Journalistin in Gefahr
Erotikthriller
Frisch nach dem Studium bekommt die junge, blonde Journalistin Jenny eine Chance auf die Story ihres Lebens.
Doch dafür muss sie gegen die gefährlichsten Clans Deutschlands recherchieren. Besonders Mehmet, der Sohn des Oberhaupts, hat es ihr angetan.
Um sein Vertrauen zu gewinnen, riskiert sie alles!
Für Jenny beginnt ein gemeines Spiel. Eigentlich will sie keine Lust empfinden, doch langsam verschwimmen alle Grenzen und die Jägerin wird zur Gejagten…
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Story © 2021 Mira White |
Mira White |
c/o Autorenservice Patworkz |
Schlossstraße 18 - Austria – 9020 Klagenfurt |
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Cover © bruno_passagino - adobe.com |
Kapitel 1 – Das Gesetz der Straße
Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Frontscheibe meiner alten Rostlaube.
Mehrmals atmete ich durch und versuchte, mich zu beruhigen. Es ist nur ein Job, Jenny, redete ich mir ein und fuhr über die weiße Bluse und den kurzen, schwarzen Rock. Die Zeiten, in denen ich mich selber verflucht hatte, waren vorbei.
»Jetzt reiß‘ dich zusammen«, flüsterte ich zu mir selbst und sah dabei zu, wie immer mehr Menschen in den Club am Ende der Straße strömten. Es war mitten in der Nacht, nur wenige Lichter erhellten die tiefen Häuserschluchten und trotz des Wetters, stand die Hitze immer noch in der Stadt, als hätte der Asphalt Lava gespeichert.
Kurz überprüfte ich mein Make-Up im Rückspiegel. Wenn ich mit meiner bahnbrechenden Story die Herzen der Leserinnen und Leser erobern wollte, wenn man Name unter Leitartikeln stehen sollte, wenn mir Ruhm und Ehre zuteilwerden sollten, musste ich jetzt beginnen. Es gab kein Zurück mehr, so viel stand fest.
Vor einigen Tagen bekam ich die Chance, über Deutschlands härteste Gangs in einer der größten Boulevardzeitungen des Landes zu berichten und nun hatte ich Schiss? Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein.
Immerhin bekam nicht jeder die Chance, kurz nach dem Studium eine so große Reportage zugeschustert zu bekommen. Mein Chefredakteur, Marc von Stolten, traute mir diese Aufgabe zu und wurde nicht müde zu erwähnen, dass es mein Start auf der Überholspur sein könnte. Wenn ich nur lieferte …
Um über die Clans in Deutschland zu berichten, brauchte ich aber erst einmal Kontakte. Die Caled-Familie machte ich als guten Anhaltspunkt aus. Immerhin gehörte sie zu den größten Clans, sie waren Besitzer von mehreren Clubs, Shishabars und Lebensmittelläden und man munkelte, dass Mehmet, der Sohn ihres Oberhaupts, gerne ins Reden kam, wenn ihm hübsche Mädchen gegenübersaßen.
»Meine Chance«, wisperte ich noch einmal gedankenverloren und mahnte mich zu Ruhe.
Ich musste nur Einlass in einen der Clubs kriegen, den Kontakt herstellen, ihn betrunken machen, ein wenig flirten und schon hatte ich meine Story und der Pullitzer-Preis kam in greifbare Nähe.
Mit einem letzten Ruck stieg ich aus. Sofort benetzte der Regen meine weiße Bluse. Innerhalb von wenigen Lidschlägen war sie durchsichtig. »Na, großartig!«
Ein schwarzer BH schimmerte leicht durch den Stoff. Andererseits, vielleicht war es auch ein Vorteil, wenn man etwas nuttiger aussah. Dabei war genau das eigentlich gar nicht mein Stil und ich war froh, in dicken Pullis und Jeans vor dem Laptop zu hängen. Eine kleine Tasche mit Aufnahmegerät musste reichen, um den Erstkontakt herzustellen.
Ungewohnt auf High-Heels zu gehen, stolzierte ich mehr oder weniger stilvoll zum Eingang der Disco. Schon als ich den Haupteingang erreichte und die wummernden Bässe meinen Körper in hauchzarte Vibrationen versetzten, erkannte ich, dass ich vielleicht nicht die richtige für den Job war.
Dutzende Augenpaare waren auf mich gerichtet. Ich sah aus, wie ein nasser Pudel, meine blonden Locken ließen sich nur schwer bändigen und unsicher auf den Schuhen, musste ich ein interessantes Bild abgeben.
»Du hast dich verlaufen, Bambi«, grollte einer der Türsteher, ehe er zu seinem Partner etwas auf Türkisch sagte. Die Menschen um ihn herum lachten und auch ich zwang mir ein Lächeln ab.
Bloß nichts anmerken lassen!
»Ich bin verabredet. Mit Mehmet?« Meine Stimme brach beinahe, so dünn war sie.
Dabei fiel mir auf, dass die meisten Damen eher südländischer Herkunft waren, genau wie ihre Begleiter und alle anderen Gäste der Disco. Nur ich und meine hellblonde Pracht stachen daraus hervor. Andererseits war es genau das, was dem Türsteher dazu veranlasste, zum Handy zu greifen und mit jemandem Worte in seiner Landessprache zu wechseln.
Mit einem breiten Grinsen und sehr zum Missfallen der anderen Gäste, welche noch an der Tür ausharren mussten, öffnete er die samtene Kette. »Du wirst erwartet, Bambi. An der Bar bekommst du Freigetränke.« Er griff ohne zu zögern an meine Bluse, öffnete einen Knopf, so dass der Ansatz meines schwarzen BHs zum Vorschein kam. »Viel Spaß. Ich hoffe, du hast dir das gut überlegt.«
War das eine Warnung? Oder gar keine Drohung? »Ja, danke«, hauchte ich und war noch etwas verwirrt, da der Mann mir noch einen Klaps auf den Po gab.
Während ich den Club betrat, fing die Meute hinter mir an zu johlen. Wussten sie, was nun passieren würde? Ich war es nicht gewohnt, dass Männer mich auf diese Weise anpackten. Schon alleine, dass der Typ einfach an meinen Busen griff und einen Knopf öffnete, damit ich noch reizvoller aussah, löste etwas in mir aus, was ich mir nicht erklären konnte.
Eine diffuse Mischung aus Angst und Lust vor dem Kommenden flutete meinen zierlichen Körper. Ich straffte mein Kreuz, zwang mich an den Anwesenden vorbei und schlich durch die dunklen Gänge, während die Musik immer lauter wurde.
Im Hauptraum hämmerte der Bass erbarmungslos. Lichteffekte zuckten, ein leichter Nebel lag in der Luft, während verschwitzte Leiber wie in Ektase tanzten. Es war so voll, ich musste mich zwischen aufgetakelten Frauen und breitschultrigen Männern hin durchquetschen. Mit meinen blonden Haaren fiel ich mehr auf, als ich wollte. Nicht nur einmal spürte ich eine Hand an meinen Po, meinen nackten Beinen oder sogar an meinen Busen.
Unter anderen Umständen wäre ich sofort geflüchtet. Diese aufgeheizte Stimmung konnte doch nur eskalieren, andererseits wollte ich die Story um jeden Preis. Also setzte ich meinen Weg fort, schlug die Arme um meinen Körper und suchte mir einen freien Platz an der Bar.
Ich bekam nur Sekunden, um die wild feiernden Besucher auf mich wirken zu lassen.
»Wir sind also verabredet?«
Ich drehte mich um uns sah in das Gesicht von Mehmet Caled. Mir blieb fast das Herz stehen! Über Wochen hatte ich alles über ihn gelesen, sogar versucht an Ermittlungsakten heranzukommen. Er schwebte mit einem Bein im Knast, war in Geldwäsche und Clangeschäfte verwickelt und doch schien er irgendwie alles unter Kontrolle zu haben.
Dazu war er noch größer und trainierter, als auf den Fotos in den Zeitungen.
»Ja … ja«, stammelte ich und wollte ihm die Hand reichen, die er jedoch ignorierte. »Ich bin Jenny und wollte dich kennenlernen.«
»So, wolltest du das?«, sagte er ruhig, dabei drang seine Stimme mühelos durch die Musik. Mit einer Handbewegung orderte er zwei Getränke und sah tief in meine blauen Augen. »Warum?« Er stieß mit mir an.
Mir blieb nichts anderes übrig, als zu trinken. »Verdammt, was ist das?« Ich prustete, so dass er näher kommen musste, um meinen Rücken zu streicheln. »Ist das Kerosin?«
»Eine Spezialmischung«, sagte er unverhohlen. »Nur