„Warum kann ich denn nicht gleich in diese höhere Dimension aufsteigen?“, wollte Patrick wissen.
„Um in diese höheren Lichtwelten aufsteigen zu können, ist es zuerst nötig, dass du dich von einigen irdischen Bindungen löst, in die du noch verstrickt bist. Du bist auch noch wie die meisten anderen von menschlichen Bedürfnissen und Wünschen abhängig, von denen du frei werden darfst. Je heller und klarer es in dir wird, desto mehr erweitert sich dein Bewusstseinshorizont.“
„Ich weiß, ich wollte noch unbedingt meinen Doktor machen, promovieren. Das war mein sehnlichster Wunsch. Sonst hat mich nichts mehr auf dieser Erde gehalten, außer der Liebe zu meiner Mutter. Zum Glück gab es eigentlich nichts, von dem ich körperlich oder seelisch abhängig gewesen wäre, von dem ich jetzt Mühe hätte, es loszulassen.“
„Da kannst du dich wirklich glücklich schätzen. Auf diese Seelen kommt nämlich eine besondere Anstrengung zu, die ähnlich wie bei einer Entziehungskur zu Entzugserscheinungen führen kann, zwar auf rein geistiger Ebene, aber darum nicht weniger schmerzhaft. Deshalb werden diese Seelen ganz bestimmten heilenden Maßnahmen zugeführt. Oft sind hier jedoch noch einige „Extrarunden“ in Form von Inkarnationen nötig, in denen die Seele immer wieder überprüfen kann, inwieweit sie das Gelernte schon praktisch umsetzen konnte. Menschen sollten sich also zu Lebzeiten gut überlegen, ob sie jedem spontanen Wunsch oder jeder momentanen Lust unkontrolliert nachgeben. Es ist mühsam, diese nach dem Tod wieder abarbeiten zu müssen, denn der Mensch ist nach seinem Übergang eben nicht automatisch erleuchtet, wie du selbst erfahren hast. Er ist immer noch der Gleiche wie zuvor, der Stamm liegt sozusagen genauso, wie er gefallen ist, und seine Gesinnung bleibt nach wie vor dieselbe. Seine bisherige Innenwelt wird nun zu seiner Außenwelt, nach dem geistigen Gesetz: „Wie innen, so außen.“ Er trifft hier nichts anderes an, als was er vor seinem irdischen Tod in Gedanken, Worten, Werken, Gefühlen, Ansichten und Meinungen in sich trug. Es begegnen ihm sozusagen Projektionen seiner Taten. Der Tod ist bloß ein Wechsel von einem Raum in einen anderen.“
„Was gibt es denn noch für Bereiche in den höheren Welten, und wie kann ich mir diese vorstellen?“, wollte Patrick wissen.
„In der diesseitigen und jenseitigen Welt ist alles in ständiger Bewegung und Schwingung. Vom einfachsten Atom bis zu den entferntesten Sternensystemen ist alles in ständiger Bewegung und Schwingung. Diese Schwingungssphären bestehen nebeneinander oder, besser gesagt, ineinander und beeinträchtigen sich nicht gegenseitig. Sie unterscheiden sich lediglich durch die Höhe und Tiefe ihrer Frequenz und somit durch die Anzahl und den Abstand ihrer eigenen Schwingungswellen. Je bewusster jemand ist, desto höher ist seine Eigenschwingung. Es ist also deine Eigenschwingung, die dafür verantwortlich ist, in welcher Dimension du dich aufhältst. Jeder geistige Fortschritt führt zu einer Schwingungserhöhung und ermöglicht dadurch den Aufstieg in eine höhere Dimension.
Diesseits und Jenseits unterscheiden sich also nur durch ihre Schwingung oder Frequenz. Eine niedere Frequenz kann in der Regel eine höhere Schwingung nicht durchdringen. Es ist aber möglich, dass ein höherer Wellenbereich einen niederen überwindet. Seelen, die also eine höhere Eigenschwingung aufweisen, können daher ungehindert in tiefere Sphären hinuntersteigen, während dieses umgekehrt nicht möglich ist. Das ist mit der Einschränkung gemeint, die sich auf den geistigen Entwicklungsstand oder den Schwingungsbereich der Seele bezieht.
Noch nicht so weit entwickelte Seelen bzw. Seelenanteile „bevölkern“ die unteren astralen Ebenen zwischen der irdischen Welt und den höheren Dimensionen. Die Energie in diesen niedrigen Ebenen ist dichter und ähnelt in ihrer Schwingung sehr der irdischen Welt. Die Seelen stecken dort oft noch in Urteilen, Vorurteilen und spiritueller Unwissenheit fest. Sie wollen oder können nicht in eine höhere erweiterte Welt des Lichts aufsteigen, da sie sich noch stark zu der irdischen Energie der materiellen Erde hingezogen fühlen.
Gleichzeitig sind sie jedoch auf einer anderen Ebene ihres Seins bereits „erleuchtet“, wie du es nennen magst, und im höchsten Licht.
Da es in der Seelenheimat, wie du weißt, keine Zeit gibt, ist alles bereits vorhanden, alle möglichen Ergebnisse, alle Varianten deines Selbst sind bereits existent.
Es gibt unendlich viele Bereiche oder Ebenen, die sich nur durch ihre Frequenz oder Schwingung und durch die Intensität des Lichtes unterscheiden. Alle Bereiche existieren nicht wirklich getrennt voneinander, sondern befinden sich quasi im selben Raum und überlagern sich. Aus Sicht der Seelen haben sie Grenzen, die sich in etwa so darstellen, dass sich bei Annäherung höhere und niedere Bereiche ein- oder ausblenden. Die erste Sphäre ist die Astralsphäre, in der du dich jetzt befindest.
Alles, was in der physischen Welt geschaffen wurde, auch alle Ideen und Inspirationen, alle großen Werke der Literatur, der Poesie, der Musik oder auch wissenschaftliche Erfindungen und Fortschritte in jeglichem Bereich werden in den höheren Regionen der Geistigen Welt erschaffen und nehmen ihren Weg über die niederen Ebenen bis in die irdische Welt. Alle Ideen stellen also eine Verbindung von den höheren zu den niedrigeren, zu den dichteren Sphären, dar. Nichts wurde jemals in der physischen Welt geschaffen, das nicht zuvor seinen Anfang in der Geistigen Welt genommen hat.
„Im Anfang war das Wort“, heißt es in der Bibel der Menschen, was eine sehr passende Umschreibung hierfür ist. Zuerst das geistige Konstrukt, der Plan, die Inspiration, dann die praktische Umsetzung und Manifestation in der physischen Welt.
Die höchste Sphäre ist die Lichtsphäre, auch Christus-Sphäre genannt. Seelen in dieser Dimension leben in vollkommener Freude und Harmonie und befinden sich auf der Ebene spiritueller Weisheit und vollkommener Bewusstheit. Jede Seele empfindet sich eins mit der einen Quelle, und es herrscht nur noch reinste Liebe. Die Seelen besitzen dort einen Geistkörper, der äußerst leicht und strahlend hell ist. Sie strahlen von innen heraus im hellen Eigenlicht, was für einen vollkommen geläuterten Seelenzustand spricht. Wer diese Entwicklungsstufe erreicht hat, hat das Rad der Wiedergeburt verlassen.
Jetzt aber bringe ich dich an den Ort der Erholung, der Regeneration und des Erinnerns. Deine lange und schwere Erkrankung hat in deinem Energiesystem Spuren hinterlassen. All das Schwere, was dich so belastet hat, all die körperlichen und seelischen Schmerzen, die da waren, darfst du nun wieder loslassen. Dort kannst du dich erholen und von irdischen Bindungen langsam lösen. Du erfährst dort eine Stärkung durch feinstoffliche Energiezufuhr.“
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Ort der Erholung
Patrick befand sich in einem großen Gebäude mit unzähligen Betten, das ihn an ein Krankenhaus erinnerte. In den Betten lagen Menschen umringt von Lichtwesen, die ihnen gezielt Lichtenergie in Form von allen vorstellbaren und unvorstellbaren Farbstrahlen, Licht, Klang und Energiestrahlen zufließen ließen.
Patrick lag in einem bequemen Bett und blickte nach oben. Über ihm erstreckte sich eine große, runde Kuppel, und farbiges Licht strahlte aus etwas heraus, das aussah wie unzählige kleine Fenster, die sich oben an der Decke befanden, hinein in die Halle. Dieses allfarbige Licht verursachte in ihm wunderbare Lichtströme der Erneuerung. Wellen von Farben und Energie durchströmten und umgaben ihn.
Immanuel leitete einen Prozess der Energieerneuerung ein. Patricks Energiehaushalt war durch die lange Krankheit stark geschwächt. Diese machtvolle Energiezufuhr fühlte sich an wie eine herrliche Reinigungsdusche nach einem harten Arbeitstag, nur noch wesentlich intensiver. Jede Zelle seines feinstofflichen Körpers wurde mit dieser Energie aufgeladen, und seine Erinnerung kam immer mehr zurück.
Eine Vielzahl spiritueller Helfer und Heiler widmete sich nun seiner Heilung und Energiesanierung. Die Energien von Licht, Farbe und Klang halfen bei der Heilung seines Energiekörpers.
Patrick betrachtete staunend seinen jetzigen feinstofflichen Körper. Von den Spuren all der schweren Operationen, der langen Erkrankung war nichts mehr zu sehen, das war ihm bis dahin noch gar nicht aufgefallen.