Karo Lueg
Noch zwei Tage bis Avalon
Gewidmet meinem Seelenhund Luke
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Inhaltsverzeichnis
Noch zwei Tage bis AVALON
Gewidmet meinem Seelenhund „LUKE“,
der leider viel zu früh unsere Welt verlassen musste.
Nach wochenlangem Kampf mussten wir ihn gehen lassen.
Diese kleine, wahre Geschichte soll Menschen Kraft und Mut geben loszulassen, denn Liebe und Leid sind eng miteinander befreundet.
Nur wer liebt weiß, was Leid bedeutet, doch wir müssten auf vieles im Leben verzichten, würden wir uns nicht der Liebe zuwenden.
Tiere sind reine und unvoreingenommene Wesen, ständig darauf bedacht uns glücklich zu machen.
Kein Mensch ist in der Lage so hemmungslos zu lieben wie unsere Tiere, lasst uns dieses Gefühl nicht durch Hartherzigkeit und Egoismus zerstören.
Wir alle haben nur dieses eine Leben und sollten es behandeln wie einen kostbaren Diamanten.
Und wir sollten unsere Freunde genauso behandeln, respektvoll mit unendlicher Würde.
Das Ergebnis wird uns für alles Negative im Leben entschädigen.
Geschrieben von Karola Lueg
Sonntag:
Heute sitze ich hier und frage mich, wie lange noch.
Die vielen Wochen zwischen Hoffen und Bangen neigten sich spürbar dem Ende zu.
Mein Hund war vom Tod gezeichnet, abgemagert und kraftlos, schaute mich mit seinen sanften Augen fragend an.
Ich sah ihn an und er wedelte freudig und doch verhalten mit seiner Rute, so als wollte er mir etwas mitteilen.
Dieser Blick raubte mir fast den Verstand und ich fragte mich, ob ich denn das Recht hatte, den Job vom lieben Gott zu übernehmen?
Alle Lebewesen auf dieser Welt werden geboren und müssen sterben, wir Menschen wissen das und es macht uns Angst, aber Tiere sind uns mit ihrem Instinkt weit voraus.
Ich stellte mir vor, dass er nicht freiwillig gehen wollte, um uns nicht leiden zu lassen.
Er nahm Rücksicht auf uns…, unglaublich!
Die Tatsache, sie von ihrem Leiden zu erlösen damit sie nicht länger leiden müssen, ist soweit auch verständlich für uns Menschen und doch ist man zu feige, loszulassen.
Fragen über Fragen beschäftigen mich in dieser Zeit, durfte ich das? Wann sollte ich den Tierarzt rufen um ihn zu erlösen? Oder war es noch zu früh? Geschah doch noch ein Wunder und morgen stand er wieder auf und sprang mich freudig an?
Meine Meinung wechselte mindestens 4 -mal am Tag und der Kopf schien mir zu platzen.
Es gab Tage da nahm er kleine Häppchen zu sich und die Hoffnung keimte auf, dass er sich wieder erholte, doch am nächsten Tag verweigerte er selbst seine Lieblingsspeisen und drehte angeekelt den Kopf zur Seite.
Die Spaziergänge wurden immer schwieriger und doch legte er immer noch großen Wert darauf, freute sich und wollte losrennen, aber er hatte keine Kraft mehr.
Es musste was passieren, sehr bald!
Montag:
Wieder einmal ein neuer Tag, wieder einmal die Feststellung, dass Luke noch am Leben war, falls man es überhaupt noch so nennen konnte.
Zum Frühstück wurde wieder der Familienrat einberufen und alles fing von vorne an…
Wann???
Und wenn er dann über die Regenbogenbrücke gegangen war, wo sollten wir ihn beisetzen?
Es gibt einen Tierfriedhof auf der Insel in den Dünen, wir müssten uns dann das Auto von den Nachbarn leihen und mit Freunden dorthin fahren, um ihn zu begraben.
Bei dem puren Gedanken daran kam schon wieder die Übelkeit in mir hoch.
Der Friedhof ist etwas ungeordnet angelegt und es könnte passieren, dass nach Luke irgendeine andere Seele an dieser Stelle beerdigt wurde.
Oh nein, das wollten wir aber nicht, nicht unser Hund!
Okay, man suchte nach Alternativen.
Dabei fiel mir ein, dass eine Freundin vor Jahren ihren Hund hat einäschern lassen, vielleicht wäre das ja die richtige Lösung.
Im Internet gab es viele Angebote, aber die waren alle ziemlich weit weg und wir wohnten ja auf einer kleinen Insel in der Nordsee, das wird keiner machen.
Ich rief beim hiesigen Tierarzt an und mir wurde gesagt, es liegen Flyer in der Praxis aus zur Information.
Also ging ich sofort los, um mich über dieses leidige Thema schlau zu machen.
Ich wurde auch sofort fündig und fing an zu lesen, erst verhalten und dann neugierig begann ich das Infoblättchen zu studieren.
AVALON
Der Name klang schon etwas mystisch, aber hoffnungsvoll.
Es wurde sehr lieb und würdevoll über die Einäscherung berichtet und irgendwie fing ich an, mich zu beruhigen.
So, und wie ging das jetzt weiter? Ich beschloss, erst mal dort anzurufen, um mich zu erkundigen, wie das überhaupt ablaufen sollte.
Eine sehr ruhige und vertrauensvolle Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung und ich begann, mir den ganzen aufgestauten Frust von der Seele zu reden.
Man hörte mir inständig zu und ich fühlte mich endlich verstanden. Die Frau machte mir Mut und ich muss sagen, dass Sie mir sehr geholfen hatte, diesen Schritt endgültig zu gehen.
Ich legte auf und redete mit dem Familienrat. Die erste Reaktion war erst mal blankes Entsetzen, wie kannst du nur! Er lebt doch noch, und überhaupt!
Nachdem ich die Situation dann etwas näher beschrieben hatte, kehrte endlich