Vielleicht können Sie dieses oder jenes nicht so gut, haben dieses oder jenes in Ihrem Leben nicht erreicht oder sind (vermeintlich) nicht so attraktiv wie manch andere Menschen.
Vielleicht haben Sie schwerwiegende Fehler gemacht, sind in einem Lebensbereich „gescheitert“, haben einem anderen Menschen geschadet und sich „schuldig gemacht“.
Und wenn Sie wirklich so liebenswert wären, denken Sie vielleicht, dann hätten Sie es in Ihrem Leben doch bisher viel leichter gehabt, hätten all das Schöne, das Anderen einfach so zuzufliegen scheint, auch vom Leben erhalten und zudem von anderen Menschen mehr Bestätigung und Liebe erhalten, als es tatsächlich der Fall war.
Ich will gar nicht sagen, dass diese Erfahrungen nicht real seien. Wenn Sie Dinge wie diese in Ihrem Leben beobachtet haben, dann haben Sie sicher recht damit. Aber wenn es Ihnen an Selbstliebe mangelt, dann liegt das sehr wahrscheinlich auch wesentlich daran, dass Sie falsche SCHLÜSSE aus eben diesen Erfahrungen und Beobachtungen in Ihrem Leben gezogen haben!
Sie haben angenommen, dass Ihre fehlende Liebenswürdigkeit oder Ihr zu geringer „Wert“ als Mensch die Ursache für diese Erfahrungen waren. Tatsächlich aber ist es ganz anders:
Solche Erfahrungen machen wir nicht deshalb, weil wir nicht liebenswert sind, sondern wir machen sie deshalb, weil wir GLAUBEN, nicht liebenswert zu sein!!
Hier liegt ein ganz wesentlicher Unterschied!
Denn an der ersten Ursache können wir nichts verändern. Die zweite Ursache jedoch haben wir ganz und gar selbst in der Hand.
Was wir über uns glauben und wie wir uns selbst sehen, KÖNNEN WIR VERÄNDERN!
Und indem wir unser Selbstbild verändern, verändern wir auch die Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen.
Der erste Schritt zu mehr Selbstliebe ist genau diese Erkenntnis.
Lassen Sie uns aber noch etwas genauer hinsehen:
Wenn wir glauben, nicht liebenswert zu sein oder vom Leben nichts Gutes zu bekommen (ohne hart dafür zu kämpfen), dann bleibt das unserer Umgebung nicht verborgen, selbst wenn wir unseren Glaubenssatz selbst noch nicht bewusst erkannt haben.
Wir geben dann nämlich mit unseren negativen Erwartungen völlig andere Signale nach außen ab und erhalten deshalb andere Reaktionen von Anderen und damit auch andere Resultate in unserem Leben.
Und genau so funktioniert das Gesetz der Anziehung, das besagt, dass früher oder später das Wirklichkeit wird, was wir denken und erwarten. Es ist wahr:
Wir bekommen immer das was wir erwarten.
Und solange wir noch nicht gelernt haben, uns zu lieben, geben wir nach außen - unbewusst - Signale ab, die zum Beispiel sagen:
komm mir bitte nicht zu nahe...
auch Du wirst mich enttäuschen...
das klappt sowieso nicht, oder auch:
mit mir stimmt etwas nicht,
mit mir lohnt es sich nicht, sich zu beschäftigen
Und unser Umfeld reagiert darauf!
Hand aufs Herz: Erkennen Sie sich hier wieder?
Welche Signale senden Sie an Ihre Umwelt, wie sie Sie zu behandeln hat? Wie liebevoll man mit Ihnen umzugehen hat? Und wieviel Mühe man sich für Sie geben soll?
Ist es vielleicht möglich, dass Sie Ihrer Umwelt Signale senden wie:
Für mich muss man sich nicht viel Mühe geben… Ich möchte niemandem zur Last fallen… Ich brauche nichts… Ich möchte keine Umstände machen… Mich muss man nicht liebevoll behandeln, ich bin hart im nehmen… Ich brauche keine Hilfe...
Und dass die negativen Erfahrungen, die Sie daraufhin in Ihrem Leben gemacht haben, Ihre Überzeugung, Sie seien nicht liebenswert, über die Jahre immer weiter gefestigt haben?
Wenn Sie jetzt ja sagen, dann müssen Sie sich nicht schämen, sondern Sie dürfen sich gratulieren! Sie haben damit nämlich den entscheidenden ersten Schritt zur Selbstliebe gemeistert – Sie haben die Verantwortung für Ihre Situation übernommen!
Ich bin mir bewusst, dass dieser Satz polarisiert und oft missverstanden wird. Aber denken Sie daran:
Wem Sie die Schuld geben, dem geben Sie die Macht.
Behalten Sie also die Macht darüber, wie Sie von Ihrem Umfeld gesehen und behandelt werden und wie Sie sich selbst sehen und behandeln, lieber bei sich, anstatt sie anderen Menschen zu geben.
Und jetzt kommt der entscheidende Punkt:
Sobald wir erkannt haben, dass wir mit unserem negativen Selbstbild, den dazu passenden Signalen, die wir aussenden, und den entsprechenden Reaktionen unserer Umwelt unser negatives Selbstbild immer weiter verhärten können, dann können wir diesen Prozess auch einfach bewusst umdrehen und über die gleiche Ursache-Wirkungskette das gegenteilige Resultat erzielen!
Wir können uns selbst anders sehen und uns lieben lernen, von unserer Umwelt entsprechend Liebe fordern und bekommen, darin eine Bestätigung finden, dass wir liebenswert sind und uns noch mehr lieben und so weiter…
Und genau das ist der Weg zu mehr und mehr Selbstliebe in unserem Leben.
Wir müssen diesen Prozess nur einmal erkennen und ihn umdrehen, wir müssen den entscheidenden Anfang machen und uns selbst anders sehen lernen und können dann den Prozess konsequent immer weiter für uns arbeiten lassen.
Und genau durch diesen entscheidenden Schritt, den Prozess für Sie umzudrehen und sich selbst erstmals positiv zu sehen, anzunehmen und zu lieben, um dann auch von Außen andere Reaktionen zu erhalten, führt Sie dieses Übungsbuch!
Es ist ganz leicht und macht Spaß! Also lassen Sie uns beginnen…
Die 3 Schlüssel zu Selbstmitgefühl und Selbstliebe
Schlüssel 1: Sie sind richtig!
Wie Sie bereits erfahren haben, geraten viele Menschen im Laufe ihres Lebens in einen Teufelskreislauf, der ihnen mit den Jahren immer mehr ihre Selbstliebe raubt. Und viele von uns glauben unbewusst, an dieser Situation (nämlich dem Auslöser ihres Teufelskreises) selbst schuld zu sein.
Oft mussten wir in frühen Jahren erleben, dass wir lieblos behandelt wurden oder haben bereits früh den Leistungsdruck unserer modernen Welt zu spüren und vermittelt bekommen: Du bist nicht gut genug. Streng Dich mehr an. Werde besser! Und genau das – nämlich, dass wir nicht gut genug oder nicht liebenswert sind - haben wir begonnen zu glauben und unserer Umwelt zu signalisieren, woraufhin wir wieder so behandelt und damit in unserem Selbstbild weiter bestärkt wurden.
Der erste Schlüssel zur Selbstliebe ist jedoch, dass Sie erkennen, dass gar nicht Sie schuld daran sind, dass Sie einmal lieblos behandelt oder für nicht gut genug gehalten wurden! Sie haben nichts falsch gemacht. Nein, Sie sind nicht schuld an dem AUSLÖSER Ihres Teufelskreises! Im Gegenteil, Sie sind vollkommen unschuldig. Und mit Ihnen war und ist auch nichts falsch.
Das klingt zunächst wie ein Widerspruch zu dem, was ich über das Zitat „Wem Sie die Schuld geben, dem geben Sie die Macht“ geschrieben habe.
Aber das ist es nicht. Denn worum es hier geht, ist folgendes:
Sie sind nicht schuld an dem AUSLÖSER Ihres Teufelskreises, aber Sie sind schuld an den Schlüssen, die Sie HEUTE daraus ziehen.
Es ist sehr wichtig, dass Sie diesen Unterschied verstehen.
Es geht also darum, dass Sie in der Hand haben (und sowohl die Macht darüber, als auch die Schuld dafür tragen), welche Schlüsse Sie HEUTE aus Ihren Erfahrungen der Vergangenheit ziehen, wie Sie sich selbst HEUTE sehen und wie Sie sich von Anderen HEUTE behandeln lassen. Und genau hier können Sie auch etwas verändern.
Für