Michael Schenk
Sky-Navy 05 - Das schweigende Schiff
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 2 Auf der Suche nach dem großen Fund
Kapitel 3 Das schweigende Schiff
Kapitel 4 Station auf „Digger´s Dream“
Kapitel 6 Im neuen Asteroidenfeld
Kapitel 7 Ein riskanter Ausweg
Kapitel 10 Nur wer wagt, der gewinnt
Kapitel 19 Das Rettungs-Kommando
Kapitel 23 Suchen und zerstören
Kapitel 1 Das Versteck
Sky-Navy 5
Das schweigende Schiff
Military Science Fiction
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2017
Herndaskar, Zweischiff der Norsun
Das Zirpen der Akustikanlage wurde hörbar und von einem leisen Zischen begleitet, als der Pheromonzerstäuber jenen Duftstoff versprühte, der jeden Norsun schon seit Jahrtausenden sofort alarmierte. Der diensthabende Seher in der Zentrale der Herndaskar blickte auf den runden Bildschirm der Ortung. Die Nickhäute legten sich kurz über die beiden Facettenaugen, als er drei blinkende Punkte im äußersten Erfassungsbereich entdeckte. Seine beiden Fühler an der Stirn bewegten sich nervös, während sein Pheromonstachel am Hinterleib unbewegt im Köcher des Sitzes ruhte. Der Seher interpretierte die Zusammensetzung der Duftstoffe und stellte dann die Verbindung zum Kommandanten her.
„Diensthabender Seher an das Hoch-Wort des Schiffes: Herr, ich habe drei unbekannte Objekte im äußersten Erfassungsring.“
Der Kommandant, bei den Norsun traditionsgemäß als „Hoch-Wort“ bezeichnet, da er in der Befehlskette das entscheidende Wort zu fällen hatte, strich kurz über seine Fühler. „Keine Identifikation, Seher?“
„Nein, Herr. Anbetracht unserer Situation wage ich es nicht einen aktiven Spürstrahl auszusenden, wodurch mir nur die passiven Spürer bleiben.“
„Dein Handeln ist überlegt und angemessen“, lobte der Kommandant. „Drei Objekte… Mit welchem Kurs?“
„Wenn sie ihn nicht ändern, dann kommen sie uns sehr nahe.“
„Es können keine eigenen Schiffe sein“, überlegte Buron, der dem Schiff als Kommandant diente. Wie alle Norsun trug er eigentlich eine Nummer hinter seinem Namen, der die genaue Identifikation beinhaltete, doch bei der kleinen Besatzung der Herndaskar war dies nicht erforderlich. „Jedes fremde Schiff bedeutet eine mögliche Gefahr. Vielleicht sind es sogar Walzen der Negaruyen… Seher, löse Alarm für die Flugmannschaft aus. Ich komme in die Zentrale. Bis dahin belasse das Schiff im Schweigemodus. Wer das da draußen auch sein mag, er darf uns nicht entdecken.“
„Ja, Hoch-Wort“, bestätigte der Seher.
Zirpen und Pheromone wurden nun in allen bewohnten Räumen ausgelöst. Die 217 Norsun der Besatzung eilten auf ihre Manöverstationen. Die Norsun beherrschten die interstellare Raumfahrt seit über vierhundert Jahren und hatten sich an die Erfordernisse des Weltraums gewöhnt. Ursprünglich bestand ihre Bekleidung lediglich aus Gürteln, die unterschiedlich beschaffen waren und für verschiedene Zwecke eingesetzt werden konnten. Die Besatzungen der Schiffe trugen inzwischen einteilige Bordoveralls, die mit wenig Aufwand zu einem Raumanzug wurden.
Die Norsun waren humanoid und ähnelten auf große Entfernung in Körperbau und Größe einer menschlichen Gestalt. Zwischen Oberkörper und Unterleib befand sich allerdings eine deutliche Verengung und die Gliedmaßen waren länger, als die eines Menschen. Der Kopf war elliptisch, wurde von zwei großen Facettenaugen beherrscht, in deren Mitte sich jedoch zwei senkrechte Schlitzpupillen befanden. An Stelle der Nase gab es einen kurzen Rüssel, welcher der Nahrungsaufnahme diente. Der darunter befindliche Mund war ein schmaler senkrechter Schlitz und diente der Atmung und akustischen Kommunikation. Auf dem Kopf ragten zwei kurze Fühler auf, die