Ein Jahr im Weltfußball 1991 / 1992. Werner Balhauff. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Werner Balhauff
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738038156
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Veranstaltung hatte er bereits einen Spielplan erstellt, Austragungsland sollte die Schweiz sein. Die Kongressteilnehmer waren begeistert, aber vielen Worten folgten keine Taten.

      Bis zur ersten Fußball-WM 1930 in Uruguay hatten die Olympia-Turniere quasi den Stellenwert einer Weltmeisterschaft. Aus Sicht der Olympia-Verantwortlichen war Fußball für die Spiele ungeeignet, da es sich nicht um eine Wettkampfsportart, sondern nur um ein Spiel handelte, und sie betrachteten diese Sportart als Showeinlage. 1896 war Fußball nicht im olympischen Programm, und vier Jahre später in Paris waren nur Frankreich, Belgien und England anwesend. 1904 in St. Louis traten drei nordamerikanische Mannschaften gegeneinander an.

      Ein Glücksfall für die Zukunft des internationalen Fußballs war die Vergabe der Spiele an London 1908. Im Heimatland des Fußballs konnte man eine professionelle Organisation erwarten. Neben England stellten die Verbände aus Dänemark, Schweden und den Niederlanden eine Mannschaft auf. Frankreich schickte sogar zwei Teams in die britische Hauptstadt. Sieger wurden überzeugend die Engländer, die im Finale Dänemark, die damals stärkste Mannschaft Kontinentaleuropas, besiegten. 1912 nahmen bereits 13 Mannschaften am olympischen Fußballturnier teil. Die Finalbegegnung wiederholte sich, mit einem 4:2 konnten die Engländer erneut die Goldmedaille erringen.

      1920 war Antwerpen der Mittelpunkt der Fußballwelt, und 14 Mannschaften kämpften um den Olympiasieg. Im Finale standen sich Belgien und die Tschechoslowakei gegenüber. Während des Spiels fühlten sich die Tschechoslowaken vom Schiedsrichter benachteiligt und verließen das Spielfeld, Belgien wurde zum Sieger erklärt.

      Die Olympischen Spiele 1924 wurden zum ersten Weltturnier des Fußballs. Neben den Europäern schickte Ägypten ein Team. Ebenfalls dabei war eine US-amerikanische Auswahl, die allerdings zum Großteil aus europäischen Einwanderern bestand, sowie das Team aus Uruguay.

      Die überzeugende Vorstellung südamerikanischen Fußballs vier Jahre zuvor führte dazu, dass vor dem olympischen Turnier von 1928 viele Mannschaften aus Südamerika zu Gastspielen in Europa eingeladen wurden. Die Olympiateilnehmer mussten Amateure sein, was zur Absage einiger wichtiger Länder führte. Der FIFA war zunehmend klar, dass die Amateurregel des IOC ein Problem darstellte. Deshalb entschied sie sich am 28. Mai 1929 für die Organisation einer eigenständigen Weltmeisterschaft. Neben Uruguay wollten auch einige europäische Länder diese Veranstaltung ermöglichen. Deren Gruppe wurde rasch kleiner und am Ende waren nur noch Italien, Ungarn und Uruguay übrig. Der argentinische Delegierte Adrian Beccar Varela hielt eine Rede für sein Nachbarland, was die beiden europäischen Mitbewerber überzeugte. Somit wurde Montevideo zum Austragungsort der ersten Fußball-Weltmeisterschaft bestimmt.

      Die Trophäen

      Bei der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 wurde bekannt gegeben, dass derjenige Verband, dessen Auswahl den Weltpokal dreimal gewinnt, diesen behalten dürfe. Durch den dritten WM-Gewinn der brasilianischen Nationalmannschaft 1970 ging die Trophäe, welche 1946 nach dem FIFA-Präsidenten Coupe Jules Rimet benannt worden war, in den Besitz des Brasilianischen Fußballverbandes über. Das Original wurde 1983 gestohlen und vermutlich eingeschmolzen.

      Aus 53 Entwürfen wurde der von dem Italiener Silvio Gazzaniga entworfene FIFA-WM-Pokal ausgewählt, der seit 1974 an den Turniersieger vergeben wird. Der Wanderpokal ist 36,8 cm hoch, wiegt 6175 g und besteht aus 18-karätigem Gold sowie zwei Ringen aus Malachit. Zunächst durfte der amtierende Fußball-Weltmeister den Pokal bis zur nächsten WM behalten. Nun muss der Original-Pokal auf Verlangen der FIFA spätestens bei der Abreise aus dem Gastgeberland der Endrunde der FIFA zurückgegeben werden. Der Weltmeister erhält eine vergoldete Replik. Auch die Replik bleibt Eigentum der FIFA und muss dieser auf Verlangen zurückgegeben werden. Seit 2006 wird der Pokal vor jeder Endrunde im Rahmen der „FIFA World Cup Trophy Tour" auf eine mehrmonatige Weltreise geschickt und anschließend im Gastgeberland präsentiert.

      Die Mannschaften auf dem ersten, zweiten und dritten Platz bekommen Medaillen aus Gold, Silber oder Bronze.

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