Mord an Halloween. Denny van Heynen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Denny van Heynen
Издательство: Bookwire
Серия: Mord an Halloween
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783753190983
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fuhr ihm über die Wange, als ich hinter ihm etwas am Ufer entdeckte.

      „Was ist denn das?“ fragte ich neugierig beim Zusteuern auf einen länglichen schwarzen Gegenstand, der etwa dreißig Meter von der Leiche entfernt lag.

      „Sieht aus wie ein Gehstock“ meinte Cole, der mir gefolgt war.

      Ich ging in die Knie, hütete mich aber tunlichst davor, den Stock zu berühren, um keine Spuren zu verwischen.

      „Vielleicht gehört er dem Opfer“ spekulierte ich und winkte jemanden von der Spurensicherung herbei, um Fotos davon anzufertigen.

      „Vielleicht ist es auch einfach nur Müll, den irgendjemand hier achtlos entsorgt hat. Der See ist nicht gerade dafür bekannt, der sauberste Ort Coregroth´s zu sein“ erwähnte mein Partner.

      Ich sah ihn schief an, weswegen er noch einmal über mein Gesagtes nachdachte.

      „Okay... Aber war er dafür nicht ein wenig zu jung?“ erwiderte Cole überrascht.

      „Nicht nur alte Menschen benötigen medizinische Hilfsmittel, Liebling“ klärte ich ihn auf. „Eventuell hatte er gesundheitliche Einschränkungen, die die Nutzung des Stocks notwendig machten.“

      Cole überlegte einen Moment und wandte sich dann an den Mitarbeiter der Spurensicherung.

      „Können Sie den Stock mitnehmen, wenn Sie mit den Fotos fertig sind?“

      Ich musste grinsen, denn nun zog offenbar auch er die Möglichkeit in Betracht, dass der Gehstock etwas mit der Leiche zu tun haben konnte.

      „Alles klar! Ich schicke sie euch über´s Internet direkt zu einem Drucker ins Büro“ antwortete der in einem weißen Schutzanzug steckende Mann.

      „Danke“ erwiderte ich, ehe ich mich zu Cole wandte: „Die kleinen, aber feinen Wunder der Technik...“

      Eine kalte Brise fegte über den See und uns hinweg, weswegen ich meinen Arm um meinen Freund legte und langsam mit ihm zurückging.

      „Eines frage ich mich allerdings noch, Jeff: Würde jemand mit einer Gehbehinderung in einem unbefestigten Gebiet schwimmen gehen?“ wollte er von mir nach einer Pause wissen.

      Unsicher sah ich ihn an, eine Antwort blieb ich ihm jedoch schuldig, da der Inspector, der sein Telefonat inzwischen beendet hatte, wieder zu uns kam.

      „Ein unwirtliches Wetter heute. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mit Ihnen beiden gerne zum Police Office fahren.“

      Weil wir nichts dagegen einzuwenden hatten und so zumindest wieder zurück in die Wärme kamen, saßen wir eine halbe Stunde später wieder im beinahe leeren Bürogebäude von Scotland Yard.

      „Halloween lohnt sich als freier Diensttag – darüber solltest du mal nachdenken“ gab Cole mir neckend zu verstehen, während der Inspector in seinem eigenen, abgetrennten Büro verschwand.

      „Das war aber ein kurzes Telefonat eben am See“ meinte ich und nickte mit dem Kopf Richtung Bale´s Bürotür.

      „Ich glaube, es war sein Mann, mit dem er telefoniert hat. Bale war jedenfalls ziemlich kurz angebunden.“

      Vor einiger Zeit hatte es zwischen ihm und seinem Ehemann gekriselt, doch näheres war uns nicht bekannt. Wir hatten darüber auch nur spekulieren können, da der Inspector nicht gerne über Persönliches sprach. Zudem wollten wir ihn zu nichts drängen. Doch irgendein dunkles Kapitel musste es in seinem Leben geben, zu viel Leid hatte er mit seinen Augen bereits ansehen müssen – immerhin war er seit über dreißig Jahren im Dienst.

      Kurze Zeit später kam unser Vorgesetzter in das Großraumbüro zurück.

      „Mittels eines Gebissabdrucks wurde unsere Leiche zweifelsfrei identifiziert“ weihte uns Bale in den aktuellen Ermittlungsstand ein.

      „Oh, das ging ja schnell!“ entfuhr es mir überrascht.

      „Die Leute im Labor sagten irgendetwas von einer neuen Technik und einem Schnelltest. Na ja, das soll uns nicht weiter interessieren. Hauptsache, wir haben den Namen.“

      „Wie hieß unser Opfer denn?“ war Cole nun neugierig.

      „Scott Avendale“ berichtete Bale, der uns eine neue Akte mit dem Namen auf den Tisch legte.

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