Ein bisschen Geschichte
In der Medizin der griechischen Antike wurden körperliche und psychische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt. Allerdings hielten sich die anatomischen Kenntnisse der „alten Griechen“ noch in Grenzen: Blut, Schleim und Galle wurden nach der Säftelehre für Charakter und Krankheitsanfälligkeit verantwortlich gemacht. Die skurrile Theorie von der „wandernden Gebärmutter“ hielt sich sogar bis in die Neuzeit („Hystera“ heißt übersetzt Gebärmutter und daraus wurde die „Hysterie“ abgeleitet).
Im Mittelalter vertrat die Kirche die strikte Trennung von (sündigem) Leib und (unsterblicher) Seele.
Im 17. Jahrhundert begründete der französische Philosoph René Descartes den Dualismus von Leib und Seele erstmals wissenschaftlich. So wurde moderne Forschung erst möglich. Resultat ist jedoch ein mechanistisches Weltbild, das den Organismus quasi als Maschine betrachtet.
Sigmund Freud entwickelte den Begriff der neurotischen Konversion – d.h. seelische Konflikte finden ihr „Ventil“ in körperlichen Symptomen. Von diesen Anfängen war es jedoch noch ein weiter Weg bis zum Begriff der Psychosomatik, wie er heute verwendet wird.
1977 wurde von George Engel das biopsychosoziale Krankheitsmodell vorgestellt. Demnach beeinflussen sich Körper, Psyche und soziale Umwelt wechselseitig.
Dieses ganzheitliche Krankheitsverständnis stellt derzeit das anerkannte Basis-Konzept der modernen Psychosomatik dar.
Im Einzelnen sind damit noch nicht bestimmte psychosomatische Erkrankungen erklärt; es werden aber folgende Phänomene verständlich:
Unter psychischen und psychosozialen Extrembelastungen kann jeder Mensch körperlich erkranken.
Identische Belastungsfaktoren können bei verschiedenen Menschen jedoch zu unterschiedlichen Erkrankungen führen.
Manche Menschen erkranken eher als andere, weil sie über unzureichende Bewältigungsstrategien verfügen und / oder ungünstigen Lebenssituationen ausgesetzt sind.
Dies alles ist sehr wissenschaftlich, sehr kompliziert und nicht immer leicht verständlich. Gehen wir also noch einmal zurück zum Anfang.
Zum SYMPTOM.
Was ist das eigentlich?
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