So findet man hier nach den anfänglichen Prüfungen der Reise sehr schnell eine Schwingung, die die Magie erst einmal erahnen, aber auch nutzen lässt, sodass man hier schon seine ersten magischen Erfahrungen sammeln kann, die jedoch auf Wissen, Kenntnis und Verständnis basiert, da man zur Nutzung die Fähigkeiten der Kommunikation nutzen muss, der Kommunikation mit sich selbst, aber auch mit anderen Ebenen. Hierdurch wird man Stück für Stück zur nächsten Rune kommen, zur Rune Raidho, die die energetischen Grundattribute „Rad“, „Zyklus“, „Rhythmus“, „Leben und Tod“, „Beziehungen“ und „kombinatorische Arbeiten“ besitzt. So wird man also auf die zyklischen Prozesse im Leben hingewiesen, da man hierdurch die Magie auch im Alltag nutzen kann. Man versteht seine eigenen Lebensbewegungen, man erkennt seine Bahnen und seine Kreisläufe und wird die ersten Möglichkeiten eines Existenzzyklus sehen und vielleicht auch begreifen können, sodass man für sich die ersten Schritte zur Transformation planen kann. Im Anschluss, bzw. auf der weiteren Reise, gelangt man zur Rune KENAZ. Sie steht für die Aspekte, die Schwingungen und Dynamiken des „Lichtes“, des „Feuers“, der „Fackel“, der „Erkenntnis“, des „Wissens“, der „Erleuchtung“, des „Geistes“ und letztlich auch mit den Schwingungen des Bewusstseins und der eigenen Bewusstheit. Unter dem Aspekt der Rune Kenaz wird man also begreifen können, dass Licht und Feuer einfach nur Werkzeuge sind, Werkzeuge, um sich selbst zu erleuchten. Hierbei geht es auch um ein Erwachen, sodass das eigene Licht, im eigenen Inneren, erkannt, angenommen, verstanden und auch verwendet werden kann. Diese Erkenntnis führt dann den „Wanderer des Futharks“ zur Rune GEBO, wo man sich selbst das Geschenk macht, dass man mit den eigenen Anteilen eine Ehe, eine Zusammenkunft vollzieht. Die Rune GEBO steht im Allgemeinen für „Gabe“, „Ehe“, „Gastfreundschaft“, „Freigiebigkeit“, „Leutseligkeit“, „Donation“, „Geschenk“, „Großzügigkeit“, und „Harmonie“, und dies alles kann nur gelebt und verstanden werden, wenn man dies alles in seinem Inneren findet und erkennt. Man muss im eigenen Inneren eine „Gastfreundschaft“, eine „Freigiebigkeit“ und eine „Leutseligkeit“ entwickeln, sodass man nach der Prämisse agiert: „Behandele alles so, wie du selbst behandelt werden willst!“ Wenn man diese Meisterschaft hat, wird man zur nächsten Rune, zur Rune Wunjo reisen können. Die Rune WUNJO steht für die Möglichkeiten und Chancen der „Freude“, „Erfüllung“, „Fröhlichkeit“, „Freundschaft“, des „Zusammenhalts“, der „Harmonie“, des „Friedens“ und der „Hoffnung“, der Hoffnung, dass man diesen ersten Abschnitt, diese ersten ACHT RUNEN auch wahrlich verstanden hat, sodass man im ersten Ätt (ein Ätt oder ein Ättir ist die Fachvokabel für die ersten acht Runen des Futharks; der Begriff „Ätt“ stammt aus dem altnordischen und bedeutet so viel wie „Familie“ oder auch „Sippe“) bestehen kann, was wiederum bedeutet, dass man den Schritt in die nächste Reihe ausführen will und auch ausführen wird. Doch hierfür muss man gewappnet sein.
Sämtliche Runen im ersten Ättir müssen nicht nur vom Intellekt verstanden sein, nein sie müssen energetisch verstanden und auch integriert worden sein. Genau dies ist das Besondere, dass man begreift, dass die Runen nicht einfach nur Buchstaben sind, sondern terrestrische Dynamiken, die aus den oberen Reichen kamen, von Göttern gesandt wurden, um die Möglichkeiten der Menschen zu prüfen und auch zu forcieren. Man kann alle erdenklichen Zuordnungen der Runen stupide und stumpf lesen, sodass man in diesem Kontext auch stupide und stumpf mit den Runen arbeiten will. Doch dies alles hat nichts mit einer magischen Evolution zu tun, nicht mit einer Evolution des Selbst, nicht mit einer Evolution des eigenen Geistes, sodass man niemals das Wesen der Runen voll und ganz begreifen wird. Es geht nicht darum, was die Runen für allgemeine Deutungen haben, es geht nicht darum, dass in irgendwelchen Büchern vorgeschriebene Definitionen existieren, dass die Runen eingeengt werden durch Bestimmungen, durch Sinndeutungen oder durch Lesarten. Es geht darum, dass jeder Mensch die Runen individuell erfährt, in das eigene System aufnimmt, um dann die Essenzen zu verwenden. Wenn man mit den Runen halbherzig, aus einer Laune heraus, weil es gerade „cool“ oder „in“ ist, arbeiten will, wird man mit ganz viel über Lebensglück das erste Ättir mit vielen Blessuren überstehen. Im ersten Ättir stößt man auf relativ wenige Runen, die harte und unnachgiebige Prüfungen auslösen. Es geht hier primär um die erste Manifestierung des eigenen Lebens, um das Verstehen, wer man ist, um die Annahme, dass man mehr ist als die Summe seiner Teile und um die Ware und innere Freundschaft, die freizügige Gabe, sodass man mit Strenge und Barmherzigkeit sein Leben lebt. Wenn es dann jedoch ins zweite Ättir geht, beginnen andere Prozesse zu wirken. Wenn also der „Wanderer des Futharks“ die ersten acht Runen für sich verstanden hat – von einer Meisterung wird man noch lange nicht sprechen können – werden die ersten zaghaften Schritte zur Rune Hagalaz unternommen, die in ihren literarischen Deutungen die Stichwörter „Hagel“, „Heil“, „Vernichtung“, „Tilgung“, „Auslöschung“, „Auf und Ab“, „Zyklen von Kommen und Vergehen“ besitzt. Schon alleine durch diese Zuordnungen, wird auch jeder noch so verschobene und verschrobene Verstand erkennen, dass diese Rune nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Die Prüfungen fangen jetzt an, die Prüfungen die sich auf das eigene Fundament beziehen, auf die eigene Ernte, auf das eigene Saatgut und somit auf das eigene und allumfassende Leben. Man wird Heil und Vernichtung erfahren, man wird ein Auf und ein Ab erfahren, ein Kommen und ein Gehen. Es ist der Hagel, der die Macht besitzt, die eigene Ernte zu vernichten. Wie widerstandsfähig ist die eigene Saat gewesen, die widerstandsfähig sind die eigenen Felder und Früchte, wie widerstandsfähig ist der eigene Anbau und die eigene Ernte? Dies wird man unter dem Aspekt der Rune HAGALAZ erfahren, ob man will oder nicht.
Durch diese Erkenntnis will man den nächsten Schritt machen, den Schritt zu der Rune Naudhiz, die im literarischen Sinne die Bedeutungen „Ruhe“, „Not“,