Letizia Morante
Ice Girls - Der Schlittschuhclub
Pirouetten für Leonie
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Inhaltsverzeichnis
Ein freier Tag für die Freundinnen
Gut gerutscht, ist halb gewonnen!
Viel Wirbel um die Neue
Leonie schnaufte. Lange würde sie dieses Tempo nicht mehr durchhalten. Aber zu spät kommen? Am ersten Schultag nach den Sommerferien?
Nein, das war undenkbar.
Endlich erreichte sie das Schultor. Ihr erster Blick galt der großen, über dem Haupteingang des Schulgebäudes befestigten, Uhr.
Genau drei Minuten vor acht.
Wieder sprintete sie los und feuerte sich in Gedanken an. Nur noch bis zur dritten Etage...
Vollkommen außer Atem, aber pünktlich, noch vor dem Klingelzeichen, erreichte sie ihren Klassenraum und lies sich eilig in die vorletzte Reihe, neben ihre beste Freundin Amanda, fallen.
Amanda war wie immer super pünktlich und musterte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Na du siehst ja lustig aus."
Erst jetzt registrierte Leonie, dass sie in all der Aufregung und Hektik, vollkommen vergessen hatte sich ihre Haare zu kämmen.
Ihre blonden Locken standen wild in alle Richtungen ab und auch ihren flauschigen, rosaroten Lieblingspulli hatte sie am morgen falsch herum angezogen.
Zu dumm aber auch, dass sie ausgerechnet am ersten Tag des neuen Schuljahres verschlafen musste. Immerhin war sie nun schon in der 7. Klasse und gewiss kein kleines Kind mehr, dass von den Eltern geweckt werden brauchte.
Aber ausgerechnet am ersten Tag, an dem sie ganz alleine aufstehen wollte, hatte sie den Wecker überhört und nach dem Klingeln einfach weitergeschlafen.
Doch für große Gespräche mit Amanda blieb nun keine Zeit. Eben läutete es zum Unterrichtsbeginn und die Klassenlehrerin, Frau Behrens, betrat das Zimmer.
Im Schlepptau hatte sie ein Mädchen, dass Leonie bisher noch nie zuvor gesehen hatte.
Frau Behrens begrüßte die Schüler und die Fremde stand, unschlüssig wohin sie schauen sollte, vor der Tafel. Sie war offenbar ziemlich nervös, denn sie spielte die ganze Zeit an ihrem bunten Perlenarmband herum.
Die Klasse hatte wenig Interesse an Frau Behrens Begrüßungsrede, sondern interessierte sich viel mehr für die offenbar neue Mitschülerin.
Endlich wandte Frau Behrens sich erst ihr und dann der restlichen Klasse zu.
"Wie bereits vor den Sommerferien angekündigt, bekommen wir in diesem Jahr eine neue Schülerin. Annika, möchtest du dich nicht selbst vorstellen?"
Frau Behrens lies sich auf ihren Stuhl, hinter dem Lehrertisch sinken und lauschte Annikas Worten.
Mit einem unsicheren Lächeln blickte das Mädchen in die Runde. "Hallo. Ich heiße Annika-Katharina Lindemann und werde bald 13 Jahre alt. Ich bin mit meinen Eltern vor Kurzem hier in diesen Stadtteil gezogen und hoffe, das wir uns alle gut verstehen werden."
Unschlüssig stand Annika da und wartete, dass Frau Behrens sie aus dieser unangenehmen Situation erlöste und ihr endlich einen Platz zuwies.
Nach wenigen Momenten nickte die Lehrerin und bedeutete ihr, sich nach vorn in die zweite Reihe, neben Philipp, einem der besten in Mathematik, zu setzen.
Sofort begannen die Schüler wild zu tuscheln und versuchten, Annika über die Bänke hinweg Fragen zu stellen.
Frau Behrens musste erst ein Machtwort sprechen und zur Ruhe aufrufen, bevor das allgemeine Geplapper verstummte.
Sie wies die Klasse an, doch bitte in den Pausen mit Annika zu reden. Dann könnten sie sie alles fragen, was sie interessierte.
Leonie hätte sich jedoch lieber mit der Neuen unterhalten, statt sich mit der Umformung von Brüchen zu beschäftigen.
Mathematik gleich am ersten Tag nach den Ferien...
Das Leben konnte so grausam sein.
Der Rest der Stunde verlief ruhig und auch in der darauffolgenden Deutschstunde herrschte Disziplin. Doch als die Klingel ertönte und die erste größere Pause, die Frühstückspause, ankündigte, gab es kein Halten mehr.
Sofort wurde Annika von einer Traube aus Mitschülern umringt, die sie alle möglichen Dinge fragten. Wo genau sie denn nun wohnte, woher sie kam, ob sie Haustiere hatte und was ihre Lieblingsfarbe war. Alle redeten wild durcheinander und im Klassenraum war es so laut, wie in einer Bahnhofshalle.
Leonie schnaubte. So viel Theater um die Neue. Wenn ihre Mitschüler denn wenigstens etwas leiser wären, damit sie sich in Ruhe mit Amanda unterhalten und den Nachmittag planen konnte. Aber so? Natürlich wollte auch sie gerne mit Annika reden, doch bei diesem Andrang der Anderen blieb dafür schlichtweg keine Möglichkeit.
Sie musste die beste Freundin beinahe anbrüllen, so laut war es im Klassenraum. Amanda schien es ähnlich zu gehen. Zwar lugte sie hin und wieder hinüber zu der von ihren Freunden umringten Annika, jedoch hätte sie lieber in Ruhe mit Leonie über den anstehenden Rest des Tages, nach dem Unterrichtsschluss, gesprochen. Da sie noch immer mehr als 10 Minuten Pause hatten, stand Amanda auf und bedeutete Leonie, ihr zu folgen. Wenn es hier drinnen zu