Einzig die Liebe ist im Stande zu adeln – und sei es nur, dass man ihretwegen auf einen Thron verzichten würde.
12. Wieso man mit niemandem nachsichtiger sein sollten als mit seinen eigenen Eltern?
Weil sie die einzigen Menschen im Leben sind, die wir einerseits lieben wollen und andererseits sie uns dabei nicht aussuchen können.
13. Weshalb die Liebe göttlich sei?
Weil ihr Wesen eine tatsächliche (und nicht nur angenommene) Dreifaltigkeit der Erscheinungsformen besitzt: die Hingabe für das andere Herz, die Fürsorge für das eigene Kind und die Dankbarkeit für die Eltern.
14. Warum man seine Kinder mit möglichst viel Liebe aufziehen sollte?
In den allermeisten Fällen werden sie es nämlich sein, die eines Tages entscheiden dürfen, wo man seinen letzten Wohnsitz findet.
15. Ob Liebe auf den ersten Blick möglich sei?
Durchaus - vor allem dort, wo man die Brille der Vernunft einmal bei Seite gelegt hat. Aber auch das bewahrt die sog. Liebe auf den ersten Blick nicht davor, dass ihr ein zweiter, dritter bis hin zum hundertsten Blick noch bevorsteht – und sie ihn aushalten muss!
16. Das klügste, was ein Mann tun kann ?
Na was wohl; zunächst einmal möglichst viele seiner Dummheiten zu verschweigen, und dann natürlich eine klügere Frau zu lieben . . .
17. Heiraten oder nicht?
In dieser Frage gibt die Statistik eine eindeutige Antwort: die Mehrzahl aller Ehen werden nicht geschieden, d.h. umgangssprachlich ausgedrückt funktionieren sie – wem das reicht …
18. Wo der Platz mit der besten Aussicht ist?
Immer dort, wo man neben einer schönen Frau sitzt.
19. Warum Kosenamen sich bei Paaren ungebrochener Beliebtheit erfreuen?
Weil der Mensch nun mal ein Gewohnheitstier ist – und auch bleiben will.
20. Was die ideale Form der Liebe sei?
Vielleicht diejenige, die einen glücklich macht, wenn sie da ist - jedoch nicht unglücklich macht, sobald sie nicht mehr da ist.
21. Warum die Ehe aus paradoxer Sicht eine durchaus nützliche Einrichtung sei?
Nun, weil sie höchst verlässlich immer wieder so viele frustrierte Ehegattinnen hervorbringt, die ihre Zuflucht suchen in einer heimlichen Liebschaft zu dieser speziellen Art von Eheskeptikern, die im tiefsten Herzen noch die wahren Romantiker sind.
22. Wie die vier goldenen Eheregeln lauten?
Der Mann entscheidet,
was die Frau sowieso will,
ohne dass er es merkt,
und ohne dass sie darüber spricht.
23. Welche Begabung von allen, welche die Künste für den Menschen bereithalten, die nützlichste ist ?
Wohl jene, die dazu befähigt, das jeweils andere Geschlecht verstehen zu können.
24. Ob sich das Glück in einer Partnerschaft kalkulieren ließe?
Etwa in dem gleichen Maße, wie Zinsen liebenswert machen.
25. Wieso die katholische Kirche ein wieder ansteigendes Interesse an der Ehe registriere?
Sie hat womöglich nur ihre eigenen Priester befragt.
26. Ob es Sinn macht, an Engel zu glauben?
Nein, der Glaube daran allein reicht nicht aus; man muss auch einen haben.
27. Was die Parallele zwischen dem Ehestand und dem Dasein als Fußballfan sei?
Für beides muss man geboren sein, ansonsten ist es für Außenstehende in den allermeisten Fällen noch nicht mal ansatzweise nachvollziehbar.
28. Was der größte Feind der Liebe sei?
Die vielen unausrottbaren Illusionen über sie. Und von all denen die groteskeste sicherlich diejenige darstellt, die annimmt, dass irgendeine Liebe jemals bedingungslos sei. Das ist sie ganz und gar nicht, denn dann wäre sie nicht viel mehr als eine Art von sentimentaler Herzenslotterie. Die Liebe kann man nicht einfach so finden (oder gar von ihr gefunden werden), nein, für die Liebe muss man sich letzten Endes vor allem entscheiden.
29.Was der Umgang mit dem PC und langjährige Partnerschaften gemeinsam haben ?
Nun, man muss sich nicht immer lieben; es kommt vielmehr darauf an, im Alltag miteinander umzugehen zu wissen.
30. Wie groß der Wert des Lächelns im zwischen-menschlichen Kontakt sei?
Auf jeden Fall bedeutender als vieles andere; denn schließlich kann das Lächeln mitunter der erste Tropfen eines Ozeans sein, den wir später als die Liebe bezeichnen.
31. Ob die Ehe überflüssig sei?
Auf keinen Fall; alle Menschen sollten heiraten – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sich durch die Eheschließung für jeden von beiden die persönliche Lebensqualität ausnahmslos verbessert, mehr nicht . . .
32. Ob die Treue überschätzt sei?
Ganz im Gegenteil, die Treue ist ein unverzichtbarer Bestandteil im Leben eines jeden Menschen. Am wichtigsten dabei ist die Treue zu sich selbst, am schwierigsten die Treue zum Subjekt der Begierde. Oder um es ein wenig anders zu illustrieren: man liebt den Wein wegen seines Ausdrucks von Kultiviertheit – aber man begehrt ihn wegen des Rausches, den er uns verschafft.
Ansonsten kann man nur empfehlen, mit Versprechungen grundsätzlich eher sparsam umzugehen, dabei allerdings einmal getätigte auch prinzipiell einzuhalten - vor allem, wenn es sich dabei um Drohungen handelte.
33. Ob Geldheirat empfehlenswert sei?
Wer des Geldes wegen heiratet, der sollte bedenken, dass er dann unausweichlich eines Tages auch nur noch des Geldes wegen zusammen bleiben muss. Zudem muss er zwar vielleicht nicht mehr arbeiten – aber seine Freizeit muss er umso mehr stets mit seinem Chef verbringen.
34. Woran man den Gegensatz von Geld und Liebe beispielhaft erkennen könne?
Ein Haufen Geld kann ohne viel eigene Anstrengung durchaus mehr werden. In der Liebe ist es leider genau umgekehrt.
35. Ob beim Geld die Freundschaft tatsächlich aufhöre?
Vermutlich; zumindest würde es erklären, weshalb so viele der Klügeren unter den Reichen das zurückgezogene Leben bevorzugen.
36. Was von einer zeitlichen Befristung der Ehe zu halten sei?
Ein grandioser Einfall; und je kürzer man die jeweilige Laufzeit veranschlagen würde, desto mehr Heiratsanträge dürfte die geistige Urheberin dieser Idee (i.e. Gabriele Pauli) sich womöglich erhoffen.
37 . Woran auch Agnostiker noch glaubten?
An zweierlei:
1. Religion wird oft ziemlich überschätzt.
2. An die Liebe, und zwar als Ausdruck einer Spiritualität des Menschen als höchste Leistung seiner materiellen Existenzform und an deren großartigste und wunderbarste