Ein Hauch Zufriedenheit. Heidi Dahlsen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Heidi Dahlsen
Издательство: Bookwire
Серия: Alles wird gut ...
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742747631
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mir schon wieder so eine blöde Sache passieren muss“, sagt Jutta verzweifelt.

      Markus hebt ihren Kopf an, damit sie ihm in die Augen sehen muss. „Ich hoffe, dass du nicht wirklich meinst, was du eben gesagt hast.“

      Sie schüttelt den Kopf. „Nein. Ich bin so enttäuscht. Erst muss ich meine boshafte Mutter ertragen, und dann bekomme ich noch zusätzlich Vorwürfe von meiner Tochter.“

      „Deine Mutter ist sehr unsensibel“, sagt er. „Wie hat das dein Vater nur mit ihr ausgehalten?“

      „Früher war sie etwas umgänglicher. Jetzt ist sie richtig gehässig. Hoffentlich sind deine Eltern wenigstens freundlich. Grauenhafte Schwiegereltern halte ich nicht noch einmal aus.“

      „Ich gebe dir mein Wort darauf, dass sie von dir begeistert sein und dich auch sehr lieben werden.“

      Jutta seufzt. „Wo sind eigentlich deine Eltern?“, fragt sie. „Die müssten doch ebenfalls hier sein, wenn Jenny …“

      Markus schaut im Flur und anschließend im Treppenhaus nach.

      „Ist Jenny etwa allein gekommen?“, fragt er.

      Jutta zuckt mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Sie hat nichts gesagt. Die Nachricht vom Baby muss ein Schock für sie gewesen sein.“

      „Wir müssen Jenny zuvorkommen und es Janek und meinen Eltern bald erzählen, denn Jenny wird in ihrer Wut kein Blatt vor den Mund nehmen. Ich verstehe das nicht. Heute früh ist sie ganz fröhlich zum Reiterhof gefahren. Wieso ist sie schon wieder so mies drauf?“

      „Sie hat gehört, wie meine Mutter vom Baby sprach und gleich mit in deren Horn geblasen.“

      „Ach, da waren sie sich mal einig“, lacht er.

      „Ja. Weißt du, was meiner Mutter rausgerutscht ist?“

      Markus schüttelt den Kopf. „Ich habe euch nicht belauscht.“

      „Sie hat ein Kind abgetrieben. Und weißt du, wer daran schuld sein soll? Ich. Weil sie es mit mir so schwer hatte. Dabei war ich immer nur bemüht, genau das zu tun, was sie von mir verlangt hat. Ich begreife das nicht.“ Sie schluchzt und legt ihren Kopf an Markus´ Brust. „Meinst du wirklich, dass wir es mit dem Baby schaffen?“

      „Ich möchte darüber keine Diskussionen mehr hören“, sagt er eindringlich. „Wir sollten dankbar sein, wenn wir ein gesundes Baby bekommen. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als es mit dir gemeinsam großzuziehen.“ Er sieht sie liebevoll an.

      „Ich hoffe, dass es deine Haare bekommt.“

      Jutta lächelt. „Und deine strahlend blauen Augen“, ergänzt sie. „Das wäre so schön.“

      Markus gibt ihr einen Kuss. „Siehst du, es geht doch. Wenn dir wieder jemand unser Kind ausreden will, stellst du dir einfach das süße Gesichtchen vor, und dann lächle so schön wie jetzt. Wir lieben uns, und nur das zählt.“

      Sie seufzt.

      „Jutta“, sagt er, „falls du irgendwann noch einmal ungeplant schwanger wirst, will ich es mit einem Lächeln in deinem Gesicht erfahren. Ist das klar?!?“

      „Ja. Ich habe es endlich verstanden“, sagt sie.

      Jenny hat unterdessen ihre Musikanlage voll aufgedreht. Die Gläser in der Vitrine des Wohnzimmers klirren.

      „Lass sie einfach in Ruhe“, sagt er. „Wenn sich die Nachbarn beschweren kommen, lotsen wir sie gleich durch bis in ihr Zimmer. Soll sie sich doch selbst mit denen auseinandersetzen, dann kommt sie schon zur Vernunft.“

      Nach einer halben Stunde dröhnt immer noch laute Musik durch die Wand.

      Jutta klopft kräftig an Jennys Tür.

      „Jenny, mach endlich leiser!“, ruft sie. „Markus´ Eltern müssten gleich kommen. Was sollen die von dir denken?“

      „Ist mir doch egal. Das ist euer Besuch, nicht meiner.“

      Jutta schüttelt verständnislos den Kopf. Zu ihrer Erleichterung hat Jenny jedoch die Musik ganz abgestellt.

      Als es an der Wohnungstür klingelt, beginnt Juttas Herz zu hämmern.

      Sie schickt ein Stoßgebet gen Himmel: „Lieber Gott, lass mich alles gut überstehen.“

      Sie öffnet die Tür und steht ihren zukünftigen Schwiegereltern gegenüber.

      Bevor sie jedoch etwas sagen kann, wird sie von Janek begrüßt: „Hallo, Jutta. Entschuldige bitte, ich habe meinen Schlüssel vergessen.“ Er zeigt auf seine Großeltern, die hinter ihm stehen. „Das sind Oma und Opa.“

      Jutta bemüht sich zu lächeln und sagt aufgeregt: „Aha, das habe ich mir gedacht. Kommen Sie doch bitte herein.“

      Markus strahlt seine Eltern an. Er hilft seiner Mutter aus dem Mantel und sagt zu Janek, dass er Jenny vorerst in Ruhe lassen soll.

      „Ist sie immer noch wütend?“, fragt er.

      Markus nickt.

      Janek verdreht die Augen und fordert seinen Opa mit einem Wink auf, ihm einfach zu folgen.

      Markus´ Mutter mustert ihren Sohn.

      „So wie du strahlst, hast du wohl schon dein erstes Weihnachtsgeschenk bekommen?“, fragt sie.

      „Oh ja“, antwortet er und geht mit seiner Mutter zu den anderen ins Wohnzimmer.

      Jutta hat sich in einen Sessel gesetzt und knetet wieder ihre Hände. Ihre Wangen haben sich rot gefärbt. Sie schaut unruhig von einem zum anderen. Markus greift nach ihrer Hand und setzt sich zu ihr auf die Lehne.

      „Bevor wir mit dem öffentlichen Teil beginnen“, sagt er, „eigentlich überhaupt erst einmal mit eurem Kennenlernen, möchte ich euch etwas Wunderschönes mitteilen.“

      Er sieht Jutta liebevoll an. Sie rutscht in sich zusammen und fühlt sich ziemlich elend.

      „Schatz, wir hatten eine Vereinbarung“, sagt er zu ihr. Jutta wird nun dunkelrot. „Das liebe ich auch an dir“, sagt er und gibt ihr einen Kuss.

      Janek und seine Großeltern schauen die beiden erwartungsvoll an.

      „Dass ihr es immer so spannend machen müsst“, sagt Janek. „Weißt du noch Papa, als Jutta nicht sagen konnte, dass ihr euch verliebt habt? Jenny dachte schon, es wäre etwas Schlimmes passiert, und sie soll zu ihrem Vater abgeschoben werden.“

      „Ja, ja“, sagt Markus. „Ich habe Jutta bereits mehrmals gesagt, dass wir daran noch arbeiten müssen.“

      Als im Flur das Klappen einer Tür zu hören ist, zuckt Jutta zusammen. Jenny kommt ins Wohnzimmer gestürmt, schaut in die Runde und plustert ihre Wangen auf. Jutta schießen Tränen in die Augen. Markus drückt ihre Hand noch fester, um ihr Halt zu geben.

      „Schön, dass du kommst“, sagt er zu Jenny. „Dann kann ich dich gleich mit meinen Eltern bekannt machen.“

      Jenny schaut ihn wütend an.

      „Mein Bedarf an Familienzuwachs ist für heute gedeckt!“, zischt sie, macht auf dem Absatz kehrt und stürmt wieder aus dem Zimmer.

      Jutta hat den Kopf eingezogen, als hätte sie einen Schlag bekommen. Markus zuckt mit den Schultern.

      „Dann eben später“, ruft er Jenny hinterher. „Sie bleiben ja noch ein paar Tage.“

      „Was ist denn nun?“, fragt Janek. „Ich habe großen Hunger. Ihr wisst doch, Hunger macht böse.“

      „Also, bevor hier noch alles aus dem Ruder läuft und Jenny uns die Pointe verdirbt, sage ich euch lieber umgehend, dass ich der glücklichste Mann bin, denn wir bekommen ein Baby.“

      Jutta laufen Tränen unaufhaltsam über die Wangen.

      „Okay“, sagt Janek. „Ab und zu könnt ihr mich als Babysitter