Es geht hier heute allerdings nicht darum, die Stilunterscheide zu zeigen, sondern mit den Folgen der Stilunterschiede, also mit den etwas anderen Belastungen als in den genannten Sportarten, umzugehen. Cross-Skating unterscheidet sich vor allem durch…
eigene Bremstechnik, meist durch Wadenbremsen
mittlere bis hohe Arbeitswiderstände, die mit zunehmendem Tempo deutlich ansteigen, sogar etwas stärker noch als auf Kunststoffrollen oder auf perfekter Schneepiste
mittlere bis grobe Erschütterungen treten auf, keine Vibrationen, wie auf Kunststoffrollen, aber Cross-Skating ist auch nicht so erschütterungsarm, wie Ski-Skating. Das ist gewöhnungsbedürftig, hat aber auch Vorteile.
der Sprunggelenkbereich wird auf eine ganz spezielle Art und Weise stabilisiert
anderes Beinabdruckverhalten, das sogar mitunter einen kurzfristig geringeren Leistungseinsatz der Beine zur Folge haben kann als auf Schnee
eine spezielle Führung des Sportgerätes, die eine andere Belastung der beteiligten Muskelgruppen verursacht
„harter“ Stockeinsatz, viel härter als im Schnee, aber dadurch ist in der Regel die Oberkörperbelastung höher
grundsätzlich andere geometrische Verhältnisse durch andere Abmessung der Sportgeräte (auch durch längere Stöcke) und andere ergonomische Grundlagen
kein Kanten- und Flächeneinsatz gegenüber dem Skating-Skilauf, überhaupt benötigt man Bodengefühl statt Schneegefühl
etwas andere Haltung und Schwerpunktlage als auf ähnlichen Sportgeräten
Für und wider „Grundlagen-Ausdauertraining“
Im Ausdauersport wird eigentlich fast immer vom Grundlagenausdauertraining gesprochen. Beinahe schon zu oft, denn Kilometer sind längst nicht alles, korrekte Kilometer aber fast alles. Das bedeutet, dass kein Kilometer in schlechtem Stil oder nach einer wenig effizienten oder sinnvollen Trainingsmethode gefahren werden sollte, weil dies kontraproduktiv für das Trainingsergebnis wäre. Wenn es also einmal gar nicht richtig läuft, ist ein Abkürzen des Trainings keine Schande, sondern vernünftig. Es leuchtet daher ein, dass die eigentliche Grundlage des Cross-Skating-Trainings, das Techniktraining ist. Die „Basis“ der Leistung, unter der so oft die Grundlagenausdauer verstanden wird, ist also nicht vorrangig die reine Ausdauer, sondern ein bis zum Ende des Trainingsreizes korrekt durchgehaltener Stil. Dieser Trainingsreiz kann beim Intervalltraining einige Sekunden bis Minuten lang dauern, beim Ausdauertraining aber mitunter Stunden lang. Ohne Technikgrundlage ist aber ein reines Ausdauertraining, wie auch Tempotraining recht ineffizient und sollte gar nicht erst begonnen werden. Technik und Stil sind aber nicht Thema des Beitrages und ein vorhergehendes Üben wird hier dem Training unbedingt vorausgesetzt. Auch die so genannte Grundlagenausdauer, die man möglicherweise in anderen Sportarten erworben hat, nutzt einem beim Cross-Skating nicht allzu viel, denn die Fehler (Fehlbelastungen/Überlastungen, Ineffizienz = Tempoverlust, Sicherheitrisiken) passieren überwiegend auf Grund einer nicht ausreichend durchgehaltenen sportartspezifischen Ausdauer. Und diese spielt sich, nicht allein in den Muskeln, sondern sogar zum großen Teil im Kopf ab – nein, nicht eingebildet, sondern motorisch.
Warum hier im Folgenden nicht vorrangig Grundlagen-Ausdauertraining aufgeführt wird? Weil Ausdauertraining die leichteste Trainingsmethode auf Cross-Skates überhaupt ist, sie ergibt sich praktisch automatisch und muss kaum speziell forciert werden. Bei ehrgeizigen Cross-Skatern ist sogar eher das Gegenteil der Fall, es wird dann oft zu viel und zu gleichförmig in diesem Grundlagen-Ausdauerbereich trainiert. Doch Monotonie ist der natürliche Feind der sportlichen Weiterentwicklung. Daher muss man nur ganz am Anfang zusehen, dass man eine bestimmte Belastungsdauer im Training erreicht. Wenn man einmal so weit ist – und das geht schnell – ist das eigentliche Ausdauertraining, kaum noch ein wirkliches Problem. Wichtig ist sogar oft das setzen von gezielten Trainingspausen und trainingsärmeren Phasen, wenn man sonst mit viel Lust und Leidenschaft trainiert. Diese Trainingsmotivation darf man auch nicht verpulvern indem man immer so viel wie möglich trainiert. Es ist auch nicht so, dass die Trainingswirkung und die Gesundheit ins unendliche steigern lassen, wenn nur immer mehr und mehr trainiert, auch dabei sollte man sich vernünftige Grenzen setzen.
Fortsetzung in Artikel 199
Kurz-Ski-Skating – die Spaß-Alternative
Artikel 148, 26. Januar 2013 von Frank Röder
Abb.: Kurz-Ski-Skating auf Skateslidern
Zu Anfang sei gleich gesagt, dass Kurzski der verschiedensten Bauarten niemals mit echten Langlaufskiern konkurrieren können. Dafür wurden Langlaufski viele Jahrzehnte lang zu konsequent weiterentwickelt um Kurz-Skier als Ausdauersportgeräte auch nur annähernd vergleichbar wären. Aber Kurzski sind gegenüber den Cross-Skates in der Handhabung gar nicht so viel anders, besonders die ähnliche bis etwas größere Länge fühlt sich für uns Cross-Skater schon irgendwie bekannt an. Die Fersen müssen bei dieser Baulänge der Sportgeräte am Ski fixiert sein, mit einer Klappbindung würde man die kurzen Ski teilweise einfach nur „im Boden fest treten“, was bei den kürzeren Geräten auch ohne Klappbindung schon einmal passieren kann und wie man das auch von Cross-Skates mit Klappmechanismius bereits kennt.
Sehr bekannt sind inzwischen Fun-Carver, Snow-Blades, Ski-Blades und vielleicht die Urväter, die Big-Foots. Diese Ski sind vorrangig für Abfahrten und Tricks entwickelt worden, eignen sich aber trotzdem besser als längere Alpinski zum Ski-Skating, weil sie leichter und handlicher sind. Die Drehfreudigkeit dieser Ski kann aber auch schon wieder zum Problem werden, denn bei einem ruhigen Skating-Schritt möchte man einen Ski, den man nicht ständig aktiv stabilisieren muss, damit er geradeaus läuft. Ich habe mich daher dafür entschieden hier speziell die Skateslider als „Skating-Ski“ vorzustellen. Die möglichen Tricks in der Abfahrt wollen wir einmal außen vor lassen. Normale Kurz-Ski sind zwischen 80 und 99 cm lang. Die Big-Foots sind mit 60 cm schon recht kurz, aber Skateslider unterbieten mit gut 53 cm Länge auch diese. Davon liegen dann gut 45 cm Länge auf dem Schnee auf, was dem Radstand kurzer Cross-Skates entspricht.
Die Skateslider haben, im Gegensatz zu den geschwungenen Carving-Kanten der anderen Kurz-Ski, ganz gerade Skikanten (wie Langlauf-Ski) und haben dadurch noch einen akzeptablem Geradeauslauf beim Abstoß. Unfreiwillige plötzliche Dreher passieren seltener, aber der direkte Vergleich mit Langlauf-Skikern ist trotzdem kaum angebracht. Die Skateslider sind dazu mit durchgehend 8 cm Breite auch noch relativ schmal, was eine sehr kleine Schneeauflagefläche ergibt, kaum mehr als drei Knäckebrotscheiben. So kann man auch auf gewalzten Pisten, gelegentlich beim Abstoßen, plötzlich in den Schnee einbrechen. Der Ski steckt dann einfach etwas tiefer im Schnee und die logische Folge ist oft eine Rolle vorwärts. Hier muss man mit den langen Stöcken etwas aufpassen, dann ist das doch mehr lustig als ein wirkliches Problem. Durch diese Eigenschaft sind die Gleiteigenschaften auch recht bescheiden, grob geschätzt muss, im Vergleich zu Skating-Skiern, gut den doppelten Gleitwiderstand überwinden. Für Anfänger im Ski-Skating könnte also die eigene Leistungsfähigkeit