Ich fuhr fort: „Solche Ereignisse sind das Resultat der Polarität in unserem Körper und dieser Genuss stellt sich bei jedem Kontakt und mit wem auch immer ein“.
Ich setzte fort, „Durch die Moral in unserer Gesellschaft und im Laufe unseres Werdegangs lernen wir nach und nach, das zu vermeiden und unsere Bedürfnisse bei Fremden zu suchen. Deshalb sollten Sie sich keinen Vorwurf mehr machen. Und ich sage Ihnen ehrlich, dass solche Fälle sich in vielen Familien ereignen.
Und der Streit in Ihrer Ehe mit Ihrem Mann hat seine Ursache in Ihrer Kindheit. Sie bestrafen Ihren Mann als Stellvertreter Ihres Bruders und Sie haben mit ihm keine Freude mehr – Ihre Sexualität ist unter dem Schatten Ihrer Kindheit völlig gestört“.
Ich schlug ihr vor, eine Familienaufstellung zu machen, die ihr weiterhelfen könnte. Nach meiner Erklärung sah ich bei ihr eine große Erleichterung. Sie verließ mich mit einer gewissen Zufriedenheit. Ich traf sie nicht mehr und weiß deshalb nicht, wie es ihr danach ergangen ist.
Peter lehnt sich selbst ab
Peter kannte ich von früher, wir haben gemeinsam in derselben Firma gearbeitet. Er ist ein noch junger Mann im Alter von 30 und er ist ein kluger Kopf; Wissenschaft und Politik interessieren ihn sehr.
Ich hatte damals mit ihm ein gutes Arbeitsverhältnis, deshalb hat er mich nicht vergessen und mich nach Erscheinen meines Buches angerufen, um mich zu beglückwünschen – am Ende äußerte er den Wunsch, mich zu treffen.
Als er bei mir war, haben wir viel über Gott und die Welt gesprochen und er erzählte, dass er - wie auch schon früher - immer wieder neue Frauen kennenlernt und mit ihnen eine gute Beziehung aufbaut, aber kurz bevor es zu Intimitäten kommt, lasse er alles wieder bleiben und ziehe sich zurück.
Ich fragte ihn, warum er das tue? Und er konnte mir keinen Grund dafür nennen – ich schlug vor, er solle die Augen schließen und sich in diese Situation versetzen. Er tat es und war im Geiste bei dem letzten Mädchen.
Ich fragte ihn, wie das Mädchen aussieht und er antwortete, „Sehr schön“. Ich fragte, was er für ein Gefühl hat, wenn er die Hand des Mädchens nimmt. Und er hat sofort die Augen aufgemacht.
Ich fragte ihn, was denn los sei und er antwortete, „Ich hatte das Gefühl, etwas Unerlaubtes zu machen“. Ich bat ihn, das Gefühl genauer zu schildern und er meinte, er hatte ein Schuldgefühl, das Mädchen zu betrügen.
Ich habe ihn wieder gebeten, die Augen zu schließen und dieses Mal sagte ich ihm, ein Junge sitze neben ihm auf dem Stuhl und sie beide würden sich unterhalten – ich sagte, nimm bitte seine Hand und streichle sie.
Er tat es und ich fragte ihn wieder, was es für ein Gefühl jetzt sei und er antwortete, „Angenehm“. Ich sagte Peter, „Du bist schwul“. „Das kann doch nicht wahr sein“, antwortete er entrüstet.
Ich sagte ihm, „Lieber Peter, Homosexualität ist keine Schande, es ist in unserer Natur. Wir lernen unsere Sexualität erst in Form von Homosexualität. Es ist immer so und leider gibt es keine andere Wahl.
Jungs mit Jungs und Mädchen mit Mädchen – später lernen wir, es dem anderen Geschlecht zuzuordnen. Bei vielen von uns bleibt es ein Leben lang und bei einigen nicht. Du bist von Natur so geschaffen und kannst es nicht ignorieren.“
Ich fragte ihn: „Kannst du dich erinnern, jemals Fußball gespielt zu haben?“ Er verneinte. Ich fuhr fort: „Sexualität ist ein Lernstoff genauso wie Physik oder Medizin, Hautfarbe und Sprache, der von der Seele gewählt wurde, um damit Erfahrungen zu sammeln“.
Er fing an zu weinen und sagte: „Verdammt – alle meine Sexträume handeln von
Männern. Ich fühle mich von Männern angezogen, aber warum suche ich die Frauen?“
Ich sagte ihm: „Du hast Angst vor deinem Umfeld, Angst verspottet zu werden, deshalb kämpfst du so dagegen – aber dieser Kampf wird dich früher oder später krank machen“. Ich sagte ihm, er solle sich annehmen so wie er ist.
„So wie du bist, bist du völlig in Ordnung – du sollst deinen Weg gehen, du bist eine Seele, bist Körper und Geist und hast dir für die Datenbank der Menschheit diesen Weg ausgesucht. Du willst mit deinem Dasein dem kollektiven Geist der Menschheit dienen“.
Ich sagte: „In jedem Mensch ist parallel ein Mann und eine Frau im Spiel. Unsere Hormone bestimmen, ob wir weiblich oder männlich sind“. Als Beispiel erwähnte ich, dass bei den Männern im Alter kein Bart mehr wächst, während Frauen dagegen einen leichten Bart bekommen.
Ich sagte ihm: „Ich bin stolz auf dich und ich bin sehr froh, dich auf der Erde getroffen zu haben, weil du einen großen Beitrag für die gesamte Menschheit leistest “. Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat - er hat ziemlich lange geweint und am Ende stand er auf und sagte: „Du hast Recht, ich bin schwul und ich nehme mich an wie ich bin“.
Drei Monate nach unserer Sitzung rief er mich an und berichtete, er sei umgezogen und durch diesen Umzug habe sich für ihn vieles verändert. Er war dabei, auch eine neue Arbeitsstelle zu finden, um alles, was vorher war, zu begraben.
Ich bestärkte ihn in seinem Vorhaben und sagte: „Jeder Neuanfang setzt Mut und Kühnheit voraus“.
Partnerschaft - Zinat
Zinat ist eine Frau aus Afrika – sie ist mit ihrer Familie Mitte der 70er Jahre nach Deutschland ausgewandert – obwohl ihre Familie bald in die Heimat zurückgezogen ist, ist sie hier geblieben.
Sie ist 1,75 groß und 50 Jahre alt. Sie hat einen sportlichen Körper und sieht gut aus. Sie ist mit einem deutschen Mann verheiratet und hat zwei große Kinder. Sie arbeitet als Sozialsachbearbeiterin und hilft vielen Einwanderer-Familien und zusätzlich gibt sie Abend-Kurse über Yoga.
Als ich sie fragte, was ich für sie tun könnte, malte sie eine Weile mit ihrem Zeigefinger auf dem Tisch und danach, ohne mir einmal in die Augen zu gucken, antwortete sie: „Ich bin verliebt“.
„Es ist schön, verliebt zu sein“, sagte ich. „Ich bin aber in einen fremden Mann verliebt“, sagte sie weinend und fuhr fort: „ Er kam regelmäßig in meine Yoga-Abende – er sieht gut aus, er ist nett und macht mir immer Komplimente“.
Nach einer kleinen Pause fuhr sie fort: „Ich hatte bei ihm immer ein sehr gutes Gefühl – bei jedem Körperkontakt flossen so viel Wärme und Energie zwischen uns beiden. Ich war schon immer von ihm angezogen und ich habe ständig dagegen gekämpft.
Ein paar Mal sind wir gemeinsam zum Essen gegangen und beim Abschied haben wir uns geküsst. Und immer habe ich mich dann so heiß gefühlt. Eines Tages sagte ich mir, vielleicht ist er mein Seelenpartner und ich muss meine Barrikaden überwinden. Am Ende habe ich das getan, wovor ich Angst hatte – ich habe mit ihm geschlafen“.
„Und wie war euer Sex?“ fragte ich.
„Hervorragend, einmalig, einfach unvergesslich göttlich“, sagte sie seufzend.
„Ist er jünger als Sie?“ fragte ich. „Nein! Er ist in meinem Alter“.
„Treffen Sie sich mit ihm öfter?“ fragte ich. „Nein! Nicht mehr“, antwortete sie heulend. „Warum nicht?“ fragte ich. „Er ist dagegen und meint, er will keine Familie kaputt machen und er möchte für sich kein neues Karma schaffen“ antwortete sie mit Tränen in den Augen.
„Was