Möglicherweise könnte die Kritik gewisse Einwände bringen und bemängeln, dass an der Rahmenhandlung (um den Roman besser lesbar zu machen) im Detail evtl. etwas vom Autor frisiert oder gar nachgebessert wurde. Das ist ja das gute Recht eines jeden Autors und berührt nicht die Frage der grundsätzlichen Glaubwürdigkeit des Geschehens. Dennoch treten im Erlebnisroman eine Unmenge schier unglaublicher Zufälle auf und es geht dabei letztlich um Spionage und sogar um Politik. Da muss nicht immer alles zwingend authentisch sein. Nachvollziehbar wäre aber, dass Tomy die Entwicklung der Ereignisse wohl so vorausgesehen hat und sein Tod wahrscheinlich der einkalkulierte Abschluss seines Erdenbesuches war. Dadurch, dass die schweizer Polizei beim möglichen Verschwinden einer Person sicher Nachforschungen anstellt, wäre das ganze Szenario ggf. zwar durch amtliche Einträge belegbar, aber ob diese dann auch den Skeptiker von der außerirdischen Komponente überzeugen würden, ist wohl zu bezweifeln. Im Nachhinein könnte aber die potentielle Gefahr, dass dann, wenn durch eine zeitnahe Veröffentlichung damals "ein Stein ins rollen gekommen wäre", die Untersuchungshaft und ein mögliches, von "oben" arrangiertes Fehlurteil gedroht hätte, das 19 jährige Zögern verständlich machen.
Während seines Erdaufenthaltes unternimmt Tomy wohl mehrere Dutzend derartige Übernahmen, auch bei Führungspersonen im Bereich Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ein hoher deutscher Kirchenmann, der hier anfänglich dämonisches Einwirken vermutet, ist auch darunter, doch wird sein Name verständlicherweise nicht genannt. Erich selbst weist darauf hin, dass Tomy bei diesen internen Besuchen wohl vorwiegend Egoisten, Rechthabern, Klugscheißern und Lügnern begegnen wird. So trifft er beispielsweise auch einen reichen Kapitalisten, der zwar nichts vom kapitalistischen System hält, aber dennoch mitmacht, weil er keine funktionierende Alternative sieht. Vor seiner Abreise lernt Tomy noch einen buddhistischen Mönch kennen, der offenbar sein ganzes Leben lang auf diese Begegnung gewartet hat. Er wohnt in Ladak, in Klein Tibet; einige Zeit später besucht ihn auch Erich und der Besuch von Tomy wird dort bestätigt.
Indirekt wird ja auch deutlich, dass es in unserer bestehenden Gesellschaft neben diesen positiven auch einflussreiche Negativkräfte gibt. Das zeigt ja auch ein Gespräch mit dem schweizer Untersuchungsrichter zum "Mordfall", bei dem darauf hingewiesen wird, dass eine Bestätigung des außerirdischen Kontaktes ja nicht nur die jetzige Lehrmeinung der Astronomie (die ja derartige Kontakte rigoros ausschließt) verändern, sondern auch die Öffentlichkeit "beunruhigen" würde (siehe: Zeitgeist). Besonders "beunruhigt" dürfte da eher eine bestimmte Klientel sein, die den Zeitgeist für ihre verbrecherischen Bestrebungen zu formen, zu deformieren versucht.
Wenn man nun diesen für Menschen sicher ungewöhnlichen Vorgang einer derartigen Weltraumreise aus wissenschaftlicher Distanz heraus zu analysieren versucht, dann schwindet eine scheinbare Unmöglichkeit immer mehr zu Gunsten einer real möglichen Variante, die lediglich ein extrem hohes Wissen, verbunden mit entsprechender Hochtechnologie voraussetzt. Warum sollten Wesen, die zu weiten kosmischen Reisen in der Lage sind, so eine Umwandlung von irdischen Atomen bzw. Elektronen zu einer energetisch stabilen Körperhülle nicht technologisch beherrschen können ? Es wäre sogar eine sehr effektive Art des Besuches, wenn nur der "Geist", die Information, auf Reisen geht. In vielen anderen hier erwähnten außerirdischen Kontaktberichten, incl. Der gechannelten Texte, ist ja ebenfalls von solchen Möglichkeiten die Rede.
Sicher kann es theoretisch sein, dass sich v. Däniken das alles nur ausgedacht hat. Aber andersherum: Hat er das wirklich nötig, zu lügen - und sei es für einen vermeintlich "guten Zweck"? Innerhalb der Präastronautik hat man es genau so wenig nötig; vielmehr dürfte es so sein, dass man gerade hier durch all die Lügen und Verbiegungen der Vergangenheit und der konservativen Gegenseite ein besonders ausgeprägtes Verhältnis zu Wahrheit hat. Jemand, der (wie wohl jeder gute "Präastronautiker") nach seinem inneren Bekenntnis die geschichtliche Wahrheit als heilig betrachtet, wird also mit größter Wahrscheinlichkeit nicht ein Szenario für grundsätzlich wahr erklären, wenn es in der Sache nur ausgedacht ist. Bezeichnend ist hier ja auch die Anregung Tomys, auf Erden einen "Klub nichtlügender Menschen" zu gründen.
In mehreren Bezugsebenen wird hier im Buch eine gewisse Eigenständigkeit der uns besuchenden, weit höher entwickelten Intelligenz deutlich, was sich ja besonders auch im ethischen Aspekt, z.B. in dieser Unfähigkeit zu lügen, zeigt. Besonders diese Unfähigkeit ist es ja wohl, die das leichtsinnig unbedachte Heute von einem machbaren "guten" Morgen trennt. Auch wenn es noch jenseits unserer gegenwärtigen Vorstellungen liegt, es scheint tatsächlich so, dass sich höchste Wissenschaft und höchste Ethik dort oben in einem Netzwerk von allseits miteinander verbundenen Individuen manifestiert hat, die keine körperlich materielle Existenz mehr benötigt. Dennoch sind sie ein integraler, wichtiger Teil des kosmischen Bewusstsein und werden wahrscheinlich durch ihre Körperlosigkeit eine weit tiefere Nähe zur "grandiosen Schöpfungsenergie" finden können, als das bei körperlich-materiellen Wesen je möglich sein wird.
3. Die Anunnaki
1. Nibiru und der explodierte Planet
Die hier geschilderte, auch kosmologisch/astronomisch umrahmte Frühgeschichte der Anunnaki (d.h. "die vom Himmel zur Erde kamen") hat als Grundlage das "Buch Enki", das der Sumerologe Z. Sitchin aus alten Quellen entnommen und zum Leidwesen vieler akademisch orientierter Fachwissenschaftler, (die all dies ganz anders und vor allem ohne den Bezug zur Präastronautik interpretieren), in 14 Tafeln veröffentlicht hat. Diese 14 Tafeln sind eine Darstellung dieses präastronautischen Kontaktes, seiner Motive und seiner Ergebnisse aus der Sicht des Leiters der damaligen Mission, eines Anunnaki, die ein menschlicher Schreiber vor Jahrtausenden getreu dessen Vorgabe aufzeichnete. Wie im letzten Abschnitt des Kapitels näher beschrieben, betrachten aber einige Leute dieses aus jener Übersetzung hervorgegangene "Buch Enki" aus bestimmten Gründen als reines "Phantasieprodukt". Innerhalb dieser vergleichenden Analyse soll gezeigt werden, dass jener Text wahrscheinlich weit mehr ist.
Die alte sumerische Herkunft bezieht sich auf die "7 Tafeln des Schicksals", die von britischen Forschern ausgegraben wurden und sich heute im britischen Museum befinden. Aus unbekannten Motiven heraus, die wahrscheinlich damit zusammenhängen, dass sie auch als alttestamentarische Quelltexte gelten können, wurden sie noch immer nicht ins Deutsche übersetzt. Inhaltlich geht es dabei u.a. um die Entstehung unseres Planetensystems, bei dem sich die Planeten zuerst paarweise bildeten. Das erste, recht ungleiche Paar bildete demnach Merkur gemeinsam mit jenem großen Ur-Planeten Tiamat (ein anderer, späterer Name lautet Phaeton). In einer bestimmten, sehr frühen Zeit, als Tiamat wohl immer größer wurde und schließlich auch von einer Hochzivilisation, den Anunnaki, besiedelt war, erschien demnach ein "kosmischer Eindringling" in der "Kammer des Verhängnisses". Dieses Ereignis wird vom Atlantisforscher H. Zeitmair so interpretiert, dass da plötzlich ein "Schwarzes Loch" erschienen ist, welches dann als der sogenannte "Nordwind" in Erscheinung trat und zur Spaltung des Tiamat führte. Reste des Tiamat sollen demnach sowohl der Asteroidengürtel, der exotische Nibiru, als auch unsere Erde sein. Innerhalb dieser Interpretation besteht nach der kosmischen Kollision der Planet Nibiru jetzt aus Antimaterie und er hat ein elektromagnetisches Schutzfeld an der Grenzschicht zwischen Materie und Antimaterie aufgebaut. Da bei der langen Umlaufzeit von 3600 Jahren wegen der kosmischen Kälte dort kein konventionell-materielles Leben auf Dauer existieren kann, gibt es dieses Leben deshalb lt. Zeitmair seltsamerweise nur in Form von Antimaterie. Nur diese Abschirmung gewährleistet die Existenz von Nibiru; es kann aber deshalb keinen direkten Kontakt mit unserer Materie geben. Dieser ist nur indirekt über bestimmte Neutralisierungen möglich. Vielleicht könnte die (wohl recht gewagte) Antimaterie-Hypothese eine Begründung für die ja noch andauernde Unbeobachtbarkeit sein.
Zum Inhalt von Sitchins "Buch Enki" gehört ebenfalls die allerfrüheste Geschichte