Bianca Wörter
Muttidoof
DAS Schwangerschafts-Tagebuch
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Inhaltsverzeichnis
Widmung
Ich widme dieses Buch meiner Mama, da ich erst jetzt weiß, wie viel sie für mich die ganzen Jahre getan hat. Erst jetzt, da ich nun selbst Kinder habe.
Danke, Mama!
Vorwort
Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt, Baby, Kleinkind - was habe ich zu diesem Thema Bücher gelesen. Unmengen!
Und was war ich enttäuscht, als sich alles ganz anders heraus gestellt hat! Nicht so glamourös, nicht so durch die rosarote Brille, nicht mit seligem Lächeln im Gesicht, wie es uns Frauen immer in den Medien vorgegaukelt wird.
Ja, es gab diese schönen Momente, diese einmaligen Gefühle, dieser Stolz, ein neues Leben in sich zu tragen. Dann nach der Geburt das erste Mal dieses wunderschöne, perfekte Geschöpf endlich in den Armen zu halten und darüber zu staunen, wie schön und weich und warm ein Baby ist, wie gut es riecht, was für Gefühle es in einem von Anfang an weckt. Aber auch die vielen Wehwehchen, diese Unsicherheit, die Schmerzen, die Ängste und Sorgen während der Schwangerschaft, während der Geburt, während der ersten Wochen allein mit diesem kleinen, hilflosen Wesen.
Von Anfang an, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, habe ich Tagebuch geführt, weil ich ahnte, dass die Mutter Natur es wohl so eingerichtet hat, dass man alles danach vergisst und nur noch die schönen Momente abspeichert (gut für Geschwisterkinder ;-)).
Nur - einer aktuell Schwangeren hilft eine solche Einstellung und Sichtweise wenig bis gar nicht. Daher kam ich auf die Idee, schonungslos offen, ein wenig mit Humor gewürzt, aber immer authentisch das reale Leben einer werdenden und dann frisch gebackenen Mutter all den lieben Menschen öffentlich zu machen, die sich in der gleichen Situation befinden oder die es einfach interessiert.
Eine gute Entscheidung!
Ich habe schon jetzt so viel positive Resonanz auf meine Blogeinträge erhalten, dass ich beschloss, die Einträge auch als Buch anzubieten.
Mein Tagebuch umfasst die ersten 9 Monate meiner Schwangerschaft, dann die ersten 9 Monate mit dem Baby und die weiteren 9 Monate meiner Schwangerschaft (ja, meine beiden Mäuse liegen nur 1,5 Jahre auseinander).
Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen und freue mich auf Resonanz!
Eure Bianca Wörter
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P.S. Bitte nicht wundern, wenn ich in manchen Einträgen „Monatswechsel“ schreibe und der nächste Monat noch lange nicht in Sicht ist. Die Mediziner berechnen eine Schwangerschaft mit 40 Wochen. Alle 4 Wochen kommt man in einen Monat, ist somit 10 Monate schwanger. Kalendarisch passt dies nicht ganz – man ist also doch nur 9 Monate schwanger. Aber diese Thematik wird in jedem Ratgeber, sei es Buch oder Internet, genau erklärt.
1. und 2. Monat
25.09.2009
Na super! Heute hat mir die neue Firma nach vierwöchiger Einlernphase gekündigt und mich sofort freigestellt. Kündigungsfrist vierzehn Tage, d.h., ab 12.09. bin ich arbeitslos.
Begründung: Ich hätte von Anfang an Defizite aufgewiesen, die ich nie mehr aufgeholt habe.
Nur – wieso hat man mich dann vier Wochen behalten? Wieso einen Abend in der letzten Woche, als wir bis 22 Uhr geöffnet hatten, mir die Leitung und Schlüsselgewalt übergeben? Das verstehe wer will... Und vor der mündlichen Kündigung noch mit mir und der Personalleitung ein offenes, freundliches Gespräch geführt? Ich war so was von den Socken – mir wurde noch nie gekündigt!
Zuerst wollte ich nach Hause fahren. Während der Fahrt fiel mir aber ein, dass mein Mann gar nicht zuhause war – ich wollte in diesen Momenten nicht alleine mit mir und meinen Gedanken sein, also einen Riesenumweg zu meinen Eltern gefahren.
Der Weinkeller meines Papas ist ziemlich groß – nach einer Flasche Wein in vier Stunden während eines süßen, aufbauenden Gespräches mit meiner Mama war ich wieder ziemlich gut drauf und hundemüde. Also nachmittags ins Bett gelegt und drei Stunden geschlafen.
Schön, wenn man noch Eltern hat, die einen so verwöhnen können und das auch tun!
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26.09.2009
Heute morgen kam es mir schon komisch vor, dass ich vor einer Woche meine Periode hätte bekommen müssen. Meine Brüste spannen, der Bauch zwackt, so, als ob es jeden Moment losgehen würde. Ich schau bestimmt hundert Mal am Tag nach – Fehlanzeige. Na gut – Schwangerschaftstest besorgt. MAN, wenn man am Waschbecken steht, können fünf Minuten verdammt lang werden!
Oh-oh – 2 rosa Streifen!
Ich komme mir vor wie in einem Rosamunde-Pilcher-Roman: gestern zu Tode betrübt – heute himmelhoch jauchzend! Schließlich hatten mein Mann und ich schon viereinhalb Jahre daran gebastelt, endlich Nachwuchs zu bekommen...
Schnell meinen Mann angerufen, die frohe Botschaft überbracht – am anderen Ende der Leitung das große Schweigen. Dann ein: „Ist das sicher?“ - „Ja, hab einen Test aus der Apotheke besorgt.“ - „Heißt das jetzt, dass der Sekt und Wein im Kühlraum ganz allein für mich ist?“ Zum Glück für meinen Mann, dass es noch nicht möglich ist, jemanden durchs Telefon zu erwürgen!
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Meine Eltern sind völlig aus dem Häuschen. Es hagelt gute Ratschläge, die Zukunft des Enkels wird bis ins Detail geplant und bevor sie noch die Studienfächer theoretisch durchgehen, bremse ich sie: „Hey, es kann noch so viel passieren, es ist ja noch nicht auf der Welt!“ Aber davon wollen sie jetzt nix hören.
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28.09.2009 vormittags
Ich bin beim Arbeitsamt. Ups, 'tschuldigung, also Bundesagentur für Arbeit. Ich melde mich arbeitslos.