Allerdings konnte Emma trotzdem stürzen. Das passierte tatsächlich auch. Emma fuhr auf dem Gehweg. Sie näherte sich einem Bordstein. Dort ging es ein paar Zentimeter nach unten. Emma musste bremsen. Doch das Bremsen musste Emma noch üben. Emma fuhr den Bordstein herunter. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und stürzte.
Emma verletzte sich nur leicht. Es gab ein paar kleine Schürfwunden. Das war alles. Emmas Eltern pusteten und der Schmerz war weg. Anschließend halfen Emmas Eltern ihr auf. Nun wurde das Bremsen intensiv geübt. Noch einmal wollte und sollte Emma nicht stürzen, weil sie nicht bremsen konnte.
Emma übte das Bremsen fleißig. Das Bremsen stellte kein Problem mehr da. Jetzt musste Emma nur noch sicher im Fahren werden. Das war am Anfang noch ein kleines Problem. Doch wie heißt es so schön: Übung macht den Meister. In diesem Fall heißt es natürlich Übung macht die Meisterin. Emma wurde Meisterin im Rollschuhfahren. Nur bei Schnee fuhr Emma nicht. Das konnte gefährlich werden. Meisterin im Rollschuhfahren bei schönem Wetter reicht doch, oder?
Zweiter Dezember
Es war einmal ein Mädchen, das Mia hieß. Wie jedes Kind bekam auch Mia Ende November einen Weihnachtskalender geschenkt. Ab dem ersten Dezember öffnete Mia jeden Tag eine Tür ihres Weihnachtskalenders. Gestern fand Mia einen Rollschuh aus Schokolade in ihrem Weihnachtskalender. Was durfte es heute sein?
Mia öffnete am Morgen die Augen. Sogleich schlug sie die Bettdecke weg und lief zu ihrem Weihnachtskalender. Mia suchte die Zahl Zwei. Dahinter verbarg sich die heutige Schokolade. Mia brauchte einige Zeit, die Zahl zu finden. Beim ersten Überfliegen des Weihnachtskalenders fand Mia die Zahl nicht. Erst beim zweiten, genauerem Hinsehen entdeckte Mia die Zahl Zwei.
Mia öffnete die Tür. Sie nahm das Stück Schokolade heraus. Noch konnte Mia nicht erkennen, was die Schokolade zeigte. Doch das änderte sich schnell. Mia drehte das Stück Schokolade um. Nun erkannte Mia das Motiv der Schokolade. Es war ein Motorrad.
Mia meinte, das Motorrad sah aus wie das Motorrad ihres Vaters. Mias Vater besaß ein echtes Motorrad. Es war schwarz. Ab und zu durfte Mia mitfahren. Mias Vater nahm Mia auf einigen Touren mit.
Mia war sich sicher, wenn sie groß ist, würde sie auch ein Motorrad haben. Ihr Motorrad durfte natürlich nicht schwarz sein. Schwarz war keine schöne Farbe. Mia liebte die Farbe Pink. Mias Motorrad musste pink sein.
Mia würde ihr pinkes Motorrad in der Garage parken. Das Motorrad von Mias Vater stand auch dort. Das Motorrad stand neben dem Auto, das Mias Mutter gehörte. Die Garage war groß. Platz für Mias Motorrad gab es, da war sich Mia sicher.
Das Motorrad wäre in der Garage vor Wind und Wetter geschützt. Der Regen könnte zwar am Garagentor anklopfen, in die Garage würde der Regen aber nicht kommen. Auch der Schnee würde draußen bleiben müssen.
Wenn draußen schönes Wetter wäre, würde Mia ihr Motorrad aus der Garage holen. Sie würde eine kleine Spritztour machen. Ihr Vater wäre ab und zu mit seinem Motorrad auch dabei. Es würde erst einmal raus aufs Land gehen. In der Stadt fuhr es sich nicht so schön. Es gab ständig Ampeln. Sie zeigten oft Rot. Es gab in der Stadt viele Kreuzungen. Oft würde Mia geradeaus fahren. Nur selten würde Mia abbiegen. Dann würde Mia aber langsam sein. Es gab schließlich andere Verkehrsteilnehmer, die Vorrang hatten. Mia musste die Fußgänger vorlassen, die die Straße überquerten.
Draußen auf dem Land war es schöner. Auf dem Land gab es viel weniger Ampeln. Mia musste seltener bremsen. Außerdem gab es auf dem Land einige Kurven. Besonders das In-die-Kurve-legen machte Mia Spaß. Das konnte Mia wirklich nur auf dem Land tun.
Am Schönsten wäre es auch, ohne Helm zu fahren. Mias Haare würden im Wind flattern. Das wäre bestimmt ein tolles Gefühl. Das dachte sich zu mindestens Mia. Mia fuhr bisher noch nie ohne Helm. Das war auch viel zu gefährlich. Ohne Helm konnte viel passieren. Nur mit Helm durfte Mia mit ihrem Vater fahren. Nur mit Helm würde Mia selber Motorrad fahren.
Mia würde sich aber gerne vom Weihnachtsmann wünschen, mal ohne Helm zu fahren. Nur einmal würde Mia wissen wollen, wie es sich anfühlt. Ob der Weihnachtsmann ihr den Wunsch jemals erfüllen würde? Mia wusste es nicht. Mia hoffte es nur. Hoffen wir mit ihr, dass der Weihnachtsmann es ihr einmal ermöglicht - natürlich nur, wenn die Motorradfahrt sicher wäre.
Dritter Dezember
Es war einmal ein Mädchen, das Hannah genannt wurde. Hannah liebte Weihnachten. Jedes Jahr konnte sie den Heiligen Abend kaum erwarten. Glücklicherweise gab es einen Weihnachtskalender. Der Weihnachtskalender half Hannah geduldig zu sein.
Hannah öffnete jeden Dezembertag eine Tür ihres Weihnachtskalenders. Jeden Tag entdeckte Hannah ein anderes Motiv. Am ersten Dezember sah Hannah einen Rollschuh aus Schokolade. Gestern sah und verspeiste Hannah ein Motorrad aus Schokolade. Und heute?
Hannah ging am frühen Morgen zu ihrem Weihnachtskalender. Er stand wie immer neben ihrem Bett auf dem Nachttisch. Da Hannah rechts aus dem Bett stieg, musste sie einmal um das Bett laufen, um zum Weihnachtskalender zu gelangen. Auf die Idee, einfach übers Bett zu steigen, kam Hannah bisher nie. Wenn sie rechts aus dem Bett ausstieg, lief Hannah immer einmal rundum ihr Bett.
Am Weihnachtskalender angekommen, nahm Hannah den Weihnachtskalender in die Hand. Mit ihren Augen fuhr sie von links nach rechts. Dann gingen die Augen etwas nach unten. Anschließend wanderten Hannahs Augen nach links. Dann gingen die Augen wieder etwas nach unten. Hannah bewegte die Augen nach rechts.
Nun fand Hannah die Tür mit der Zahl Drei. Hannahs rechte Hand ging zur Tür und öffnete sie. Dann nahm Hannah mit der rechten Hand das Stück Schokolade heraus. Hannah stellte den Weihnachtskalender zurück. Anschließend drehte Hannah die Schokolade in ihrer Hand um. Nun sah Hannah das Motiv der heutigen Schokolade. Heute sah Hannah eine Glocke aus Schokolade.
So eine Glocke hatte Hannah noch nie gesehen. Das galt nicht nur für die Schokoladenglocke. In den letzten Weihnachtskalendern war auch keine Glocke. Hannah sah einen Stern. Hannah sah einen Weihnachtsbaum. Hannah sah einen Weihnachtsmann. Eine Glocke fand Hannah bisher nicht in ihrem Weihnachtskalender. Das änderte sich heute.
Hannah sah auch noch nie eine echte Glocke. An einigen Weihnachtsbäumen hingen Weihnachtsglocken, doch das war bei Hannah nicht der Fall. Der Weihnachtsbaum bei Hannah wurde nur mit Weihnachtskugeln, Lametta und einer Lichterkette geschmückt. Ganz oben hatte der Weihnachtsbaum eine goldene Spitze. Das war es.
Glocken gibt es nicht nur an Weihnachtsbäumen. In einer Kirche gibt es oft Glocken. Um zwölf Uhr ertönen sie in der Regel. Es gibt auch Kirchen in denen die Glocken am Morgen und am Abend ertönen.
Hannah hörte schon oft eine Glocke. In der Nähe ihrer Schule gab es eine Kirche. Die Kirche besaß Glocken. Die Glocken erklangen jeden Tag um zwölf Uhr. Hannah war zwar schon einmal in der Kirche, die Glocken selbst hat Hannah noch nie gesehen. Das sollte sich erst später ändern.
Die sechsten Klassen an Hannahs Schule machten immer einen Ausflug in die Kirche. An Hannahs Schule gab es vier sechste Klassen. Jede Klasse ging an einem anderen Tag in die Kirche. Der Pfarrer erzählte etwas über die Kirche. Er zeigte den Kindern die Kirche. Er führte sie herum. Die Kinder, die sich trauten, gingen den Glockenturm hinauf und sahen die Glocke aus der Nähe.
Hannah war aber noch nicht in der sechsten Klasse. Hannah war gerade einmal in der dritten Klasse. Erst in drei Jahren wird Hannah die Glocke in der Kirche aus der Nähe sehen. Bis dahin wird Hannah die Glocke jeden Mittag hören, wenn Hannah in der Schule ist. Pünktlich mit dem Erklingen der Glocken, beginnt an Hannahs Schule die Mittagspause. Die meisten Kinder verlassen die Klassenräume und toben sich draußen aus. Andere Kinder wie Hannah gehen um zwölf Uhr zum Mittagessen. Wünschen wir ihnen guten Appetit.
Vierter Dezember
Es war einmal ein Mädchen, das den Namen Emilia trug. Emilia war wie alle anderen Kinder: Sie liebte Weihnachten. Besonders den Heiligen Abend mochte