„Deine Freundin kann gern zum Abendessen bleiben. Ist die noch draußen?“ wollte Klaus wissen.
Nur Emil hatte das winzige Köpfchen, das ängstlich aus dem Frotteehandtuch schaute, entdeckt.
„Guckt doch mal, was Emma da mitgebracht hat.“ Emil war sofort ganz hingerissen. Jetzt trottete Mila neugierig schnuppernd in Richtung Emma.
„Na, Emma, dann ist ja auch klar, was Mama Ostern zu essen macht“, lästerte Anton gefühllos, als er das Lämmchen auch entdeckt hatte.
Emma schossen die Tränen in die Augen.
„Das ist Lotti. Und sie ist ganz klein und schwach. Und ich sorge für sie. Lotti wird nie, nie, nie geschlachtet.“
Klaus näherte sich im ersten Moment sprachlos und entsetzt dem Lämmchen. Er war auch etwas beleidigt.
„Also ich finde, da müssen wir aber nochmal in Ruhe drüber sprechen, ob wir das Tier behalten. Wir sind kein Zoo und keine Tierklinik. Außerdem haben wir schon Mila. Und Du hättest mich ruhig vorher mal anrufen können“, knurrte Klaus enttäuscht und vorwurfsvoll Richtung Andrea, weil er sich überrumpelt fühlte.
„Schätzchen, das ging alles so rasend schnell. Und wenn wir dem Tierchen nicht helfen, dann stirbt es. Sie ist viel zu klein und viel zu schwach. Tut mir leid, dass wir Dich nicht angerufen haben.“ Andrea schaute ihren Mann treuherzig an und nahm ihm den Wind aus den Segeln.
Auch Lotti schaute Klaus aus ihren unschuldigen Kulleraugen ganz hilflos an und ließ ein schwaches „Määh“ hören. Klaus war gegen seinen Willen gerührt. Emil hatte sich dem Lämmchen schon genähert und betrachtete begeistert das kleine Wesen.
Anton tat seine rohe Bemerkung schon wieder leid. „Wenn mein Abi durch ist, helfe ich Dir auch, Emma.“
Klaus streckte vorsichtig seine Hand Richtung Lammschnäuzchen und begann mit einem zaghaften „Miez, miez, miez, miez“ das Tierchen zu locken.
„Vatter, bist Du denn in der Blüte Deiner Jahre schon vollkommen senil?“
„Papa, das ist doch keine Katze, die Du so rufen kannst.“
„Also Papi. Wenn Du Lotti rufst, dann mit einem „Määääh“, oder Du gewöhnst sie am besten an ihren Namen.“
„Ja, ja, Ihr habt ja Recht, Kinder. Dann lasst Mila auch mal schnuppern. Die drängelt schon die ganze Zeit an mir vorbei.“
Emma hielt das Handvoll Lämmchen nach unten, sodass Mila endlich schnuppern konnte. Die einfühlsame Hündin spürte sofort, wie hilflos und schwach das kleine Lammbaby war und näherte sich ganz vorsichtig mit ihrer Schnauze dem Köpfchen von Lotti. Ganz sanft leckte Mila das Lämmchen und zeigte der ganzen Familie, dass sie das Lämmchen als neues Mitglied ihres Rudels angenommen hatte. Und sicherlich auch beschützen würde.
Und Lotti reckte ihr Köpfchen noch mehr aus dem Handtuch und betrachtete mit wachsendem Interesse ihre neue „Herde“.
„Na, ja, wenn Ihr die Lotti jetzt schon so ins Herz geschlossen habt, dann kommt doch alle mit in die Küche. Wir halten mal Familienrat, wie wir dem Tierchen helfen können.“
Während Klaus vorging und die beiden Jungs mit Mila folgten, schaute Emma ihre Mutter dankbar an.
„Ich glaub‘, die erste Hürde hast Du schon mal gut geschafft, Emma“, flüsterte Andrea ihrer kleinen Tochter zu.
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