Doch wie selten sehen wir in der Dunkelheit, die uns begegnet, ein verirrtes Licht, wie selten schaffen wir es durch die Welt hindurch, uns selbst zu erkennen oder die geistige Dimension hinter der stofflichen wahrzunehmen. Der prinziplose Pol weist den Weg zu dem, was Prinzip hat und zeugt auf invertierte Weise, über eine Negativbestimmung, von dem, was ist. Doch der Weg zum Prinzip kann schwer sein, da wir in einem mütterlichen Beziehungsverhältnis zur Prinziplosigkeit stehen, denn schließlich haben wir diese hervorgebracht, indem wir uns vom Prinzip abwandten, und an das, was wir hervorgebracht haben, müssen/möchten wir glauben. Man glaubt an das, was man erschaffen hat, wodurch man sich seinen Auswirkungen ausliefert. Der prinziplose Pol ist ein sich selbst abschaffendes Prinzip, denn je weiter man sich in ihn vertieft, desto näher kommt man der Auflösung desselben entgegen. Ab dem Punkt, ab dem der prinziplose Pol meint, seine Absolutheit erreicht, und seine oppositionellen Gegenspieler auf ewig beseitigt zu haben, löst er sich auf, denn sein Sein ist das Sein seines Gegenteils. Sobald etwas innerhalb eines prinziplosen Pols hinterfragt wird, und man diese Frage konsequent, bis in ihre Letztendlichkeit weiterdenkt, folgt daraus ein Rausschmiss als dem Gesamtsystem der Prinziplosigkeit. Das heißt, in der Hineinsteigerung und dem Versuch der Absolutsetzung des prinziplosen Pols, löst sich dieser auf und gibt den Blick frei auf das, was immer schon war. Der prinziplose Pol ist ein konstruierter Pol, der über das So-Sein des prinzivollen Pols konstruiert worden ist, doch keine Konstruktion, kein Modell, keine Theorie, kein “Meta“ ist in der Lage, das zu erfassen und zu ersetzten, was es zu erfassen versucht. Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass eine Konstruktion des Umkonstruierten ihr Gegenteil ist, und letztlich ist ja auch der prinziplose Pol die Invertierung von dem, was Prinzip hat. Jede Theorie über das So- Sein eines Geistes muss zu deren Gegenteil werden, auch wenn sie noch so präzise ist. Diese Konstruktion von etwas ist nicht selten der Schleier, der die Erfahrbarmachung von diesem gleichnamigen Etwas verhindert. In unserer selbst erschaffenen, chaotischen Komplexität tausender Theorien und Konzepten meinen wir dann, dass die Erfahrbarmachung nur daran scheitert, dass unsere Theorie über das Phänomen nicht präzise genug konstruiert worden ist. Im Einssein gibt es keine Komplexität, kein Chaos. Und alle Komplexität basiert darauf, dass man etwas auf etwas unmittelbar Einfaches konstruiert. Etwas Konstruiertes steht im Gegensatz zu etwas Prinzipiellem, denn das Prinzipielle ist für sich, das Konstruierte jedoch nur für den, der es konstruiert hat . Das eine kann eine transpersonale Wirklichkeit für sich beanspruchen, das andere ist ein Gedanke in einem von Vielheit verwirrten Geist.
Jede chaotische komplexe Verworrenheit, in die sich ein gespaltener Geist hineinbegibt, sorgt dafür, dass die eigene Gespaltenheit und die damit einhergehenden Prinziplosigkeiten aufrecht erhalten werden. Wer im Chaos, also in der Prinziplosigkeit, Gesetze aufstellt, und sie für Ordnung hält, der übersieht die chaotische Ausgangsbasis, aus der zwangsläufig chaotische Gesetzmäßigkeiten geboren werden. Alle materiellen Gesetze innerhalb von Raum und Zeit sind chaotische Gesetze, die einer in sich konsistent schlüssigen Ordnung folgen, sich aber beim ersten Aufscheinen von dem, was Prinzip hat, als chaotische Unordnung entlarven. Keines der von uns geschaffenen Gesetze innerhalb der relativen Realität bleibt bestehen, wenn sich das Prinzip der Wachheit offenbart. Das Vergehen des prinziplosen Pols fordert das Wiederauftauchen des nie verschwundenen Prinzips.
Tod lässt Leben entstehen, Inhalt lässt Form entstehen, aber nie umgekehrt, denn Inhalt ist immer zur Gänze vorhanden, und so lange wie das eine Inhaltsprinzip unabhängig der Form gesehen werden kann, ist alles in Ordnung.
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