rechtswissenschaften studiert, gerade ihr erstes Staatsexamen beendet und so konnte Beate ihr Zimmer in Bonn übernehmen. Es war ein Mansardenzimmer mit Toilette auf dem Gang in einem roten Backsteingebäude in der Bonner Südstadt. Die Straße vor dem Haus war mit Kastanienbäumen gesäumt und verlief in der Nähe eines Teils des Verteidigungsministeriums. Das Zimmer lag im vierten Stock, zusammen mit noch zwei Anderen. Es war richtig gemütlich. Immer wenn ich Zeit hatte, besuchte ich Beate dort. Ich hatte die Grundausbildung hinter mir und war Ordonnanz in dem Offizierskasino der Kaserne. Mein Dienst dauerte von 8.00 Uhr Morgens bis 24.00 Uhr Nachts, allerdings immer nur von Donnerstag bis Donnerstag, dann hatte ich eine Woche frei, so dass ich dann genug Zeit hatte, nach Bonn zu fahren. Ich wollte ja auch Jura studieren und als es sich ergab, dass eines der anderen Zimmer frei wurde, mietete ich dieses schon, damit ich von der ZVS, der Verteilungsstelle für die Studienplätze, nach Bonn geschickt werden würde, da ich ja nun schon einen Zweitwohnsitz in Bonn hatte. Leider funktionierte es nicht so wie ich wollte, und ich bekam einen Studienplatz in Mainz zugeteilt. Unser Plan von einem gemeinsamen Studium und dem ersten Zusammenleben schien gescheitert. Ich kündigte das Zimmer, suchte mir eins in Mainz und wir waren tief unglücklich. Wir sahen uns nur am Wochenende, und da auch selten, weil ich mir mein Studium durch einen Job als Bedienung in einem Restaurant am Wochenende größtenteils selbst finanzierte.
Zu Beginn meines zweiten Semesters in Mainz bekam ich dann doch die Zusage von der Uni Bonn, wo ich mich auf Anraten eines Freundes direkt beworben hatte. Innerhalb von einem Tag brach ich meine Zelte in Mainz ab und wechselte nach Bonn, wo ich vorerst bei Beate im Zimmer schlief. Wir wollten uns dann eine Wohnung suchen. Es ergab sich aber, dass im Souterrain des Hauses eine möblierte Wohnung frei wurde, die wir übernehmen konnten, unsere erste gemeinsame Wohnung. Die Möbel waren zwar nicht unser Stil, das Wohnzimmer war mit alten schweren geschnitzten Eichenmöbeln eingerichtet, die Küche war ein Sammelsurium aus einem Schrank, der früher mal ein Jugendzimmerschrank gewesen zu sein schien, einem Elektroherd und einem Kühlschrank, der Tisch war noch ein schöner alter stabiler, das Schlafzimmer war mit hellen Hochglanzmöbeln bestückt, aber es war unser Reich. Hinter dem Schlafzimmer hatten wir eine Terrasse und den Hausgarten, den außer uns niemand nutzte. Er war von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben, es war unser kleines Paradies.
Den Tag über gingen wir zur Uni, Abends kamen wir nach Hause, kochten gemeinsam und lernten oder sahen uns einen Film an, oft gingen wir auch spazieren, am Rhein entlang oder in den Bonner Hofgarten, eine Parkanlage, die vor dem Bonner Schloss liegt. Dort gab es immer
viel zu sehen und zu hören, andere Studenten,